Ashton P.O.V.
Ich stand vor meinem offenem Koffer und schmiss ein paar Sachen achtlos hinein. Was ich alles schon eingepackt hatte, wusste ich nicht mehr, denn meine Gedanken waren ganz wo anders. Bei Grace. Und unserem Kuss. Und da, wo sie gegangen ist. Ich konnte es nicht leugnen, aber es hatte sich richtig angefühlt. Und es war schön. Ihre weichen Lippen auf meine gepresst, ihre Hände in meinen Haaren und meine an ihrer Hüfte. Hör auf, verdammt, weißt du wie gay das klingt?!, motzte meine innere Stimme.
Genervt stieß ich einen Seufzer aus, schloss meinen Koffer und trug ihn die Treppe runter. Ich stellte ihn in die Eingangshalle und machte mich auf den Weg zur Küche. Hunger hatte ich keinen, aber ich wollte trotzdem etwas essen.
Dort angekommen, stieß ich auf Poppy, Mum und Dad. Die Gelegenheit nutzte ich um sie alle zu umarmen und mich zu verabschieden. Dann verließ ich das Haus und machte mich in meinem Maserati Granturismo Tuning auf den Weg zum Busbahnhof. Vorher schrieb ich noch David, unserem Butler eine SMS, dass er den Wagen abholen sollte.
Dort angekommen, ging ich zu meinen Kumpels Jona, Lucas und Oliver. Jona und Lucas waren Zwillinge und ich hatte immer Probleme, sie auseinander zu halten. Beide waren schwarzhaarig und hatten blaue Augen. Oliver war mein Sandkastenfreund und ich ging mit ihm durch Dick und Dünn, nicht mal eine Frau könnte uns trennen. Wie heißt's so schön: Bro vor hoe!
"Alle mal herhören!", ertönte die Stimme unseres Lehrers, Mr Anderson. "Wir werden in Kürze losfahren, also bitte begebt euch jetzt alle in den Bus. Euch ist freigestellt, neben wen ihr sitzt, doch wenn wir dort angekommen sind, stellt ihr euch bitte zu euren Zimmerkameraden. Wir werden eine Pause nach einer Stunde Fahrt einlegen. Essen und Trinken ist gestattet, aber bitte bleibt sitzen!"
Ich setzte mich neben Oliver ganz hinten in den Bus und hielt unauffällig Ausschau nach Grace. Sie saß neben diesem Streber Louis in der Mitte. Die Zwillinge saßen hinter uns. Ich setzte mir meine heißgeliebten Beats auf und schloss für den Rest der Fahrt die Augen. Einmal blinzelte ich und riss dann die Augen sofort auf. Grace schlief an Louis' Schulter. Eifersüchtig?, fragte meine innere Stimme. Und ich hätte mich ohrfeigen können, denn sie hatte recht. Ich wollte nicht, dass ihr irgendein anderer Junge zu nah kam. Aber was mich wirklich fertig machte, war, dass ich mich um sie kümmerte. Früher waren wir die Gefühle von Frauen egal gewesen. Ich vögelte sie und dann war die Sache erledigt. Aber bei Grace war es anders, allein schon nach einem Kuss.
Grace P.O.V.
Ich wurde leicht an der Schulter wach gerüttelt. Ich schlug die Augen auf und blickte in das freundliche Gesicht von Louis.
"Bin ich eingeschlafen?", fragte ich verwirrt.
Louis nickte und sagte, dass wir bei einer Raststätte angehalten hätten und uns die Beine vertreten dürften. Ich nickte als Dank und machte mich auf den Weg nach draußen. Der Rastplatz bestand aus einem Rasthaus und einem Parkplatz. Das war's auch schon. Ich schlich mich hinter das Haus, prüfte aber nochmal, ob mir jemand gefolgt war.
Dann holte ich eine Zigarette raus und zündete sie an. Ich legte den Kopf nach hinten, schloss die Augen und bließ den Rauch aus.
"Du rauchst?", fragte plötzlich eine raue Stimme direkt neben meinem Kopf.
"Manchmal.", antwortete ich, ohne die Augen zu öffnen.
"Gib mir auch eine!", sagte er dominant und ich reichte ihm die Packung. Warum? Weil sein Ton mir gefiel.
"Feuer!", forderte er und auch das händigte ich ihm aus.
Ich hatte den Kuss nicht vergessen, nein, eher im Gegenteil. Meine Gedanken trugen mich jeden Tag zu diesem Moment und ich hasste mich dafür. Denn das hieß, dass der Typ, der gerade neben mir stand und mit mir zusammen ne Zigartette rauchte, mir etwas bedeutete.
Meine war alle und ich warf sie auf den Boden und trat sie aus. Erst jetzt drehte ich mich zu Ashton um und sah ihm direkt in die Augen. Auch er warf seine Zigarette weg und so standen wir eine Weile und sahen uns nur an. Ich verlor mich in seinen dunkelgrünen Augen. Gott, wie kann man nur so geile Augen haben?!
Seine plötzliche Handlung erschreckte mich und ich wurde von ihm an die Hauswand gepresst. Wir waren uns jetzt sehr nahe, sodass unsere Körper sich berührten und unsere Gesichter nur Millimeter entfernt von uns waren. Ehe ich mich versah, presste Ashton seine Lippen auf meine und mein ganzer Körper kribbelte wieder unter seiner Nähe.
Ich erwiederte den Kuss nicht sofort, doch dann dachte ich mir einfach Scheiß drauf! und unsere Lippen bewegten sich synchron. Er fuhr mit der Zunge über meine Unterlippe und ich gewährte ihm den Einlass. Unsere Zungen begannen einen wilden Kampf, den er natürlich gewann.
Schwer atmend lösten wir uns voneinander und sahen uns in die Augen. Dann lächelte er, was mein Herz hüpfen ließ. So viel zum Thema 'Ashton vergessen'.
Als wir uns einigermaßen beruhigt hatten, ertönte die Stimme von Mr Anderson, dass wir wieder einsteigen sollten.
Ashton drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er wortlos ging und mich verwirrt hier stehen ließ. Na ganz toll.
In Bexhill angekommen, stürmten alle Schüler eilig aus dem Bus in das Hotel. Im Foyer warteten die Lehrer mit den Schlüsseln.
"Grace Tomlinson mit Ashton McKensington?", fragte mich Mr Anderson und ich nickte. "Zimmer 208"
"Und der Schlüssel?", fragte ich nach.
"Den hat Mr McKensington schon, er dürfte schon auf dem Zimmer sein!", sagte er und ich schleppte mich und meinen Koffer die Treppen nach oben. Die Tür zum Zimmer stand offen und ich spazierte hinein und schloss sie hinter mir. Ashton lag auf dem großen Doppelbett und grinste mich an.
"Ernsthaft?", seufzte ich und stellte meinen Koffer in die Ecke. Auspacken konnte ich später. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie Ashton aufgestanden war, denn als ich mich wieder umdrehte, stieß ich an seine harte Brust. Er schlang einen Arm um mich, um seine Lippen erneut auf meine zu senken.
"Wird das jetzt zur Gewohnheit, oder was?", fragte ich, als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander lösten.
"Wenn du nichts dagegen hast...", sagte Ashton und ich grinste.
"Und wenn ich was dagegen hab?"
"Hast du nicht."
Stimmt. So'n Scheiß, aber ich meine, was soll's. Selbst wenn er mich verarscht, was hatte ich zu verlieren? Dein Herz, du dumme Kuh, sagte meine innere Stimme.
Ich trat einen Schritt von ihm zurück. Dann noch einen. Und noch einen. Er sah mich nur verwundert an. Und noch einen.
"Warte...", rief er. Ich blieb stehen.
"Das kannst du mir nicht antun!", rief er und sah an sich herunter. Die Beule in seiner Hose war mir nicht entgangen.
"Oh, doch das kann ich!", grinste ich und ließ ihn entsetzt und mit seinem kleinen großem Problem allein. Na toll. Das werden sehr anstrengende zehn Tage.
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Hey Leute :)
Ich freue mich über die steigende Leserzahl, aber ich hätte sehr gerne Feedback :)
hel
~Hal
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Amazing Grace
RomanceGrace's Familie zieht ohne Vorwarnung von Ohio nach London. Sie schließt schnell Freundschaft mit dem nerdigen Louis und verkracht sich auch schon am ersten Tag mit dem Badboy der Schule, Ashton. Als dann ihre Eltern abhauen, sie sich um ihre kleine...