In meine große Holzkiste verstaute ich meine Kleidung und meine Rüstung, sowie mein Schwert. Natürlich packte ich Kleidung für zwei ein. Ich wusste auch nicht wie lang wir blieben. Wie lang ich in der Schlacht blieb und im Heerlager leben würde.
Meine Sachen würden bald geholt werden, um sie in der Kutsche zu verstauen. Alles wurde vorbereitet für die sechs tägige Reise zum Lager. Zur Grenze unseres Landes. Am Abend würde ich Manuel verabschieden, da er sich schon auf seine Flugreise begab. Mit in der Kutsche zu reisen hatte er abgelehnt. Sechs Tage eingepfercht zu sein, von Pferden gezogen zu werden, die er sonst fraß. Das wollte er nicht. Er würde immer nah bei unserer Kutsche bleiben. Sie verfolgen. "Ich werde mich tarnen", hatte er gesagt. Und auf meine frage, wie er das machte, erklärte er mir, dass Drachen sich vor Menschen tarnen können. Sie werden für die Augen meiner Spezies unsichtbar. So könnten sie am Tage unbemerkt fliegen. Nur wussten die Menschen von dieser Fähigkeit und den Drachenfängern hielt es nicht auf. Es dauerte, bis sich ein Drache unsichtbar machen konnte. Es brauchte Kraft, Energie und sehr viel Konzentration. Deshalb war es schwierig sich zu tarnen, wenn man schon entdeckt wurde.Manuel und ich machten uns auf den Weg zum Truppenübungsplatz. Die Sonne stand hoch am Himmel und verbrannte einem die Haut. "Sie werden fragen stellen", sagte Manuel leise. Den Blick nach vorne gewandt. "Menschen wissen nicht, dass wir die Kraft haben uns in ihresgleichen zu verwandeln. Doch sie werden fragen. Sie werden denken, ich bin ein Hexer, ein Monster oder Opfer von schwarzer Magie."
Stirnrunzelnd sah ich Manuel an. Er blickte weiterhin starr nach vorne. "Sie werden in meiner Gegenwart keine Fragen stellen. Du gehörst zu mir, ich fasse vertrauen in dir und dann müssen sie es akzeptieren. Sie müssen dich akzeptieren. Wir werden auch nicht viel tun. Nur eine Rüstung nehmen, die dir passt, dir ein Schwert geben lassen und meinen Begleitern sagen, dass du mit einem Pferd nachkommst. Allein. Das werden sie sicherlich hinterfragen, doch den Grund geht ihnen nichts an."
Ich war fest überzeugt von meiner Idee und davon, dass alles klappt, so wie Manuel und ich es uns vorstellen.Beim Truppenübungsplatz angekommen, staunte Manuel nicht schlecht über unsere Ritter. Sie kämpften miteinander, um zu trainieren. Um zu lernen, wie sie die tödlichen Verletzungen ausüben. Ich ließ Manuel jedoch nicht lange zusehen. Ich wollte so schnell wie möglich wieder von hier weg. So viele Stunden hatte ich hier verbracht und vergeudet. Denn ich konnte nicht mit dem Schwert umgehen. Ich verletzte mich eher selbst als andere. Darin war ich eine Enttäuschung. Das wusste mein Vater, dass wusste ich und das wusste jeder einzelne unseres Volkes. Vermutlich hoben gerade deswegen die Menschen ihre Augenbrauen, als ich zusammen mit Manuel an ihnen vorbei ging. Nicht wegen seinen Ohren. Nein, wegen meines Auftretens. Weil ich diesen Ort wieder betrat. Und weil sie von meinem Vorhaben wussten. Dass ich in die Schlacht zog.
Der General gab Manuel ein schmales spitzes Schwert. Er lachte ein wenig über Manuels hagere Gestalt. Er sagte, dass Manuel nach vorne kippen würde, wenn er ein richtiges Schwert heben würde. Manuel hatte daraufhin zu sich selbst "den verbrenne ich, wenn er schläft", genuschelt. Ich konnte mir daraufhin kein Schmunzeln verkneifen.
Und die Rüstung die Manuel bekam war ihm zu groß. Die Zeit für eine Anfertigung hatten wir nicht. Und eigentlich war das für Manuel auch nicht von nutzen. Schließlich kämpfte er als Drache.Die Augen vom General schauten uns hinterher, als wir vollgepackt sein Raum verließen. "Was ein Vollidiot", murrte Manuel. "Du siehst ihn ja nie wieder." Ich grinste. "Zum Glück. Und wenn nur als Snack." Er schnaubte. Ich musterte ihn von der Seite. Sein wunderschönes Antlitz. Ich verzog das Gesicht. Erneut ein Gedanke, der durch seine Magie aufkam. "Bringen wir das Zeug auf mein Gemach. Dann kann ich es in die Kiste tun. Und danach gibt es erstmal etwas zu Essen. Ich habe einen Bärenhunger." "Guter Einfall", sagte Manuel daraufhin und fing an, einen Zahn zu zu legen. Lachend folgte ich Manuel und ich spürte in diesem Augenblick ein unbekanntes Gefühl in mir.
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Der Prinz der Drachen /Kürbistumor
Fiksi PenggemarPatrick, der Prinz. Sein Vater regiert im Jahre 1608 das Land. Das Land, welches des öfteren von Krieg heimgesucht wird. Kriege, in denen die vielen Ritter kaltblütig ermordet werden. Und Patrick, der Prinz, der nur aus dem Schloss zusehen kann. Doc...