Attack on Titan: How 2 Get A Heichou BACK [Levi x Reader]

11: „Wir sind Monster"

Levi's POV
Ein benebelter Raum, eine Badewanne. Mittendrin liegt ein junges Mädchen, kaum zu sehen.

Ein Mädchen, ihr Haar teilweise über den Wannenrand hängend, teilweise im Wasser schwimmend.

Das Wasser ist rot gefärbt. Die rote Farbe kommt von ihren Armen, mündet in das Wasser. Ihre Augen haben jegliches Leben verlassen, ihr Bademantel ist getränkt von Wasser und Blut, allein die heiße Luft lässt einen nahezu ersticken. Sie sieht aus, als sei sie nicht mehr zu retten - das junge Mädchen in dem riesigen, prunkvollen Badezimmer mit ihrer wohl letzten Handlung, die die Fassade zerfallen lässt.

Schweißgebadet wache ich auf. Bilder von Blut erscheinen in meinen Gedanken. Was habe ich nochmal geträumt? Ich weiß es nicht mehr. Die Albträume häufen sich jedoch - nicht, dass es mich sonderlich irritieren würde, aber andererseits würde es mir auch nichts ausmachen, wenn sie verschwinden würden. Ich schaue zur Uhr. Es ist kurz vor fünf Uhr morgens. Seufzend setze ich mich auf und steige aus meinem Bett. Es ist Zeit, aufzustehen. Mein Hals- und Kopftuch liegen beide schon auf meinem Tisch, wie immer am Abend davor vorbereitet. Die Arbeit ruft.

Dein POV
Du wachst auf, als schnelle Schritte erklingen. Du setzt dich direkt auf, verwirrt zuhörend.
„Beeil dich, alter! Levi-Heichou tötet uns, wenn wir vor sechs Uhr nicht aus der Burg raus sind!"
„Halt die Fresse, Eren! Du hast doch bloß Angst, dass er dich nochmal zusammenschlägt!"
„Bevor er das tut, erwischt's eher dich, du Pferdefresse! Bei dir macht's eh keinen Unterschied, so wie du aussiehst!"
„Willst du Schläge, du Arsch?"
„Hört auf zu streiten! Komm, Eren!"
„Du bist nicht meine Mutter, Mikasa!"
„Wie kannst du es wagen, so mit ihr zu reden?"
„Nein, Eren! Schlag ihn nicht! EREN!"
„WAS IST HIER LOS? WER MACHT STRESS?"
„Oh mein Gott, es ist Nivienne! LAUFT!"

Schell ziehst du dich um, während die Schritte immer leiser werden, und öffnest deine Zimmertür. Nivienne und Armin stehen am Rand der Treppe. Armin bemerkt dich und zuckt direkt zusammen. „E-Euer Majestät, ich kann das erklären!" „Das ist meine Schwester, Armin. Die tut nichts." „Warum haben die anderen so viel Angst vor dir, Nivienne?", fragst du deine Schwester lachend. Sie kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Naja... es könnte sein, dass ich mich ab und zu in die Streitereien eingemischt hab..." „Was willst du damit sagen?" „W-Wir sollten essen gehen, findet ihr nicht?", versucht Armin nervös abzulenken. Nivienne nickt. „Das stimmt. Levi putzt einmal die Woche die gesamte Burg, deshalb schmeißt er uns regelmäßig raus." Armin nickt. „Dabei haben wir erst vor kurzem alle zusammen die Burg geputzt." „W-Warte, was?", fragst du stirnrunzelnd und schließt deine Tür hinter dir. „Er putzt jede Woche ganz allein die Burg?" „Exakt." Nivienne seufzt. Du kannst es nicht glauben. Sie fährt fort. „Er nimmt seine Ausrüstung und putzt innerhalb von sieben Stunden die ganze Burg von innen und außen, bis es glänzt. Der denkt wahrscheinlich, dass Keime gefährlicher sind als Titanen. Muss man nicht verstehen." Sie sieht zu Armin und greift nach seinem Handgelenk. „Lasst uns endlich essen gehen! Ich hab richtig Hunger." Armin wird leicht rot, als Nivienne ihn so mitzieht. Du musst schmunzeln.

„Der Kommandant und Hanji-san machen das alles mit", erzählt er, während ihr nach unten geht, „wahrscheinlich, weil sie selbst nicht sauber machen wollen. Außerdem will Heichou keineswegs Hilfe. Ich verstehe auch warum. Er ist wesentlich schneller fertig, wenn er alles im Alleingang macht."

Irgendetwas an dieser Putz-Geschichte erinnert dich an die Vergangenheit, aber deine Erinnerungen sind zu schwammig. Zudem bist du immer noch betrübt wegen gestern, da dich die Worte von Levi erstaunlich getroffen haben. Aber es ist nicht nur das - diese unkontrollierbaren Emotionen in dir sind dir neu. Früher warst du insgesamt sehr gefasst und hattest dich unter Kontrolle. Gestern bist du von einer Sekunde auf die andere so wütend geworden, dass du hättest schlimme Dinge tun können, dann bist du so traurig gewesen, wie du es selten bist. Jetzt kommt es wieder, diesmal ist es Panik - was passiert mit dir? Der Kontrollverlust macht dir große Angst. Dein Herz schlägt schneller, deine Gedanken machen immer weniger Sinn, du blendest die Realität immer mehr aus, Halluzinationen blenden dich stattdessen - es sieht so aus, als würden deine Adern in violett ausleuchten und pulsieren-