Teil 13

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Jungkook p.o.v
Taehyung trägt mich den ganzen Weg nach Hause und ich umklammere ihn, während mein Kopf auf seiner Schulter ruht und ich versuche ihn zu wärmen. Dabei streicht er mir über den Rücken und ich merke wie ich mit der Zeit immer schläfriger werde. Nicht cool gerade. Meine eine Hand wandert nach oben zu seinem Haarschopf und ich beginne ein wenig seinen Hinterkopf zu kraulen. Nach einigen Minuten sind wir an meinem Haus angekommen. Taehyung hält mich weiterhin auf seinen Armen und schaut zu mir. 

"Wie kommen wir jetzt rein Kleiner? Hast du einen Schlüssel?" , fragt er mich leise und ich fasse in die Tasche meines Pullovers nur um dann festzustellen, dass ich leider meine Hausschlüssel im Zimmer vergessen hatte.

"Die liegen in meinem Zimmer" , erwidere ich und zeige zu meinem Zimmerfenster, welches noch offen ist. 

"Vor der Haustür müsste aber, zwischen den Steinen, ein Ersatzschlüssel liegen" , sage ich ihm und kuschel mich erneut an ihn. Taehyung nickt einmal und geht zur Tür. Diesmal lässt er mich herunter, ich suche schnell den Schlüssel und öffne uns beiden dann die Haustür. Wir treten ein und ziehen uns beide dann die Schuhe aus. Danach nehme ich mir einfach Taehyungs Hand und ziehe ihn schleichend die Treppen in mein Zimmer rauf. Er folgt mir natürlich und als wir meine Zimmertür schließen, zieht er mich zu sich und umarmt mich fest. Ich erwidere diese Umarmung und kuschel mich dabei erneut ein wenig an ihn. 

"Danke Jungkook" , flüstert er. 

"Wofür?" , frage ich ihn leicht verwirrt und er löst sich aus der Umarmung, um mich leicht lächelnd anzublicken. 

"Dafür, dass du mir eine zweite Chance geben willst und mich mit zu dir genommen hast. Ich säße vermutlich die ganze Nacht in der Kälte, denn nach Hause gehen wäre keine Option für mich" , antwortet er mir und ich lächle ihn an. 

"Für beides brauchst du dich nicht zu bedanken" , erwidere ich und gehe dann zu meinem Kleiderschrank, sodass ich mir dort einen Pullover raus ziehen und diesen anschließend Taehyung geben kann. Dieser bedankt sich bei mir und zieht sich den Pulli sofort über. Ich setze mich auf das Bett und sehe zu ihm, während ich darauf warte, dass er sich zu mir setzt. Aber dieser sieht zu mir und setzt sich dann einfach auf meinen Teppich, während er sich dann hinlegt und aus meinem Fenster zu den Sternen blickt. Ohne nachzudenken stehe ich von meinem Bett auf und gehe zu ihm, damit ich mich neben ihn legen kann.

Er dreht seinen Kopf zu ihm, so wie ich auch meinen zu seinem drehe. Er nimmt sich meine Hand, verschränkt sie mit seiner und zieht mich näher an sich. Wieder blickt er aus dem Fenster und streichelt mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

"Es hat alles angefangen, als ich noch ein kleiner Junge war.." , flüstert er plötzlich und ich richte mich etwas auf, sodass ich ihn anblicken kann. Dadurch dass mein Zimmer nur durch die Sterne beleuchtet wird, kann ich ihn nicht so gut erkennen. Ich entscheide mich doch wieder hinzulegen mich und kuschel mich von der Seite an ihn, sodass ich ihm singnailiseren kann, dass ich bei ihm bin und nicht gehen würde, während ich seinen Worten lausche.

"Ich war 5 als es begann. 5, als ich sah, wie meine große Schwester von der Brücke sprang. 6, als meine Mutter begann Alkoholsüchtig zu werden. 7, als mein Vater begann nicht nur zu schreien, sondern auch mich zu schlagen. 8, als ich kaum zu essen und zu trinken hatte, für mich selber sorgen musste. Ich begann alles und jeden zu hassen, dem es auch nur ein wenig besser ging. Ich fand es unfair, war der Meinung andere seien Schuld an meiner Situation, obwohl ich wusste sie waren es nicht. Ich machte sie dennoch verantwortlich für alles. So wie mich mein Vater anschrie und schlug, so machte ich es auch mit den Kindern in meinem Umfeld, wenn mir etwas nicht passte. Ich war wie mein Vater und verabscheute mich dafür. Ich wollte nicht so sein wie er, aber hatte Angst. Angst, dann nicht akzeptiert zu werden. Ich meine, mich lachte man schon aus, wenn ich nichts vernünftiges zu essen hatte. Wie wäre es dann gewesen, hätte jemand erfahren, wie es in meiner Familie aussah? Hätte jemand erfahren, dass ich gebrochen, schwach und ängstlich war? Man hätte auf mir herum gehackt. Ich wollte nicht die Lachnummer der Schule werden, weshalb ich mich über sie alle stellte und der Böse auf dieser Schule wurde. Ich verletzte alle anderen, um selber nicht verletzt zu werden. Und dann tratst du plötzlich in mein Leben. Jede Sicherung brand bei mir durch. Ich merkte du gefielst mir, doch verabscheute mich dafür. Ich dachte, niemals kann ein Mensch, einen solchen Menschen wie mich lieben. Niemals wird ein Mensch mich akzeptieren können. Gleichzeitig war ich auch so sauer und eifersüchtig, weil du frei damit leben konntest Homosexuell zu sein und ich nicht. Du verwirrtest mich und ich wollte dich dafür leiden sehen. Das Ganze wurde dann viel schlimmer als ich erfuhr, dass du Gefühle für mich hattest. Einerseits freute ich mich, war glücklich, weil ich dachte, es gäbe da wirklich jemanden, der mich liebt. Doch andererseits war da diese Angst, welche leider überwog. Wenn ich mich auf dich eingelassen hätte und dir mich gezeigt hätte, wie hättest du reagiert? Vielleicht hättest du gemerkt, was für ein Schwächling ich doch bin, hättest mich ausgelacht und es jedem erzählt. Ich hatte solche Angst. Angst noch weiter in dieses Loch zu fallen und verletzt zu werden. Ich wollte jeglichen Kontakt zu Menschen vermeiden, ich wollte niemanden an mich heran lassen. Doch du hast einfach nicht aufgegeben. Du hast immer weiter gekämpft. Du hast mich a-alles mit dir machen lassen. D-dich anschreien lassen, krankenhausreif schlagen lassen. Ein-einfach alles. Und du bist geblieben. Du hattest Angst vor mir ja, aber du hast mich niemals aufgegeben und das obwohl ich dich wie Dreck behandelte. Jungkook, wirklich jedes verdammte Wort, jeder verdammte Schlag.. Einfach alles tut mir so unglaublich leid und ich will es wieder rückgängig machen, aber ich weiß ich kann es nicht. Ich habe die einzige Person in meinem Leben, welche ich vom ganzen Herzen liebe und die mir zeigt mich zu lieben, verletzt. Ich habe mich selber am Meisten verletzt, weil ich die wichtigste Person in meinem Leben bis zum Selbstmord getrieben habe. E-es tut mir so un-unglaublich leid Engel" , erzählt mir Taehyung und bricht am Ende in Tränen aus.

"I-ich verstehe wir-wirklich nicht, w-wie du mich immer noch l-lieben kannst. I-ich bin ein Monster" , schluchzt er, setzt sich dabei auf, rutscht weg von mir und zieht sich zusammen.

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Will I Forgive You?//TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt