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„Das ist schon so'n bisschen kriminell, mit so viel Geld herumzulaufen." Jacek sieht von der ungewöhnlichen Tasche weg, nachdem sie die Bank verlassen haben. „Wie viel ist das noch 'mal? Dreihunderttausend?"

Heute Morgen, kurz nach sieben, ist der ersehnte Anruf endlich eingetrudelt. Mario hat ihm mitgeteilt, dass sein Wagen fertig und bereit sei, von ihm abgeholt zu werden. Als Jakub nach der Summe gefragt hat, hat er die Stimme gesenkt und die Zahl offenbart. Für Jakub kein Problem: Es setzt ihm weniger zu, als er zunächst gedacht hat. Außerdem gibt's da noch die Millionen aus der Bank, die ich mit Martijn erbeutet habe. Ich weiß nicht mehr, wie viel wir konkret geklaut haben.

„Glatte dreihunderttausend." Jakub hat die Kapuze der dünnen Jacke auf seinen Kopf geschoben. Jacek hat ihm Kleidung gegeben. Auch diese ist ihm viel zu groß, und die schlanke Gestalt scheint in dieser unterzugehen. Die Ärmel haben sich beinahe vollständig über die verletzten Hände gestülpt, und die Kapuze verhüllt fast das ganze Gesicht. Besser ist es für ihn – auf ungewollte Aufmerksamkeit kann er verzichten. „Für mich eine verhältnismäßig niedrige Summe, wenn man bedenkt, wie teuer mein Schatz ist. Dadurch, dass ich sie getunt und modernisiert habe, hat sie inzwischen einen Wert von knappen eins Komma fünf Millionen Euro. Bedenke: Der Kaufpreis liegt bei hundertfünfundneunzigtausend. Ohne technischen Schnickschnack." Er schnallt die Träger enger um die Schultern. „Ich bin dir etwas schuldig. Mir hätten sie das Geld garantiert nicht ausgehändigt. Hätten die mich überhaupt erkannt, wäre die Hölle los gewesen."

Jacek vollführt eine abwehrende Handbewegung und begleitet sie mit einem seichten Lächeln.

„Ich bin dir schon mit Dank verbunden, weil du mich nach Hause fahren wirst. Das ist keine Selbstverständigkeit. Du hast schließlich eigene Dinge zu tun." Jakub hat ein wenig den Kopf gesenkt, als sie mehr Passanten begegnen. „Was hast du eigentlich für einen Wagen? Ich habe den bisher nie gesehen. Und ja, auch im Netz hab' ich das Teil nicht gesehen."

Das Lächeln bleibt. Es tut gut, ein Mal mit den Gedanken woanders zu sein. Eine Frage, die wie gerufen kommt.

„Sicher", gibt Jakub schulterzuckend zurück. „Ich will dir keine Angst machen; die Sache ist die: Leute, die zurzeit etwas mit mir zu tun haben, werden es nicht lange durchhalten. Egal, wo sie sind oder wo sie hinwollen. Kaden hat Schreckliches vor, das er gerade durchzieht. Unser Vorteil, zumindest hoffe ich das, ist, dass er sich in Polen überhaupt nicht auskennt. Deine Geräte müssen dafür komplett aus sein. Sonst wird's nicht gehen." Sie haben beschlossen, mit dem Bus nach Mitte zu fahren. „Ehrlich nicht? Bist du nicht auf Instagram und so?" Ein Kopfschütteln seitens Jaceks. „Soll auch richtig sein. Ich besitze einen Porsche neunhundertelf GT3 RS. Inzwischen getunt auf neunhundert PS und mit einem sehr hübschen Boxer. Okay, der ist schon vorher eingebaut gewesen, nichtsdestotrotz kann man's erwähnen." Eine heitere Note schwingt in der Stimme mit. „Wirst du nachher merken, wenn wir nach Krakau fahren werden."

Jacek hüllt sich in Schweigen, nachdem er Jakubs Worte aufgenommen hat. Man muss ihm eines lassen: Nach der ausgiebigen Reinigung im Bad macht er einen sehr unbeschwerten Eindruck. Nur die Nase wird für die nächsten Wochen ein Indiz für die Zeit innerhalb der Gang sein.

„Sind sie." Jacek hat kurzerhand das Handy herausgeholt. Jakub hat es mit einem prüfenden Blick abgetan. „Darüber musst du dir also keinen Kopf machen." Es verschwindet in der Hosentasche. „Niemand wird mich finden. Außer du, wenn du es unbedingt willst und musst." Für die beiden sind die Straßen zu belebt. Auch die undefinierbaren Blicke mancher Passanten machen es Jakub nicht gerade leicht. „Als ob. Das ist doch ein Scherz." Er grinst etwas, als Jakub den Kopf schüttelt. „Du weißt schon, dass die Dinger verdammt teuer sind? Und warum ausgerechnet Porsche? BMW wäre viel besser gewesen. Die M-Reihe ... Ein absoluter Hingucker."

Ein Atemzug entfernt IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt