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Donnerstag. Nur noch heute dann ist Freitag. Ich sitze in Mathe als ich plane was ich am Wochenende mache. Mein Papa ist nicht da , da er wegen der Arbeit weg muss. Ich gehe müde zur Cafeteria als ich einen schweren Arm auf meinen Schultern.

Durch meinen Körper strömt Energie und ich bin hellwach. Ohne hin zu sehen weiß ich wer es ist. Nick. Er riecht so unvergleichlich. Nicht so wie alle andern nur nach AfterShave. Er riecht nach etwas teuerem und liebenswertem. Und trotzdem sehr dreckig. Ach was laber ich da eigentlich.

„Guten Morgen Nick", sage ich ohne ich anzusehen. Sein Arm löst Wärme in mir aus und ich will das er für immer dort bleibt. "Woher weißt du denn das ich es bin Prinzessin?", fragt er mich. "Du riechst wie ein reudiger Hund den man aus 10 Metern riechen kann", gebe ich zurück und drehe mich zu ihm um. Sein Arm rutscht runter und bleibt an meiner Taille liegen. "Ich weiß dass das nicht stimmt Prinzessin", haucht er mir entgegen. Was ist das hier. Sein Arm auf meiner Taille und unsere Gesichter sind nur Zentimeter voneinander entfernt. Wir sind nur Freunde.

Das glaubst du doch selbst nicht Schätzchen

Ich verfluche meine innere Stimme und trete einen Schritt zurück. "Wir sollten jetzt in die Cafeteria wenn wir noch was zu essen wollen", stottere ich und gehe vor. Ich höre ihn leise lachen aber lasse mich nicht beirren.

Angekommen in der Cafeteria gehe ich zu den andern Jungs und begrüße sie kurz. Danach beiße ich in meinen Apfel. „Hey Bella" „Hmm?" „Hast du morgen Zeit wir würden für unser Projekt weitermachen?" „Ja klar mein Dad ist eh nicht in der Stadt dann können wirs auch bei mir machen" „Chillig", antwortet mit Will und redet mit den Jungs wieder irgendwas über Sport.

Ich sehe Nick an wie er lacht. Er lacht nicht oft aber wenn er lacht geht die Sonne auf. Er beißt gerade in sein Sandwich als seine Augen meine finden. Oh scheiße er hat mich beim Starren erwischt. Ganz cool bleiben. Ich setze einen verwirrten Blick auf und deute dann auf sein Sandwich. „Schmeckts?", frage ich. Er nickt und kaut. Als er runtergeschluckt hat befeuchtet er mit seiner Zunge seine Lippen.

Gott was macht dieser Junge mit mir. „Ich muss los, einer von euch soll einfach in die Gruppe schreiben wann ihr morgen dann zu mir kommt" , sage ich in die Runde. „Des können wir doch auch morgen in der Schule sagen oder nicht?", fragt Elias mich. „Ähh nein ich werd morgen nicht in der Schule sein. Ich schreib morgen spanisch." , lüge ich und die Jungs sehen mich nur wissend an. „Na dann bis morgen", verabschiedet mich Matt und ich drehe mich um. Ich gehe in Richtung Mädchentoilette.

Angekommen gehe ich in eine Kabine, schließe ab und setze mich auf die Kloschüssel. Ich schreibe morgen nicht spanisch. Morgen ist meine allerletzte Sitzung mit meinem Psychologen. Und ich muss meinen Vater zu Flughafen fahren. Außerdem muss ich endlich meine Gedanken in den Griff bekommen wenn Nick in der Nähe ist.

Gott ich denke über Dinge nach die ich nicht im Sinn haben sollte. Ich muss lächeln. LA hat mich wohl jetzt schon verändert. Ich stehe auf , richte mich wieder ein wenig und gehe raus. Ich gehe zu meinem Spind und hole meine Tasche raus. Eigentlich müsste ich in 3 Minuten in meinem Mathekurs sitzen aber ich habe keine Lust daher nehme ich meine Sachen und gehe nach Hause.

Ich bin überrascht und stolz das ich sofort den richtigen Bus nehme und so bin ich keine halbe Stunde später zuhause und sehe fern. Mein Handy leuchtet auf und ich sehe das mir Nick geschrieben hat. Hat er nicht gerade Schule?

N: Hey
B: Naa hast du nicht gerade Physik?
N: Doch und du Mathe. Aber im Gegensatz zu dir bin ich wohl anwesend
B: Was meinst du?
N: Hab gesehen wie du gegangen bist
B: Oh mist ich wurde erwischt
N: holt die handschellen sie muss eingesperrt werden

Bei dem Wort Handschellen kommen mir schon wieder Gedanken die ich wirklich nicht haben sollte. Ich war doch noch nie so. Ich bin Jungfrau. Mein einziger Kuss war einmal als ich betrunken war und da war ich 15. Das gilt also gar nicht. Verdammt was nacht dieser Junge nur mit mir. Ich antworte noch schnell mit ein paar lachenden emojis und dann lege ich mein Handy weg.

Als mein Papa von der Arbeit nach Hause kommt strahlt er vom einen bis zum andern Ohr. „Was ist denn los?", frage ich ihn lachend. „Ich hab eine Überraschung für dich", antwortet er immer noch strahlend. Er bindet mir ein Tuch um und führt mich aus dem Haus. An der Straße hält er an. Okaaay?

„Mach die Augenbinde ab", sagt er und ich tue was er mir sagt. Ich traue meinen Augen kaum als ich sehe was vor mir steht. Ein 911! Ein wunderschöner schwarzer 911! Ich weine und lache und umarme meinen Papa. „Danke, ich weiß gar nicht was ich sagen soll Papa. Danke Danke Danke!!!!", ich umarme ihn immernoch.

Es ist das größte Privileg für mich so etwas besitzen zu dürfen einfach weil ich weiß das es nicht selbstverständlich ist. Nichts ist selbstverständlich. Nicht einmal das Leben.

Ich setze mich in mein neues Auto und fahre mit meinem Papa eine Spritztour. Oh Gott das ist so toll. Die Motorgeräusche sind Musik in meinen Ohren und das Leder unter meiner Haut fühlt sich an wie auf Wolken zu schweben.

Als wir am Esstisch sitzen ist es schon spät und mein Papa und ich bereden noch einmal alles für morgen. Ich werde ihn zum Flughafen bringen und dann für 2 Stunden in die Schule gehen, Hust Hust.

Danach gehe ich nach Hause und habe eine letzte Videokonferenz mit meinem Psychologen. Am Sonntag hole ich meinen Papa wieder am Flughafen hab. Ich räume das Geschirr ab , gebe meinem Papa einen Kuss auf die Wange und gehe dann schlafen da ich um 5 Uhr wieder aufstehen muss.

NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt