Fünf Po.V
Es war dunkel, der Himmel leer.
Als ich hochschaute erkannte ich keinerlei Sterne, nur der Mond der bitter auf mich herabschaute... Und irgendwie ließ dieses Abbild meinen vorigen Mut sinken.
Seufzend setzte ich mich weiter in Bewegung. Ich durfte mich jetzt keinesfalls durch solche Kleinigkeiten ablenken lassen. Es war wichtig fokussiert zu bleiben immerhin ging es um etwas ziemlich Großes...
Aber andererseits dachte ich auch nicht wirklich, dass mich irgendjemand erwischen würde. Immerhin sind mir letzte Nacht sehr viele Leute über den Weg gelaufen, die sich einen Dreck darum geschert haben, dass ich nicht mal Teil dieses Waisenhauses war.
Also dann...
Ein letztes Mal atmete ich tief ein und aus bevor ich mich in ein Taxi teleportieren ließ.Fast schon gespenstisch erstreckte sich das gruselige Gebäude mal wieder vor mir. Zögerlich setzte ich mich erst einmal in Bewegung, dann immer zielgerichteter und schneller.
Als ich durch die Tür lief fiel mein Blick wie gewohnt auf die Uhr die noch immer schief über mir hing und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Gott, repariert auch mal jemand dieses verdammte Ding?!
Wenigstens die Lampen in den Gängen gingen nicht mehr an und der Flur blieb dunkel.
Ohne Zwischenfälle lief ich also durch den Flur bis ich bei Alicias Zimmertür stehen blieb und direkt anklopfte.
Aber entgegen meiner Erwartungen öffnete nicht Liz die Tür sondern Meredith.
Überrascht blickte sie mich an.
,,So sieht man sich also wieder!" Ich nickte knapp, die Stirn gerunzelt. Doch meine Verwirrung hielt nicht lange an und Alicia tauchte neben Meredith auf.
Sie schenkte mir ein kurzes Lächeln bevor sie sich an Meredith wandte.
,,Ach ihr kennt euch ja schon. Dann muss ich hier ja keinen vorstellen." Begann sie mit einem falschen Lächeln.
Meredith nickte langsam.
,,Also, Ich und... mein Freund wollten einfach mal einen Nacht Spaziergang machen." Fuhr Alicia dann zögerlich fort und schaute mich hilflos an.
Ich starrte sie an.
Das war doch gerade nicht ihr Ernst.
,,Einen Nacht Spaziergang?" Fragte Meredith uns und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ja, weil wir uns am Tag nicht sehen können." Sagte ich dann einfach eilig und zog Alicia am Arm zu mir raus.
,,Also wir gehen dann mal." Fügte Alicia noch schnell hinzu. Ich schenkte Meredith noch einen letzten Blick bevor wir so schnell wie es uns möglich war davon liefen.,,Also, wie sieht dein Plan aus, Professor Einstein?" Ich hielt Ausschau nach einem Fahrzeug, Alicias Hand in meiner fast schon zerquetschend.
,,Mein Plan, meine Liebe, ist es dich hier heute noch rauszuholen." Erwiderte ich hochmütig und schenkte ihr ein charmantes Lächeln bevor ich fortfuhr ihre Hand zu malträtieren und sie weiter hinter mir her durch die dunklen Straßen schleppte.
,,Na dann hast du ja noch eine Menge Zeit." Meinte sie sarkastisch mit einem Blick auf die kaputte Uhr hinter uns die allen Anschein doch noch die richtige Uhrzeit anzeigen konnte.
Ich folgte ihrem Blick und tatsächlich zeigten die rostigen Zeiger der Uhr auf kurz vor Mitternacht.
Also gut, vielleicht würde in zehn Minuten ein neuer Tag anfangen... Das war dann wohl mein Fehler.
Ich verdrehte meine Augen.
,,Ist die Rolle des Klugscheißers nicht eigentlich meine Aufgabe?"
Alicia lachte daraufhin bloß.
,,Ich glaube du färbst so langsam auf mich ab." Sagte sie und ich konnte das Grinsen fast schon aus ihren Worten raushören.
In diesem Moment war der Drang mich einfach umzudrehen und sie hier, mitten auf der Straße, zu küssen höher als alles andere in mir.
Doch ich ignorierte die Gefühle die in mir drinnen Achterbahn fuhren und konzentrierte mich nur auf das hier und jetzt.
Die schmerzhafte Wahrheit dieses Momentes. Vielleicht würde ich Alicia nach diesem Abend nie wieder sehen...
Stolpernd blieb ich stehen.
,,Was ist los?" Ich spürte Alicias Atem an meinem Hals und musste ein Schaudern unterdrücken.
Wie automatisiert deutete ich mit meiner Hand auf ein altes Auto nicht weit vor uns.
,,Da, nehmen wir das." Sagte ich und drehte mich endlich zu ihr um.
Alicia strahlte mich an, ihre Augen glitzerten vor Glück.
,,Ich danke dir." Wisperte sie, beugte sich vor und küsste mich.
Es war nur ein kurzer Augenblick, schnell löste sie sich wieder von mir und lief auf das Auto zu.
Aber für mich war es viel mehr als das. Ich konnte einfach nicht dieses bittere Gefühl abschütteln, dass es ein Abschiedskuss war.
DU LIEST GERADE
Number Five Ff
FanfictionFünf rettet ein ganz normales Mädchen um bei seinem Vater besser anzukommen doch dieser reagiert anders als erwartet. Wütend weil Fünf nicht auf ihn hört und nie das tut was er ihm sagt und so kommt es, dass er zusammen mit Vanya, die ihn verteidig...