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Ich wollte vorher nur sagen, dass, wenn nichts vorher steht, es aus Grace's Sichtweise geschrieben ist und wenn zum Beispiel Ashton P.O.V. davor steht, dann aus Ashton's Sicht :)
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Ich war gerade auf dem Weg zu meinem ersten Arbeitstag im Mokkachino. Ich war total aufgeregt. Okay, Jeremy war eigentlich richtig nett und lustig und nahm es einem wahrscheinlich nicht mal übel, wenn man Kaffee oder so verschüttete. Zusammengefasst: Er war der beste Chef, den ich kannte. Und: Ich war mit seiner Tochter befreundet! Also wenn das mal nichts ist! Und er hatte mich als sympatisch bezeichnet.
Ich kramte mein Handy aus der Tasche und schrieb Louis von WhatsApp aus an.
Ich: Hey, haste grad Zeit? :)
Zwei Sekunden später war er auch schon online und schrieb zurück.
Louis: Klar, was gibt's?
Ich: Willst du ins Café kommen? Ich hab heute meine erste Schicht... :)
Louis: gern
Ich: Danke :)
Ich schrieb ihm noch die Adresse und schon war ich an meinem Ziel angekommen. Ich ging über den Hinterhof durch die vertraute Tür. In den Umkleiden zog ich mir die Uniform an. Der Rock war irgendwie sehr kurz und der Ausschnitt war ungewohnt. Aber ich würde es überleben. Als ich die Küche betrat, sah ich Jasmin, die sich mit einem der Köche unterhielt. Ich stellte mich zu ihnen und begrüßte beide.
"Grace! Schön das du da bist!", sagte Jasmin und zog mich in eine Umarmung. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem Dutt nach oben gesteckt und hatte roten Lippenstift drauf. Sie sah damit gar nicht mal so schlecht aus.
"Das ist Harry!", sagte sie nun und zeigte auf den Typen neben ihr.
"Hey!", sagte dieser und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm sie und schüttelte sie. "Ich bin hier Koch. Aber nur jeden Donnerstag!", fuhr er fort und lächelte. Ich lächelte zurück und checkte ihn unauffällig ab. Grüne, schöne Augen, braune lockige Haare. Er hatte wunderschöne Tatoos, ich sah zwar nur zwei Vögel auf seiner Brust, aber durch sein weißes Hemd sah man noch mehr.
"Also Grace...", riss mich Jasmin in die Wirklichkeit zurück. "Ich erkläre dir jetzt mal alles."
"Oh ja bitte!", sagte ich und verabschiedete mich dann noch von Harry.
"Also... siehst du einen Tisch, der noch bedient werden muss, gehst du hin, grüßt freundlich und fragst: 'Was darf's sein?'", fing sie an und ich hörte mir aufmerksam zu. Sie erzählte noch, wann ich abzuräumen oder die Karten auszuteilen hatte.
"Das müsste es gewesen sein!", sagte sie am Ende und drückte mir Kugelschreiber und Block in die Hand. "Na los, versuch dein Glück!" Damit schob sie mich aus der Küche in den Gästeraum und ließ mich dort stehen. Na danke auch.
Zuerst schaute ich mich um. Es gab 5 Tische für 4 Personen, 8 für zwei Personen und hinten in der Ecke einen für viel mehr Personen. Daran saßen eine Gruppe Jungs, die sich lautstark über etwas stritten. Sonst waren nur noch ein Pärchen, eine alte Dame und eine Streberin mit Nerdbrille und einem Buch vor der Nase anwesend. Louis war zu meiner Enttäuschung noch nicht da.
Ich entschied mich, zuerst zu der alten Dame zu gehen, denn das Pärchen und die Jungs waren schon bedient. Ich stellte mich neben ihren Tisch.
"Was darf's sein?", fragte ich wie mich Jasmin angewiesen hatte und lächelte. Die Frau blickte zu mir auf. Sie war alt, sehr alt, hatte graue Locken und eine große Brille, welche ihre blauen Augen auf die doppelte Größe wachsen ließen.
"Ach, ich nehme nur einen Kaffee, junge Frau!", sagte sie nett und lächelte. Ich nickte und sagte: "Kommt sofort!"
Ich lief zum Fenster zur Küche und rief die Bestellung hinein. Dann schnappte ich mir noch ein Tablett, weil es mit dem notieren einfacher wurde. Ich schlenderte zu der Streberin herüber und fragte das selbe wie die Kaffeefrau.
Die blickte nicht einmal auf und sagte gebieterisch: "Einen Schokokuchen und einen Kakao. Macht nichts, wenn's schnell geht!"
Ich war geschockt. Freundlichkeit existierte wahrscheinlich in ihrem Wortschatz nicht.
Von zu viel Schokolade wird man fett, du Streberin, dachte ich mir. Ich nickte aber nur und entfernte mich.
Ich gab die Bestellung weiter und schnappte mir den Kaffee, der für die Dame bereit stand und brachte ihn ihr.
"Bitte sehr Madam!", sagte ich freundlich und lächelte.
"Danke, mein Kind!"
Dann brachte ich noch der Streberin ihr Schokowerk. Ich klatschte ihr es auf den Tisch und sagte nur kalt: "Hier!" Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen ließ ich sie wieder allein sitzen. Ich schaute mich um und bemerkte, dass der Tisch mit den Jungs voll mit benutztem Geschirr war. Ich begab mich an ihren Tisch, grüßte, lächelte und begann abzuräumen.
"Darf's noch etwas sein?", fragte ich, als ich fertig war.
Die Jungs, naja, es waren eher Männer, schauten mich nur an und einige schüttelten die Köpfe.
"Oh, hallo Grace!", sagte einer von ihnen und ich musste micht vorbeugen um zu erkennen, dass es Brandon war.
"Hey Brandon!", sagte ich und nickte ihm zu.
"Und wie geht's?"
"Gut soweit. Dir?
"Lernst du auch brav für die Führerscheinprüfung?"
"Selbstverständlich!", sagte ich und schenkte ihm ein zuckersüßes Lachen.
Pass auf, dass du nicht auf deiner eigenen Schleimspur ausrutschst, ermahnte ich mich selbst.
"Braves Mädchen, sagte Brandon noch, bevor er sich wieder seinen Freunden zuwandte. Ich verließ auch ihren Tisch und in dem Moment kam Louis durch die Tür hineingeschneit.
"Louis!!!", ich freute mich riesig ihn zu sehen und zog ihn in eine Umarmung.
"Hast du mich so sehr vermisst?", lachte er und ich sah ihn gespielt ekelnd an.
"Was dich? Niemals!"
Louis sah in Alltagsklamotten gar nicht so ulkig wie in seiner Schuluniform. Er hatte einen schwarzen Hoodie und eine blaue Jeans mit ebenfalls schwarzen Vans an. Nur leider hatte er seine Haare wieder zu einem Scheitel gekämmt und seine schönen Augen hinter díeser Nerdbrille. Sonst sähe er bestimmt nicht so übel aus.
"Setzt dich irgendwo hin, ich komme gleich!", sagte ich ihm noch und ging. Als ich wieder kam hatte sich Louis zu dem blöden Strebermädchen gesetzt und sie unterhielten sich angeregt.
"Endotherm!", hörte ich sie gerade sagen, als ich an ihren Tisch trat.
"Exotherm!", protestierte Louis.
"Endotherm!"
"Exotherm!"
"Endotherm!"
"Exotherm!", das war ich. Ich hatte zwar keinen Plan, wovon sie sprachen, aber ich pflichtete meinem Freund bei. Erstens weil er mein Freund ist und zweitens kann ich diese blöde Kuh nicht leiden.
"Woher willst du das denn wissen, du siehst ja nicht gerade schlau aus!", giftete sie mich an. Wow. Blöde Kuh.
"Vielleicht nicht...", sagte ich und grinste. "Aber ich bin schlau genug um zu wissen, dass du, wenn du nur so tust, als wärst du schlau, vielleicht nur so tust, dass du nur so tust, dann weiß ich dass ich es garantiert besser weiß als du!" Ihr Gesichtsausdruck war legendär! "Noch einen Kakao?"

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Amazing Grace
RomanceGrace's Familie zieht ohne Vorwarnung von Ohio nach London. Sie schließt schnell Freundschaft mit dem nerdigen Louis und verkracht sich auch schon am ersten Tag mit dem Badboy der Schule, Ashton. Als dann ihre Eltern abhauen, sie sich um ihre kleine...