Nick

z w ö l f

„Danke David für alles. Vielleicht sehen wir uns mal wenn ich in England bin", verabschiede ich mich von meinem Psychologen David. Er ist über die Jahre auch ein guter Freund geworden. Ich habe ihm alles anvertraut, er war mein Ansprechpartner. Er ist es immernoch jedoch eben auf der anderen Seite der Kugel. Heute war nur die letzte offizielle Stunde und um ehrlich zu sein war sie sehr emotional. Eigentlich wir alle anderen auch.

Die Jungs kommen in 2 Stunden wegen des Projekts und ich sehe nicht sehr gut aus. Ich gehe in mein Zimmer und mache mich frisch und ziehe mir ein Kleid an. Danach entscheide ich mich einkaufen zu gehen da ich Spaghetti Bolognese machen will aber wir nicht alles da haben. Eigentlich will ich das nur machen das ich einen Grund habe um mit meinem neuen Baby zu fahren. Und das mache ich dann auch. 

Als ich im Target bin komme ich an dem Süßigkeitenregal vorbei. Ich hab eine Schwäche für Süßes. Außerdem sehe ich einen Minikühlschrank der perfekt für mein Spielezimmer wäre. Der hat einen Kühlteil  und normales Regal in einem. Ohne nachzudenken hab eich ihn schon mitgenommen und dazu noch ungefähr 10 Tonnen Süßigkeiten und Getränke die dort dann unterbringe.

Nachdem ich dann noch alles für die Spaghetti Bolognese eingekauft habe verlasse ich so schnell wie möglich den Laden damit ich nicht noch mehr unnötiges Zeug kaufe. Ich verstaue alles in mein Auto und fahre los. Als ich zu Hause ankomme habe ich nur noch 40min Zeit bis die Jungs kommen. Daher beeile ich mich.

Ich stelle schnell den Kühlschrank auf und befülle ihn. Danach mache ich noch mein Gesicht frisch und dann stelle ich mich in die Küche und fange an mit den Spaghetti.

Ich bin gerade dabei die Bolognese zu machen als es klingelt und ich schlidere auf meinen Socken zur Tür. „Wem gehört denn der geile Schlitten da vor der Tür?", fragt Matt mich. „Auch Hallo, wie war euer Tag? Kommt doch gerne rein." , antworte ich gekünstelt und zeige ihnen mit einer Handbewegung das sie eintreten können. Vorbildlich ziehen sich alle vier die Schuhe aus und folgen mir. „Schickes Haus", sagt Elias und Will nickt zustimmend. „Dankeschön", erwidere ich stolz.

„Ach und das Baby vor der Tür gehört mir", sage ich zu Matt der einen anerkennenden Pfiff austoßt. „Ich mach gerade Spaghetti Bolognese ich hoffe das schmeckt allen?" Jaaa", höre ich mehrere Stimmen und ich sage ihnen das es nich etwas dauert und wenn sie wollen können sie sich ein wenig umsehen. Ich höre nur hinter meinem Rücken wie die Jungs die Treppe hochgehen.

Doch aufeinmal spüre ich einen Atem in meinem Nacken. Du solltest öfter Kleider tragen , das steht dir", haucht er mir ins Ohr.

Nick.

Ich erschaudere und bleibe erstmal still. „Warum hast du uns angelogen?", fährt er fort. Nun bin ich verwirrt. Was meint er? „Was meinst du?", spreche ich meine Gedanken aus. „Ich hab heute Mia im Flur getroffen und hab sie gefragt ob sie weiß ob du die Arbeit von heute wiederholen musst."

Verdammt, warum frägt er sie denn überhaupt? „Und dann hat sie mir gesagt das ihr die Arbeit erst in 2 Wochen schreibt. Also würde ich gerne wissen warum du nicht in der Schule warst?", frägt er nun aufdringlicher.

Ich drehe mich um. Zwischen uns passt kein Blatt mehr und ich atme schwer. Ich spüre wie sein Herz pocht. Soll ich es ihm sagen? Nein! „Ich - Ich hatte einfach keine Lust auf Schule", stammle ich in der Hoffnung das er mir das glaubt. Doch ich sehe in seinen Augen das er es nicht tut.

„Nein du bist jemand der mal zwei Stunden Mathe schwänzt aber keinen ganzen Tag", er sieht mich an.

Gott diese Augen.

Ich werde es dir irgendwann einmal sagen aber jetzt ist es noch zu früh okay?", er nickt und geht einen Schritt zurück. Mir wird augenblicklich kalt. Ich geh mal zu den andern",sagt er. „Ich komm mit", lächle ich ihn an. Ich stelle den Herd ab und folge ihm zu den Stimmen.

Sie haben wohl unsern Pool im Keller gefunden. Dort ist eine große Fensterfront so kann man direkt aufs Meer sehen. „Bella du hast nh fucking Pool?", schreit mir Matt entgegen und ich nicke lachend.

„Scheiß auf das Projekt wir gehen jetzt schwimmen", sagt Elias und zieht schon seine Sachen aus. „Aber ihr habt doch nichts andere zum anziehen dabei", will ich erwidern da sind alle schon im Pool außer mir und Nick. Ich sehe ihn nur an und er lacht mich an.

Er zieht sich die Jogginghose runter und steigt aus ihr heraus. Eine einfach dunkelblaue Boxershort kommt zum Vorschein. Danach streift er sein Shirt über den Kopf.

Heilige Mutter Maria Gottes.

Darauf war ich nicht vorbereitet. Wenn dieser Körper nicht von Gott höchstpersönlich erschaffen wurde weiß ich auch nicht mehr.

Er sieht mich nochmal an und springt dann ins Wasser.

Ich schüttle nur den Kopf und geh erstmal wieder hoch. Ich stelle die Bolognese und die Spaghetti in den leicht warmen Ofen und gehe hoch in mein Zimmer. Dort hole ich Handtücher für alle und ziehe mir einen Bikini an. Ich nehme mir noch soetwas wie einen Bademantel und ziehe ihn über. Aber es ist nicht so ein dicker Bademantel , mehr so zum gutaussehen. Er ist aus Seide mit Spitzenbesatz und so.

Ich gehe noch in das Ankleidezimmer von meinem Papa und hole ein fünferpack noch verpackte Unterhosen für die Jungs und nehme sie mit. Dann gehe ich wieder in den Keller und sehe wie sie sich gegenseitig tunken. Jungs.

Ich stelle die Massagedüsen an und das bunte Licht. Dann habe ich auch die Aufmerksamkeit der Jungs. Ich weiß nicht ob ich das wollte denn jetzt starren mich alle vier an. „Ich hab hier Handtücher und Unterhosen für euch, keine Sorge sind frisch gekauft", lache ich und die Jungs bedanken sich bei mir. Ich hole noch ein paar Schwimmnudeln raus und werfe sie den Jungs zu damit sie sich damit schlagen können. Und das tun sie auch.

Als ich denke das keiner von ihnen mir ihre Aufmerksamkeit schenkt ziehe ich den Mantel aus. Im gleichen Augenblick bemerke ich ein Augenpaar das auf mir liegt. Schon wieder diese blauen Augen. Als ich ihn direkt ansehe wird er rot. Warte mal was. ER wird rot? Ich lächle ihn an und springe ins Wasser.

Ich beteilige mich gerade an der Schwimmnudelschlacht als ich jemand zwischen meinen Beinen spüre und sekunden später bin ich über dem Wasser auf Nicks Schultern. Ich lache vor Schreck und gleichzeitig überkommt mich ein Schauer von den Stellen aus an denen er meine Beine festhält. Nur Freunde ,wir sind nur Freunde.