Ashton hatte geduldig vor dem Krankenzimmer gewartet, als ich mit Brandon gesprochen habe. Wir hatten noch ein bisschen gequatscht. Er hatte mir erzählt, dass er zu einer ordentlichen Geldstrafe verdonnert worden ist und seine 4 Helfer zu ein paar Jahren Knast. Er hatte mir auch erzählt, dass Mr. Duncan da mit drin hing, das war aber nichts neues für mich. Außerdem hatte er sich tausendmal entschuldigt, aber ich hatte ihm verziehen. Natürlich war ich ein wenig sauer auf ihn, oder besser gesagt enttäuscht, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er Ashton geholfen hatte, mich da raus zu holen. Und dafür war ich ihm sehr dankbar.
Als ich mich verabschiedet hatte und ihm versprach, bald wieder vorbeizuschauen und verließ den Raum. Vor der Tür saß Ashton auf einen der Stühle und tippte was auf seinem Handy. Als ich mich sah, blickte er auf und kam lächelnd auf mich zu. "Und?", fragte er.
"Nicht weiter schlimm...", sagte ich nur schulterzuckend und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. "Fährst du mich nach Hause?"
Mein Freund nickte und führte mich zum Auto. Gentlemanlike hielt er die Tür auf. "Mylady...", sagte er und zwinkerte mir zu.
"Vielen Dank, Sir!", antwortete ich betont vornehm und Ashton musste grinsen.
Die Fahrt dauerte erstaunlich lange und es kam mir so vor, als würden alle Londoner den Drang verspüren heute mit dem Auto die selbe Strecke wie wir zu fahren. Wir vertrieben uns die Zeit damit, dass wir laut und schief alle Lieder im Radio mitsangen.
Lachend bogen wir in meine Straße ein und Ashton parkte am Bürgersteig. Er stieg aus, joggte um das Auto herum und hielt mir die Tür auf und streckte mir seine Hand hin, die ich dankbar ergriff.
"Bist du krank?", fragte ich misstrauisch.
"Nee, wieso?", fragte er verwirrt, als wir die Treppen zu meinem Appartement hoch liefen.
"Weil du mir die Tür aufgehalten hast..."
"Ja, ich bin halt der beste Freund den es gibt!", sagte er stolz und klopfte sich auf die Brust.
"In dem Glauben lasse ich dich jetzt mal...", murmelte ich und schloss die Tür auf. Wir betraten den Flur und ich lief direkt in die Küche. Alles so wie ich es verlassen hatte. Ich war zwar nur zwei Tage weg, aber trotzdem.
"Hunger? Durst?", rief ich und holte ein paar Gläser aus dem Schrank.
"Beides!", kam die leise Antwort direkt an meinem Ohr, aber es reichte, mich so zu erschrecken, dass mir ein Glas aus der Hand rutschte und auf den Küchenfliesen in tausend Teile zersprang.
"Spinnst du?", rief ich aufgebracht und Ashton lachte mich nur aus. "Mich so zu erschrecken!!! Das Glas hat meiner Uroma gehört und ist verdammt wertvoll! Unersetztbar! Was hast du dir nur dabei gedacht?!"
Ashtons Lächeln verschwand und er schaute geschockt auf die Glassplitter auf dem Boden. Dann zu mir und wieder auf den Boden. "Tut mir leid...", murmelte er und fing an die Scherben aufzusammeln. Schadenfroh beobachtete ich ihn und als er alles aufgesammelt hatte hielt ich ihm dem Eimer hin und er entsorgte die Einzelteile.
"Jetzt kann ich's dir ja sagen...", grinste ich. "Das Glas war aus'm IKEA..."
Ashtons Gesichtsausdruck war legendär!
"Du Hexe!", rief er, stürmte auf mich zu, schmiss mich über die Schulter und trug mich ins Wohnzimmer, um mich auf die Couch plumsen zu lassen. Dann kitzelte er mich durch, bis ich vor Lachen keine Luft mehr bekam.
"Ashton!", kreischte ich und versuchte mich zu wehren, was bei einem Muskelprotz wie Ashton ziemlich sinnlos war.
"Sag, dass ich der heißeste, bestausehenste, netteste und charmanteste Mann der ganzen Welt bin!", forderte er und grinste mich an.

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Amazing Grace
RomanceGrace's Familie zieht ohne Vorwarnung von Ohio nach London. Sie schließt schnell Freundschaft mit dem nerdigen Louis und verkracht sich auch schon am ersten Tag mit dem Badboy der Schule, Ashton. Als dann ihre Eltern abhauen, sie sich um ihre kleine...