Unter uns breitete sich tiefes Schwarz aus. Nur mein Zuhause und das kleine Dorf, erkannte man als leichtes Licht.
Der Wind zischte um meine Ohren. Ich musste meine Augen zu schmalen schlitzen formen, da der Wind mir Tränen in die Augen jagte.
Meine Hände krallten sich fest um den Zacken von Manuels Rücken. Seine gewaltigen Flügel schwangen auf und ab. Ich spürte ein Gefühl von Freiheit in mir und ich konnte nicht anders, als ein Glücksschrei aus mir zu lassen. Am liebsten hätte ich die Arme ausgestreckt und den Wind genossen.Manuel ging in den Sinkflug und landete schließlich auf einer Wiese, nicht fern von dem Schloss. Im Schutz der Dunkelheit konnte man hier seine Gestalt nicht erkennen.
Ich rutschte von seinem Rücken und fiel in das hohe Gras. "Das war so berauschend!", lachte ich und drehte mich zu Manuel. Doch ich erkannte nichts, außer die Dunkelheit. Die Öllampe war erloschen. Frustriert hielt ich sie hoch und runzelte die Stirn. Ohne Licht würde der Weg nach Hause erst möglich sein, wenn die Sonne aufging. Zu dicht waren die Wolken, um Licht vom Mond durchzulassen.Manuel schnaufte neben mir. Seine riesige Pranke streckte er aus und fuhr mit einen seiner Krallen durch den Henkel der Lampe. Er hob sie an, schüttelte sie Leicht. Das Klappern war laut in dieser Stille. "Was hast du vor?", murmelte ich. Dann wurde es plötzlich fürchterlich heiß und ein kleiner Feuerstoß kam aus Manuels Schnauze. Er zündete die Lampe wieder an. Trotzdem hielt ich schützend meine Arme vor mein Gesicht. Mein Herz klopfte wie wild gegen meinen Brustkorb.
Erst, als ich eine Stimme vernahm, löste sich meine Starre. "So, jetzt hast du wieder Licht. Aber weißt du was mir aufgefallen ist?" Manuel stand unbekleidet, mit der Lampe in der Hand, vor mir. Erschrocken zuckte ich zusammen, griff in meine Tasche und reichte ihm seine Kleider. Als Gegenzug nahm ich die Öllampe in die Hand. "Was denn?", fragte ich mit leicht zitternder Stimme. "Du siehst nicht nach Kampf aus. Soll ich dir bisschen Ruß an die Kleidung schmieren? Und ein oder zwei Kratzer verpassen?" Manuel machte keine Anstalten sich anzuziehen. Ich riss auf seinen Vorschlag nur die Augen auf. "Was?" Er fing an zu schmunzeln. "Ich werde dir nicht allzu sehr weh tun. Nur so glaubt dir dein Kriegsvater niemals." Abwertend guckte er meinen Körper von oben bis unten an. "Nein das geht schon." Ich wollte nicht verletzt werden. "Dann mach dich wenigstens etwas dreckig. Schmeiß dich auf den Boden. Und nimm Ruß." Manuel drückte seine Hand an die Lampe. Nun war seine Hand schwarz. Er trat einen Schritt auf mich zu und schmierte mir das schwarze Zeug ins Gesicht. Danach strich er mit der selben Hand durch meine Haare. "So ist es besser." Er grinste. "Und jetzt, mach dich dreckig."
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Nach über einem Monat kommt wieder ein Kapitel. Mir fehlt echt die Zeit zum schreiben, obwohl ich es so gerne tu.
Hier wird es also immer etwas länger dauern mit den Uploads.
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Der Prinz der Drachen /Kürbistumor
Fiksi PenggemarPatrick, der Prinz. Sein Vater regiert im Jahre 1608 das Land. Das Land, welches des öfteren von Krieg heimgesucht wird. Kriege, in denen die vielen Ritter kaltblütig ermordet werden. Und Patrick, der Prinz, der nur aus dem Schloss zusehen kann. Doc...