Julian Brand-Ist er mein...

1.5K 57 17
                                    

Wunsch von SchreibFeeder hoffentlich gefällt er dir :)
______

Januar 2019

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch mache ich mich auf den Weg zu der Wohnung meines Freundes. Wobei, war er das überhaupt noch? Mein Freund und meine bessere Hälfte oder war es das nun endgültig. Wir hatten uns gestritten, Mal wieder und es zerrte einfach nur an meinen Kräften. Selbst über belanglose Dinge bekamen wir uns zurzeit in die Haare, aber gestern war es wieder über mein Hass Thema gegangen. Julians Familie.

Es ist nicht so als würde ich die Familie Brandt nicht mögen, eher im Gegenteil. Ich verstand mich gerade mit Julians Geschwistern blendend, aber da gab es noch ein Problem. Seine Mutter konnte mich einfach nicht ausstehen und egal was ich mache, es wurde von Mal zu Mal schlimmer. In Anwesenheit von Julian fielen natürlich keine Sticheleien und so konnte er einfach nicht glauben das seine Mutter so zu mir war.

Gestern war unser Gespräch darüber ein weiteres Mal eskaliert und ich war irgendwann einfach verschwunden und hatte mich bei einer Freundin ausgeweint. Mit eben dieser hatte ich auch ein ausführliches Gespräch geführt und war zu einem Entschluss gekommen. Ja ich liebe Julian, aber das ständige Streiten, belastet mich zu sehr. Außerdem möchte ich niemals einen Keil zwischen ihn und seine Mutter schieben, sollte ihr Verhalten jemals ans Licht kommen.

Ich war also auf dem Weg zu ihm, um das zwischen uns zu beenden. So schwer es mir auch fallen würde, aber es musste eben sein. Vielleicht würden wir ohne den anderen glücklicher werden. Zwei Schritte noch, dann stand ich vor der Tür und atme tief durch. Mein Finger verharrte für einen Moment über der Klingel, auch wenn ich einen Schlüssel hatte, aber ich fand es nicht angemessen einfach so reinzukommen. Ich ließ meine Gedanken noch einmal schweifen und drücke dann einmal kurz die Klingel.

Auf der anderen Seite der Tür poltert es kurz und dann macht Julian schon die Tür auf. Seine Augen weiten sich als er mich erblickt, er spricht noch ein gemurmeltes "Ich melde mich später bei dir Kai." ins Telefon und starrt mich einfach nur an. Julian sieht nicht wirklich fit aus, seine Haare sind ungemacht und unter seinen Augen zeichnen sich tiefe Ringe ab. Ohne eine wirkliche Begrüßung sage ich nur "Wir müssen reden Julian." Julian, nicht Jule wie sonst immer.

Er zuckt leicht zusammen, lässt mich dann aber eintreten. Ich weiß nicht wirklich, wie ich anfangen soll, sondern knete nur nervös meine Hände, während wir immer noch im Flur herumstehen. Julian scheint auch nicht wirklich zu wissen bis er sich, doch dazu entscheidet etwas zu sagen.
"Jenny?" leicht hebe ich den Kopf und sehe ihm in die Augen "Es tut mir..."

Julian kann seinen Satz nicht zu Ende sprechen, da unterbreche ich ihn schon. Wenn er sich jetzt entschuldigen würde und mich dann auch noch mit seinem Hundeblick ansieht, könnte ich meinen Plan nicht ausführen. Dann würden wir weiter mache, wie bisher und das wollte und konnte ich nicht mehr.

"Julian stopp." verwirrt sieht er mich an, scheint aber zu ahnen, dass das Gespräch nicht in eine positive Richtung gehen wird, denn er presst seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
"Ich liebe dich, aber..." fange ich an, hole noch einmal tief Luft und spreche dann die schwersten Wörter aus. "Aber ich kann das nicht mehr. Ständig streiten wir uns, auch wegen Kleinigkeiten und gestern. Gestern haben wir uns wieder über deine Mutter gestritten und ich weiß langsam einfach nicht mehr weiter."

Julians Mimik verändert sich im Sekundentakt und ich weiß nicht wirklich, ob er ganz versteht, was mein Gesagtes bedeutet. Seine Stimme klingt rau als er zu einer Antwort ansetzt.
"Das bekommen wir alles wieder hin." versucht er mich zu wieder einmal zu besänftigen, aber es klingt auch Schmerz in seiner Stimme mit, Schmerz mich verloren zu haben.

Fußball One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt