e i n s

71 10 3
                                    

„Jetzt ernsthaft?", ich kann kaum aufhören zu grinsen. Mein Vater guckt mich an und nickt. Oh mein Gott. Ich hüpfe wie ein kleines Kind durch den Raum. „Papa wir ziehen nach Los Angeles!!!", ich kreische halb. Mein Vater , Mark, lächelt mich an und antwortet: „ ich weiß" .

Doch dann kommt mir ein schlimmer Gedanke, ich muss von Elly weg. Elly ist sowas wie meine Seelenverwandte. Sie ist die einzige mit der ich wirklich über Gefühle und so rede. Und um ehrlich zu sein die einzige die ich wirklich mag. Ich gehe mit gemischten Gefühlen ins Bett.

Dienstag. Eigentlich ein cooler Tag weil ich dann schon den Montag hinter mir habe. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Ich drehe mir schnell ein paar Locken und mache zwei hübsche Spangen die ich von meinem Papa bekommen habe. Ich lege ein dezentes Make-up auf  und gehe zurück in mein Zimmer um mir etwas zum anziehen raus zu suchen. Nach etwas längerer Überlegung entscheide ich  mich für ein hellblaue skinny jeans mit löchern und dunkelrotes Top mit Spitze. Dazu noch Silberschmuck, meine schwarze Tasche und meine schwarzen Chucks. Ich packe alles nötige in die Tasche und gehe die Treppe runter.

Mein Vater sitzt in der Küche und ließt Zeitung. So wie jeden Morgen. Das ist das einzige Mal am Tag wo ich ihn sehe sonst arbeitet er ziemlich viel. Er ist Filialleiter einer Möbelfirma muss viel arbeiten.
Ich nehme mir einen Apfel und eine Wasserflasche , packe es in meine Tasche und gehe zur Haustür. Ich nehme meine schwarze Lederjacke von dem Kleiderständer und rufe ein einfaches:" Tschüss". Nach dem ich ein „bis Bald" und „hab dich lieb" zurückbekommen habe gehe ich raus und setze mich  in mein Auto.

Ich fahre los und hole Elly. Wie normal ist sie etwas zu spät aber daran bin ich schließlich schon gewohnt. Ich hupe zweimal und sehe schon eine gestresste und vorallem verwuschelte Elly aus dem Haus kommen. Ich fahre das Fenster runter und schreie :" Ey Stock wir kommen noch zu spät". Ich bekomme einen bösen und trotzdem sehr gestressten Blick zurück. Sie öffnet die Tür und lächelt mich falsch an." Dir auch einen wunderschönen guten Morgen Bella". Ich grinse sie an und zeige auf die RadioUhr in meinem Audi. „Dein scheiß ernst? Warum stresst du mich so?" , motzt sie mich an nachdem sie gesehen hat das ich 15min zu früh bin. Mir fällt der Grund wieder ein und ich pralle auf den Boden der Tatsachen. Das wird der letzte Dienstag mit ihr. „Elly?" , sage ich vorsichtig. Sie guckt sich gerade im Spiegel an und versucht ihre Haare unter Kontrollen zu bringen. Ihre schwarze Mähne ist aber auch fast nie unter Kontrolle.  Da ich keine Reaktion bekomme , rede ich weiter. „Ich werde umziehen" , platzt es aus mir raus.

Sie scheint immer noch nicht so ganz bei der Dache zu sein denn sie sieht sich immer noch im Spiegel an während sie mich frägt wohin. Ich druckse ein bisschen herum bis ich es ihr sage. „Los Angeles". Sofort sieht sich mich an. Zuerst kann ich ihrem Blick nicht ganz deuten bis sie dann vor Freunde anfängt zu quietschen. „Omg Bella ich freu mich ja so für dich", lacht sie mich an. Und ich glaube ihr. In dem Moment wird mir nocheinmal klar dass ich sie dann für lange Zeit nicht sehen kann. Ich glaube sie sieht mir meine Zweifel an. „Bella? Ist alles okay?", fragt sie mich fürsorglich. Dann kann ich nicht mehr. Eine Träne rollt mein Gesicht runter und ich schluchze ," ja ich werd ich bloß so vermissen. Hier ist doch mein zu Hause. Und was ist wenn ich dort nicht zurechtkomme?" antworte ich ehrlich.

„Oh man ey. Bella ich kenn dich jetzt schon viel zu lang , ehrlich. Du bist für mich wie ein Buch das ich teilweise mitgeschrieben habe. Du wolltest schon immer hier weg. Wir leben in einem Kaff. Das einzig interessante ist der Mc Donalds in der Nähe und das wir in ‚nur' 2 Stunden in Manchester sind um zu shoppen. Es ist dein Traum dort rüber zu fliegen und ein Leben wie ein Hollywood Star zu leben. So wie ich deinen Vater kenne hat er sich ein Haus gegenüber von den Kardashians gegönnt" , ich muss lachen. Das klingt schon ein wenig nach meinem Papa.

Sie fährt fort," Und du wirst dort zurechtfinden. Du bist eine Kämpferin. Viele die ich kenne würden all den Schmerz den du überlebt hast nicht stemmen können. Aber du. Du hast weiter gemacht. Und ich mein sie dich an". Jetzt bin ich überglücklich. Ich umarme sie soweit es geht und flüstere:" Danke, und wir werden mindestens einmal die Woche Facetimen". „Klaro", grinst sie mich dann an. „Und wann geht's los?" , fragt sie mich mich neugierigem Blick. „Ähm ja das ist so ne Sache", ich drücke mich um ehrlich zu sein ein wenig vor der Antwort. „Spucks aus Richardson", ich verdrehe die Augen. Sie weiß genau ich hasse es mit meinem Nachnamen angesprochen zu werden. „Also gut Kane, da wir am Donnerstag unsere letzte Arbeit durch ist und die Ferien dort in 2 Wochen zu Ende sind haben wir beschlossen am Samstag zu fliegen". Zum Ende hin werde ich immer leiser da ich ein wenig Angst habe vor der Reaktion.

„Oh mein Gott dann müssen wir ja nochmal shoppen gehen. Und den einen Film wollten wir auch noch angucken. Man man man das wird ne stressige Woche sag ich dir". Ich lache und schon sind wir an der Schule. Ich steige aus , laufe ums Auto und halte Elly die Tür auf. So wie jeden Morgen. Das ist unser kleiner Gag jeden morgen. Oh man das wird mit fehlen. Wir laufen in Richtung Eingang und an den Badboys der Schule vorbei. Ich höre ein paar Pfiffe und sowas wie „geiler Arsch" und „siehst heute richtig gut aus richardson" ich drehe mich um.

Zuerst wollte ich sagen das sie die Klappe halten sollen aber ich entscheide mich dagegen. Stattdessen sage ich: „ Guck ihn dir nochmal genau an Josh weil den kriegst du diese Woche das letzte Mal vor Augen". Danach drehe ich mich um und laufe wieder zu Elly. Ich höre ein verwirrtes „hä" und ein paar Mal meinen Namen. Ich zeige ihnen nochmal den Mittelfinger bis wir dann ins Gebäude gehen.

Das ist mein erstes Kapitel und ich hoffe es gefällt euch!
Würde mich über Feedback freuen :)

NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt