Fiete Arp

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Wunsch von brandtswife 
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Ein neues Bild auf Instagram und eine erneute Welle von Hass die über mich hereinbricht. Man sollte meinen irgendwann wird es den Leuten zu Langweilig immer dieselben Beleidigungen unter einem Post zu schreiben, aber in der Realität sieht es da leider ganz anders aus. Egal ob ich ein Bild mit Fiete, meinen Freunden oder allein hochlade, die Reaktionen der Fans sind meist negativ. Natürlich gibt es auch positive Kommentare, aber diese gehen fast gänzlich in der Masse unter.

Fiete fällt das nicht wirklich auf oder es belastet ihn eben nicht so sehr wie mich. Aber er ist dieses Business im Gegensatz zu mir auch schon ein wenig gewöhnt. Ich bin erst vor wenigen Monaten reingerutscht, als ich angefangen habe Fiete zu daten. Während wir uns Beziehungstechnisch in einem permanentem aufwärtstrieb befinden, geht es für mich mental bergab. Die negativen Kommentare über meine Figur oder das ich Fiete nur ausnutzen würde, um selbst bekannter zu werden.

Das nagt an mir, aber ich sage nichts. Stattdessen fresse ich alles in mich hinein und zerstöre mich so innerlich selbst. Ich habe angefangen weniger zu Essen und mehr Sport gemacht. Fiete ist aufgefallen das sich meine Figur verändert hat und wollte mich auch davon abhalten noch mehr abzunehmen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich das alles aus freien Stücken mache und es unter Kontrolle habe.

Heute Abend mache ich mich ausnahmsweise zu Fuß auf den Weg zu Fiete. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es eine dumme Idee, aber im Nachhinein ist man immer klüger als vorher. Die dunklen Straßen wirken im Laternenlicht nicht wirklich vertrauend erweckend und so ziehe ich meine Jacke enger um meinen Körper, während ich meine Schritte beschleunige. Da ich mich ein wenig beobachtet fühle, drehe ich meinen Kopf und erblicke zu meinem Schrecken wirklich ein paar Schatten, die mich verfolgen zu scheinen.

Noch einmal beschleunige ich meine Schritte und versuche das beklemmende Gefühl sowie das schnell pochende Herz in meiner Brust zu ignorieren. Auch die Schritte hinter mir beschleunigen sich und ich bete einfach das ich heil aus dieser Sache herauskomme. Kurz bevor ich um die letzte Ecke gebogen bin, die mich zu Fiete Wohnung bringen würde, werde ich an der Schulter gepackt und herumgewirbelt. Ein erstickter Laut kommt aus meiner Kehle, als ich schon in die Gesichter von drei jungen Mädchen sehe.

"Kann ich euch helfen?" frage ich und versuche ruhig zu bleiben, kann aber das leichte Zittern in meiner Stimme nicht verhindern. Abschätzig lassen sie den Blick über mich gleiten und senke unwohl die Augen.
"Du hast Fiete nicht verdient!" sagt die eine dann mit gehässiger Stimme und die anderen stimmen ihr nickend zu. Innerlich breitet sich die Panik in mir aus, aber nach außen versuche ich ruhig zu bleiben.

"Ich denke nicht, dass ihr das zu entscheiden habt." meine ich, bekomme es aber langsam mit der Angst zu tun. Jetzt fangen sie alle drei an zu lachen und scheinen sich gar nicht mehr einkriegen zu können. Während ein kleiner Schauer über meinen Rücken läuft, straffe ich meine Schultern.

"Also, es war schön mit euch zu plaudern, aber ich muss jetzt auch gehen." versuche ich sie freundlich wie möglich zu sagen. Dann drehe ich mich um und möchte endlich weiter gehen. Allerdings komme ich nicht weit, denn schon nach wenigen Schritten trifft mich etwas am Kopf und ich sinke bewusstlos auf den kalten Steinboden.

Zu Bewusstsein komme ich erst wieder einige Zeit später. Mein Kopf pocht unangenehm und mein Körper fühlt sich generell ziemlich demoliert an. Leise stöhne ich auf, als ich versuche mich aufzusetzen, lasse es aber gleich wieder, als ich bemerke, dass das die Schmerzen nur verschlimmert. Stattdessen öffne ich meine Augen einen Spalt und blicke mich mit kleinen Augen in dem Raum um.

Ich bin offensichtlich in einem Krankenhauszimmer, denn hier war alles steril eingerichtet und außerdem habe ich eine Infusionsnadel in der linken Hand stecken. Dann fällt mein Blick auf meine andere Seite, denn auf meiner rechten Hand lastet ein wenig Gewicht.

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