„Scheiße, alter."
Was für ein letzter Tag. Zurück zum Hauptquartier würdet ihr heute wohl nicht mehr fahren, denn selbst Levi ist erst um vierzehn Uhr aufgewacht (du übrigens drei Stunden später) und ihr seid immer noch müde. Da es heute in eurem Hotel ein besonderes Essen gibt, habt ihr euch trotz allem in Schale geworfen; Levi trägt wieder einen Anzug, du ein tannengrünes, kurzes Kleid mit Strumpfhose.
„Müssen wir wieder zurück?", fragst du Levi jammernd. Dieser nickt. „Sieht so aus", antwortet er knapp. Dann sieht er auf. „Willst du Wein?" „Die Frage ist nicht, ob ich will, sondern wieviel." Martha bekommt das mit und sieht euch erstaunt an. „So niedergeschlagen? Ihr seid aber jederzeit willkommen. Wir nehmen euer Geld immer gern!" Ihr beide seht sie entgeistert an. Sie seufzt auf. „Eine Flasche Wein also?"
Kaum ist die Flasche Wein da, lässt du dein Abendessen achtlos liegen und nimmst den ersten Schluck direkt aus der Flasche. Levi steht auf und reißt dir die Flasche aus der Hand. „Die war für uns beide gedacht, du Idiot!" „Du kannst gern auch aus dieser hier trinken, wenn du keine Probleme mit meiner Hepatitis hast." „Sehr witzig." Levi verdreht die Augen. Du zuckst grinsend mit den Schultern. „Solange du die Flasche nicht desinfizierst, ist alles gut. Ich hab keine Lust, dass sich das dann mit dem Wein vermischt." „Desinfektionsmittel zu trinken ist nicht gesund, das stimmt." Du hebst eine Augenbraue. „No shit, Sherlock." „Es ist durch Verdünnung besser für den Körper zu vertragen." Du lachst über seinen Witz und reichst ihm die Flasche...
... nicht verstehend, dass seine letzte Aussage einen tieferen Hintergrund hat.
Nach dem Essen geht ihr mit eurer zweiten Weinflasche nach draußen, um ein letztes Mal zur Brücke zu gehen. Dank des Alkohols ist dir erstaunlich warm und du bist nicht mehr so zickig wie vorher - zumindest für erstmal. „Wenn wir den anderen erzählen, dass wir hier im Grunde genommen 'nen Pärchenurlaub gemacht haben, bringen die uns um", sagst du zu Levi. Er dreht sich zu dir und grinst leicht. „Sie müssen das ja nicht erfahren. Gib mal die Flasche rüber." Widerwillig gibst du ihm die Rotweinflasche und schmollst. „Schaffen wir es in diesem Zustand nachher überhaupt zurück zum Hotel?" „Natürlich, Y/N", sagt Levi leicht genervt. „Du weißt doch, dass ich trinkfest bin. Es passiert schon nichts." „Wenn du's sagst", murmelst du, aber glauben tust du ihm irgendwie nicht.
Als ihr ankommt, ist der Ort so schön wie immer. „Ich werde die Stadt vermissen", sagst du Levi. Er seufzt auf und nimmt demonstrativ noch einen Schluck aus der Flasche. „Hey, Y/N." „Hm?" Du drehst deinen Kopf zu ihm. Seine grauen Augen sind auf die Reflexion des Mondes im Wasser fixiert. „Wenn das alles vorbei ist - ich meine die Sache mit Judy - wollen wir wieder hierher?" „Gerne." Bei dem Gedanken schlägt dein Herz schneller. Dieser Ort weckt in dir überwiegend positive Erinnerungen, und noch einmal so etwas mit Levi zu erleben wie diese Woche wäre mehr als nur wünschenswert. Levi lächelt, als du antwortest. „Richtige Antwort." „Werd' nicht arrogant." Du nimmst ihm die Flasche aus der Hand und willst trinken, da merkst du, wie leicht die Flasche ist. „Was- DIE IST FAST ALLE?" „Ja, ich weiß", sagt Levi, während du einen Schluck nimmst, „deshalb lass mir bitte auch was übrig-" Seine Miene verfinstert sich. „Y/N..." „Sorry~", säuselst du und lächelst ihn entschuldigend an. „Dir tut's mit Sicherheit kein bisschen leid." „Dann kann ich nächstes Mal ja ehrlich sein", antwortest du ihm. „Apropos ehrlich - weißt du eigentlich, dass du in dem Anzug verdammt gut aussiehst?" „Kann es sein, dass du betrunken bist?", fragt Levi zögerlich. „Ich? Ich bin in den letzten Tagen kein einziges Mal besoffen gewesen! Warum fragst du sowas?" „Weil du in den letzten Tagen so ziemlich gar nichts getrunken hast", entgegnet Levi trocken. „Und bitte stell keine dummen Fragen. Sonst überlege ich's mir noch einmal, ob ich hierher zurück will." Du siehst ihn fragend an, bist jedoch so benebelt, dass du auf seine Aussage nicht reagierst und stattdessen die Flasche in deiner Hand akribisch untersuchst.
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Attack on Titan: How 2 Get A Heichou BACK [Levi x Reader]
FanfictionNach fünf Jahren Isolation wachst du in der albtraumähnlichen Realität auf. Ein Anschlag auf deine Residenz ist erfolgt und ein Täter muss ermittelt werden. Zum Glück hast du jetzt Menschen an deiner Seite, die dir helfen, denn abgesehen davon schei...