Teil 8

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Jungkook p.o.v
Ein lautes Klopfen reißt mich aus meinem Schlaf, doch ich gebe nur ein Grummeln von mir und kuschel mich enger an den warmen Körper neben mir, während ich versuche wieder einzuschlafen.

Diese Wärme verschwindet jedoch nach wenigen Sekunden und ich spüre wie sich das Bett neben mir bewegt. Verschlafen richte ich mich auf und öffne langsam meine Augen. Ich gähne einmal und blicke mich ein wenig um.

Mein Blick landet auf Taehyung, welcher neben mir sitzt und mir recht nahe ist. Wir sehen uns tief in unsere Augen und ich verliere mich in seinen. Doch als erneut jemand lautstark an unserer Tür klopft und diese auch noch öffnet, zucke ich zusammen und rutsche von Taehyung weg, weshalb ich ebenfalls vom Bett falle.

Ich lasse meinen Blick zur Tür gleiten, in welcher einer unserer Betreuer steht. Er sieht leicht verärgert aus und kommt in das Zimmer. Bei mir angekommen hilft er mir erst einmal hoch und sagt uns dann, dass wir verschlafen und auch das Frühstück verpasst haben.

"Tut mir leid, das war meine Schuld. Auf Grund des Unwetters in dieser Nacht hatten wir kaum Schlaf bekommen. Als wir geweckt worden sind, schlief Jungkook noch weiter und die Betreuerin bat mich darum ihn zu wecken, doch da ich noch müde war, schlief ich einfach wieder ein. Ich alleine trage die Schuld an unserer Verspätung. Ich bitte Sie um Verzeihung" , erklärt Taehyung, nachdem er sich ebenfalls vom Bett erhoben und sich dem Betreuer zugewandt hat.

"Na ja, daran ist nichts mehr zu ändern. Das Essen wird euch gleich hier hin gebracht" , sagt er uns noch und wir bedanken uns beide.

Daraufhin verlässt der Betreuer auch schon den Raum und lässt uns alleine. Taehyungs Blick wandert zu mir und er kommt mir auch einen Schritt näher, doch ich weiche schnell zurück. Langsam sehe ich zu ihm und schüttel den Kopf. Das heute war ein Fehler. Ich habe Schwäche gezeigt und mich an ihn gewandt.

"Jungkook kö-" , fängt Taehyung auch schon an, doch schnell unterbreche ich ihn.

"N-nein, sag nichts. D-das heute... Ver-vergiss das einfach w-wieder, okay? I-ich bin dir da-dankbar, dass d-du mir geholfen h-hast, aber es w-war ein Fehler. W-wenn ich dir dadurch irgend-irgendwelche Hoffnungen gemacht habe, d-dass ich dir j-jetzt zuhören und s-sogar ver-verzeihen werden, d-dann tut es mir leid. I-ich finde immer noch w-wir sollten Ab-abstand von-voneinander nehmen" , erkläre ich ihm sofort und will ins Badezimmer verschwinden.

Er jedoch schnappt nach meiner Hand und zieht mich zu sich. Mein Herz setzt einen Schlag aus und beginnt schneller zu schlagen, während sich ebenfalls dieses bekannte Kribbeln in meinem Bauch ausbreitet. Er legt seine eine Hand an meine Hüfte und die andere an meine Wange, sodass er mein Gesicht in seine Richtung drehen kann.

"Jungkook bitte. Bitte lass uns reden" , meint er und sieht mich fast schon flehend an.

Ich schlucke einmal und mache mich ein wenig kleiner. Mein Herz kommt auf diese Nähe zu ihm nicht klar und ich werde ebenfalls ein wenig aus der Bahn geworfen. Gleichzeitig breitet sich jedoch auch Schmerz und Trauer in mir aus. Ich schaffe es mich von ihm zu lösen und baue wieder einen Abstand zwischen uns auf.

"Tae-taehyung lass e-es bitte" , erwidere ich auf seine Worte und vergrößere den Abstand zwischen uns.

"Ich kann nicht. Wie stellst du dir das vor? Denkst du ich kann einfach zulassen, dass die wichtigste Person in meinem Leben sich von mir entfernt? Denkst du ich ka-" , fragt er mich und will weitere Fragen stellen, doch ich unterbreche ihn sofort.

"Hör auf damit!" , schreie ich ihn ungewollt an und merke wieder wie sich Tränen in meinen Augen sammeln.

"Hör auf mich weiter fertig zu machen, indem du solche Worte von dir gibst! Hör auf mir Hoffnungen zu machen und mir damit nur mehr weh zu tun. Hör auf zu sagen, ich sei dir wichtig, denn das bin ich nicht. Weißt du eigentlich was du da von dir gibst? Weißt du eigentlich wie sehr es schmerzt? Lass es dir einmal durch den Kopf gehen. Du stehst gerade vor dem Jungen, welchen du grundlos jahrelang gemobbt hast, welcher dich vom ganzen Herzen liebt und willst ihm weiß machen, dass er dir wichtig ist. Wie soll er dir das Glauben nach diesen langen schmerzenden Jahren? Du hast tiefe Wunden hinterlassen. Wunden, die versuchen wieder zu verheilen, doch welche durch deine weiteren Taten bloß wieder aufgerissen werden. Ich bitte dich Taehyung, bitte hör auf damit. Es tut einfach nur noch weh. Jeder dieser Sätze, jedes Wort, welches deinen Mund verlässt, ist wie ein Messerstich für mein bereits blutendes Herz. Es hält diese Schmerzen nicht länger aus. Es sehnt sich nach einer Liebe, welche ihm bloß Schmerzen bereitet. Es will aufhören dich zu lieben, doch es bekommt es nicht hin und du verschlimmerst es bloß. Du sorgst dafür, dass es weiterhin blutet und Schmerzen hat. Bitte, hör auf damit. Ich halte es nicht länger aus" , erkläre ich ihm, während warme Tränen über meine Wangen laufen und ich ebenfalls leicht zu zittern beginne.

Taehyung sieht mich ein wenig geschockt an und will etwas erwidern. Jedoch öffnet sein Mund sich bloß um sich eine Sekunde später einfach wieder zu schließen. Trotz meiner vorherigen Worte startet Taehyung einen neuen Versuch und kommt mir wieder näher, aber ich laufe nun endgültig weg. Ich drehe um, laufe in das Badezimmer und schließe mich in diesem ein.

Ich lehne mich an die Tür des Bads rutsche diese runter und ziehe mich zusammen. Ich ziehe meine Knie an meine Brust und vergrabe meinen Kopf zwischen diesem. Ich kann nicht verhindern aufzuschluchzen und nun vollkommen in Tränen auszubrechen. Mein Herz schlägt mir durchgehend schmerzhaft gegen die Brust, während die Luft mir zum Atmen wegbleibt und warme Tränen in Strömen über meine Wangen laufen.

Bitte lass diese Schmerzen doch endlich aufhören...

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Will I Forgive You?//TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt