XOXO

CUT!

Nachdem Drew und ich uns umgezogen haben, laufen wir gemeinsam zum Makeup. Wir unterhalten uns währenddessen über unsere früheren Jobs. Drew war vorher bei einem Horrorfilm und einer nicht wirklich erfolgreichen Serie dabei. Dies war sein erster richtig ernstzunehmender Job.

„Meine Freundin und ich wohnen zwar noch zusammen, aber wir lieben uns nicht mehr. Wobei ich glaube das Sie mich nie richtig geliebt hat". Ich nicke nur, da mir grade ein kaum sichtbarer Lippenstift aufgetragen wird.

„Wie steht es denn mit dir? Hast du jemanden der Abends auf dich wartet?" Und da ist Sie, die Frage die ich so gefürchtet habe. Über mein Liebesleben rede ich absolut ungern und so sage ich einfach nur Tonlos „Nein". Hoffentlich wird Drew nicht nachfragen. Das tut er auch nicht, puh nochmal Glück gehabt. Er scheint mein Besorgtes Gesicht zu sehen, denn er wechselt sofort wieder das Thema.

„So dann wollen wir mal die ersten Szenen mit unserer Queen B drehen" ruft James und jeder stellt sich auf seinen Platz. Ich warte auf mein Zeichen und gehe im Kopf noch einmal meinen Text durch.

„Hey Rocky, wann lernen wir eigentlich endlich mal die Queen kennen? Ich meine, schön das Sie alle Rechnungen bezahlt und uns einen Platz zum treffen, trinken und reden bietet, aber wir würden diese Frau wirklich gerne kennenlernen" „Clive, jetzt bleib doch mal ruhig. Ihr lernt Sie noch früh genug kennen, denn Sie ist tatsächlich schon auf dem Weg hier her". Das ist dann wohl mein Stichwort. Ich betrete, mit der Sonnenbrille auf der Nase, die Bühne des Set's.
„Hergehört Hobos! Hier kommt die Queen!" rufe ich mit fester Stimme und laufe bis zur Mitte der Bühne, wo meine Markierung ist. Alle Blicke sind nun auf mich gerichtet. Einigen von den Jungs steht der Mund weit offen, andere starren mich einfach nur an.

„Ihr habt richtig gehört, ich bin die Frau die all das hier ermöglicht. Ich bin anlässlich der 50 Jahr Feier hier, um sowohl meinen Großvater, als auch meinen Vater zu würdigen. Dank diesen beiden Menschen gibt es uns, die Monster of the Rebells, überhaupt. Die wenigsten von euch wissen das Opa Ray und sein Sohn, mein Vater, Mike, diese Gang gegründet haben. Am Anfang waren Sie nur eine kleine Gruppe von gerade mal 15 Leuten und heute? Alleine hier in White Rock gibt es über 70 Rebells. Seht euch um, ihr seid alle hier versammelt, um mit mir den Tag unserer Gründung zu feiern. Also, jetzt holt mir einer von euch Hobos mal einen Whiskey und einen Schnaps. Und du .." dabei sehe ich Luke an, der auf einem alten Sessel sitzt „... machst Mama jetzt platz, damit Sie sich von der langen Biker Tour erholen kann".

Er steht sofort auf, während ich die Bühne verlasse, um mich in den Sessel fallen zu lassen.

Die Musik beginnt zu spielen und ich genieße meinen scheinbaren Whiskey, der aber nichts anderes als Apfelsaft und den Tequila der eigentlich Wasser ist.

James ruft Cut und meine erste Szene, in dieser Folge, ist damit beendet. Jetzt haben wir ein paar Minuten Pause, bevor wir wieder anfangen zu drehen.

„Hey, deine erste Szene war ja der Wahnsinn" Val, Drew, Luke und Polly kommen auf mich zu.

„Du warst eine richtige Bitch da oben" sagt Luke und nimmt mich in den Arm.

„Die Rolle der Bitch steht dir, Jay" kommt es nun von Cosima, die soeben neben mir zum stehen kommt. Wir unterhalten uns alle noch ein wenig, bevor es wieder los geht. Meine Nervosität ist wie weggeblasen, so das die nächsten Stunden wirklich angenehm werden.

Mein erster Drehtag ist nun vorbei und ich ziemlich geschafft. Ich ziehe mich grade in meinem Trailer um, als es an der Tür klopft. Schnell ziehe ich mir mein Shirt über den Kopf und öffne verwirrt die Tür.

„Hey Jay, hier ist deine Provision die dir versprochen wurde. Wir sehen uns Morgen wieder" So schnell wie James da ist, geht er auch wieder. Verwirrt sehe ich ihm hinterher, mit einem dicken Umschlag in der Hand. Als er außer Sichtweite ist, öffne ich den Umschlag aus dem mich ein paar hunderte Scheine anschauen. Nein, ich werde nicht nachzählen wie viel es ist, denn es ist eindeutig mehr als das was in der Anzeige stand.

Glücklich über die Masse an Geld, schließe ich wieder die Tür des Trailers, um meine Schuhe, eine Jacke anzuziehen und mir meine Umhängetasche, in der ich den Umschlag verstaue, zu schnappen.

Damit ich wieder Nachhause kommen würde, habe ich mir vor einigen Minuten ein Taxi gerufen, was im selben Moment ankommt als ich das Gelände verlasse.

Die Fahrt zu meiner Wohnung, in dem Mehrfamilien Haus, war sehr angenehm. Die Fahrerin ist ziemlich hübsch und dazu sehr nett. Wir unterhalten uns über belanglose Dinge und Sie erzählt mir das Sie gleich Feierabend hat, wenn Sie mich abgesetzt hat. Ich lade Sie dazu ein was mit mir trinken zu gehen, wenn Sie das Taxi zurück gebracht hat und Sie willigt ein.

Wir verabreden uns für in einer Stunde, Sie will mich abholen, da mein Bike ja immer noch einen Platten Reifen hat.

Ich beeile mich in meine Wohnung zu kommen, damit ich mich noch frisch machen kann bevor sie wieder hier ist. Im Hausflur treffe ich allerdings auf meine Nachbarin, die verdammt gerne mit mir plaudert.

„Hallo Mrs. Smith. Es tut mir leid aber ich muss mich dringend umziehen für ein Date" „Ach Kindchen, ich hoffe das es die richtige ist. Viel Spaß euch beiden". Wow, diese Frau hat noch nie so wenig zu mir gesagt, aber jetzt muss ich wirklich endlich in meine Wohnung.