Joshua Kimmich

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FCBUNDBVB4EVER
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Meine Hand zittert leicht als ich zum Lidstrich ansetzen möchte und so lasse ich sie noch einmal sinken, um tief durchzuatmen. Joshua würde mich auf eine Gala mitnehmen und dafür muss man eben makellos aussehen.

Beim nächsten Versuch kann ich den schwarzen Streich ohne Problem ziehen und seufze erleichtert auf. Meine Miene ist wie eine eingefrorene Maske als ich das sündhaft teure Kleid glattstreiche und einen letzten Kontrollblick in den beleuchteten Spiegel werfe.

Dann wollen wir mal los in die Hölle, denke ich und trete aus dem Bad heraus. Ich mag keine großen Events und gerade bei größeren Menschen Versammlungen wird mir ein wenig flau im Magen. Im Stadion ist das kein Problem, denn da liegt die Aufmerksamkeit ja nicht auf mir. Heute Abend allerdings begebe ich mich ja direkt ins Blitzlichtgewitter.

Eigentlich weiß Josh auch das ich mich nicht wohlfühle, aber dieses Mal hat er vehement darauf bestanden das ich mitkomme. Vor dem Spiegel im Schlafzimmer steht Joshua und richtet ein letztes Mal seine Krawatte, als er jedoch das leise Klappern meiner Absätze wahrnimmt, dreht er sich zu mir um.

Mit großen Augen lässt er seinen Blick über meinen Körper schweifen, kommt auf mich zu und greift nach meiner Hand.
"Du siehst wunderschön aus." sagt er mit rauer Stimme und gibt mir einen leichten Kuss auf die Schläfe. Leicht röten sich meine Wangen und ich blicke auf den dunklen Holzboden. Ich kann einfach nicht mit Komplimenten umgehen.

Schmunzelnd greift Joshua nach meiner Hand und führt mich in Richtung der Tür.
"Auf geht's, wir müssen los. Zu einer Gala kommt man nicht zu spät." sagt er vergnügt. Meine Mundwinkel hingegen fallen bei seiner Aussage ein wenig herab. Stimmt, da war ja was...

Schneller als mir lieb ist, erreichen wir unser Ziel und während Joshua aussteigt, atme ich noch ein letztes Mal tief durch. Du schaffst das Lisa. Meine Tür öffnet sich und Josh hilft mir vorsichtig beim Aussteigen. Als ich sicher stehe, reicht er mir seinen Arm, welchen ich selbstverständlich ergreife und mich einharke.

Dann geht der Horror auch schon los. Blitzlichtgewitter, Reporter und ständiges rufen nach meinem Freund. Mein Griff um Joshuas Arm wird ein bisschen fester und ich habe auch nicht vor ihn loszulassen, denn er ist heute mein Anker. Das Lächeln hängt ein wenig schief auf meinen Lippen, aber ich gebe mein bestes nicht negativ aufzufallen.

Endlich drinnen angekommen, fällt mir ein Teil meiner Last von den Schultern. Das wäre geschafft. Im Saal erwarten uns ein paar von Joshuas Teamkollegen, die fast alle eine weibliche Begleitung an ihrer Seite haben. Hier wuseln auch ein paar Fotographen rum, aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie draußen.

Schnell hat sich die Gruppe in Männer und Frauen aufgeteilt und während sich alle anderen immer mehr entspannen zu scheinen, klammere ich mich nur an meinem Sektglas fest. Immer wieder werfe ich einen nervösen Blick durch den Raum, aber auch so vergeht die Zeit nicht wirklich schneller, sondern ich habe eher, dass Gefühl, das sie stagniert.

Irgendwann zieht mich Leons Freundin Mia zur Seite und sieht mich prüfend an.
"Geht es dir nicht gut Lisa?" fragt sie mich und blickt mir aufrichtig in die Augen. Nervös spiele ich mit meinem Armband und mache eine wegwerfende Handbewegung.
"Ach, ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen." damit versuche ich die Situation herunterzuspielen, aber offensichtlich bin ich durchschaubarer als ich dachte.

"Mir kannst du nichts vormachen. Du bist trotz Make-Up blass, wie eine frischgestrichene Wand und deine Hände zittern wie verrückt. Kann es sein das du dich hier nicht wohlfühlst?" fragt mich die kleinere und ein wenig beschämt senke ich den Blick, dann nicke ich. Mitfühlend streicht Mia mir über die Schulter.

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