26. Kapitel

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Ashton P.O.V.

Ich fuhr schon seit einer knappen dreiviertel Stunde hinter dem Wagen ohne Kennzeichen und hoffte inständig, dass es nicht auffiel und dass es Grace gut ging. Er hatte einmal kurz angehalten, war aber dann weiter gefahren. Mit jedem Kilomter wuchs meine Sorge um mein Mädchen und sollten diese schmierigen Typen sie anfassen, würde ich ihnen eigenhändig die Eier abreißen.

Plötzlich bog der Wagen ab und ich fuhr hinterher. Wir tuckelten einen kleinen Waldweg entlang bis der Jeep an einem grauen Betonklotz haltmachte, der so was von gar nicht hier in den Wald passte. Ich hielt an, gut versteckt hinter Büschen und stieg aus. Ich schlich mich an eine Stelle, wo ich gut beobachten konnte und sah, wie Grace von einem Typen ins Haus getragen wurde. Íhre Augen verbunden, aber anscheinend unverletzt.

Ich entschied mich dafür, erstmal zu warten und zu beobachten. Im Moment war es 20.30 Uhr und ich sagte mir, wenn bis um neun nichts passiert, stürmte ich das Haus. Mir war klar dass ich so in den sicheren Tod rennen würden, denn fünf gegen einen wird schwierig. Ich hatte zwar immer eine Waffe im Handschuhfach (fragt nicht wieso), aber trotzdem.

Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit und punkt neun schlich ich zurück zum Wagen, schnappte mir besagte Pistole und schlich zurück. Als ich gerade aus meinem Versteck rauskommen wollte, wurde die Tür aufgerissen und heraus traten vier Männer, gänzlich in Schwarz und bewaffnet. Sie stiegen alle in denJeep und bretterten davon.

Jetzt war da nurnoch einer drin. Ich nahm all meinen Mut zusammen und lief mit schnellen Schritten auf die Tür zu. Für Grace, sagte ich mir! Und für mich, denn ein Leben ohne sie wäre die Hölle.

Ich stieß die Tür auf und scannte meine Umgebung: Große Halle mit zwei Türen. In der Halle viele Kisten. Ein Lager. In der Ecke ein Gabelstabler. Keine Person in Sicht. Ich lief quer durch die Lagerhalle, sorgsam darauf bedacht, keine Geräusche zu machen. Als ich vor den zwei Türen stand, überlegte ich, hinter welcher ich Grace finden konnte, ich versuchte erst die Linke. Abgeschlossen. Die Rechte. Abgeschlossen. Innerlich fluchte ich und wusste nicht mehr, was ich jetzt tun könnte.

"Was suchst du?", kam es plötzlich von hinten und ich wirbelte herum. Vor mir stand ein großer, gut gebauter junger Mann. Braune Haare, braune Augen. In der Hand eine Waffe, die er aber nicht auf mich richtete.

"Wo ist sie?", fauchte ich und entsicherte meine eigene Waffe.

"Ach, du meinst Grace?", fragte er unötigerweise und trat einen Schritt auf mich zu. Ich hob sofort meine Waffe.

"Linke Tür. Beeil dich!", sagte er plötzlich, streckte die Hand aus, in der ein kleiner Schlüssel lag. Ich starrte ihn eine Weile an bis ich ihn aus seiner Hand riss. Ohne den Typen aus den Augen zu lassen ging ich zur Tür, steckte den Schlüssel ins Schloss und trat sie auf. Der Mann verfolgte alles stumm und mit ausdrucksloser Miene. Ich wagte einen Blick in den Raum, wo mein Blick sofort an Grace hängen blieb, die zusammengerollt auf einem ollen Bett lag und schlief.

In dem Moment ignorierte ich den zwielichtigen Typen mit der Waffe, der mich jeden Moment erschießen könnte und stürzte zu ihr hin.

"Grace! Oh mein Gott, Grace, aufwachen!" Ich rüttelte an ihrer Schulter bis sie die Augen aufschlug und mich erst verwirrt anstarrte, bis sie es begriff und mir um den Hals fiel.

"Ashton!", rief sie erleichtert. "Du bist gekommen!"

"Natürlich bin ich das!", sagte ich und löste mich von ihr, nur um sie zu küssen. Sofort erwiederte sie den Kuss und unser Streit rückte an letzte Stelle.

Ein Räuspern ließ uns auseinander fahren. Der Typ von eben stand mitten im Raum und schaute uns traurig an.

"Ihr müsst hier weg!", sagte er und ich zog Grace auf die Beine.

"Komm mit uns, Brandon!", bettelte meine Freundin und schaute den Typen flehend an. Was, sie kannten sich? Da war sie mir nacher noch eine Erklärung schuldig.

Brandon schüttelte aber nur den Kopf. "Nein, ich kümmere mich hier rum!", sagte er und machte eine Handbewegung, die alles umfasste.

"Brandon, bitte!", seufzte Grace. "Das wirst du nicht überleben..." Den letzten Teil murmelte sie für sich, doch wir beide verstanden es.

"Geht jetzt!", sagte Brandon an mich gewandt und ich zog leicht an Grace's Arm. Doch sie enzog mir ihre Hand und fiel Brandon in die Arme. Ein Ziehen im Bauch sagte mir, dass ich eifersüchtig war und ich schaute weg.

"Danke!", sagte Grace und ich schaute zu den beiden.

"Das war das mindeste. Schließlich hab ich euch in diese Scheiße reingeritten...", sagte er noch. "Und jetzt verschwindet!"

Ich nahm Grace wieder an der Hand und zog sie weg. Ich nickte Brandon noch einmal zu, als leisem Dank und atmete erleichtert aus, als Grace neben mir im Auto saß und wir endich verschwinden konnten. Gerade rechtzeitig, denn es waren schon die Scheinwerfer des Jeeps zu sehen, welche die Rückkehr der vier anderen Kriminellen ankündigte. Ich bretterte mit einer Wahnsinsgeschwindigkeit die Straßen entlang und wurde erst langsamer, als ich mir sicher war, dass sie uns nicht folgten.

Ich wandte meinen Kopf zu Grace, die still weinte. Lautlos liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Ich konnte mein Mädchen nicht weinen sehen.

Ich fuhr an den Straßenrand, schnallte Grace und mich ab und zog sie auf meinen Schoß, wo ich sie in die Arme nahm. Sie kuschelte sich an meine Brust und weinte, bis mein T-Shirt nass war, was mich in dem Moment aber wenig störte. Ich sagte nichts, da sie es im Moment sowieso nicht gebrauchen konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit richtete sie sich auf und schaute mir in die Augen. Selbst verheult sah sie wunderschön aus. Ich wischte ihr mit meinem Daumen die Tränen weg und lächelte sie an.

"Ich liebe dich!", sagte sie plötzlich.

Mein Herz tat einen Sprung. Das war das erste mal, dass sie es aussprach.

"Ich liebe dich auch!", antwortete ich und drückte sanft meine Lippen auf ihre. Wir legten beide unsere gesamten Gefühle in diesen Kuss, sodass es der schönste war, den ich bisher bekommen durfte.

Irgendwann lösten wir uns doch und ich nahm mein Handy und wählte eine Nummer. Grace starrte mich wütend an und ich grinste nur.

"Ja?", kam eine tiefe Männerstimme aus dem Hörer.

"Sir, es gab eine Entführung. Die Täter befinden sich in einem Lagerhaus im Little Kings Wood. Die Geißel wurde bereits gefunden, aber ein Mann namens Brandon..."

Fragend sah ich Grace an. "Hicks", hauchte sie.

"...namens Brandon Hicks dürfte da noch drin stecken. Sollten sie ihn finden, bitte ich sie, ihn unter ihre Fittiche zu nehmen und wenn nötig, in das beste Krankenhaus London's zu bringen!"

"Alles klar, Sir!"

Damit beendete ich das Telefonat und schmiss mein Handy auf den Rücksitz.

Grace strahlte mich an und ich gab ihr einen Schmatzer auf den Mund.

"Danke", hauchte sie und küsste mich richtig.

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So meine lieben :*

Ich wünsche euch frohe Weihnachten!!!! Auf dass ihr viele schöne Geschenke bekommt und euer Baum nicht in Flammen aufgeht, wie es uns schonmal passiert ist :D

Drückt alle Verwandten und Freunde von mir ganz lieb und genießt einfach mal eine - hoffentlich - stressfreie Zeit.

Frohe Weihnachten!!!

~hal

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Amazing GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt