Mitternachtsschwarz

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Wir verbringen den Tag dann doch nicht mit Wellness außerhalb, sondern Zuhause mit Gesichtsmasken und viel Kaffee. Ich erzähle Cosima alles über mein frühes Ritch-Bitch Leben und Sie erzählt mir soeben von ihrer Kindheit.

„Mein Bruder hat mich, als er gerade mal 6 Jahre alt war, ausgeschlossen. Meine Eltern waren grade einkaufen und ich sollte auf ihn aufpassen. Ich stand bestimmt eine Stunde draußen in der Kälte bis meine Eltern wieder Nachhause kamen. Meine Lippen waren sogar schon blau. Als ich wieder rein konnte, deckten Sie mich mit fünf Decken zu und gaben mir eine spezielle heiße Schokolade, wie Sie es nannten. Heute weiß ich was daran so Speziell war. Meine Mutter hatte mir einen großen Schuss Kaffeelikör mit hineingeschüttet. Und so habe ich das erste mal Alkohol getrunken ohne es zu wissen" Wir lachen beide bis uns die Gurkenscheiben von den Augen fallen. Wir liegen, nur mit einem Bademantel bekleidet, auf meiner riesigen Couch, haben eine Maske aufgelegt und natürlich dürfen die Gurken auf den Augen nicht fehlen. Der Wellness Tag Zuhause ist viel besser als in dem Massage Tempel. Wir können lachen und uns Geschichten erzählen, ohne das uns jemand dabei stört, oder wir jemanden stören.

Wir sammeln die Gurke wieder ein und Mia hat ihr Handy gezückt. „Komm wir machen ein Foto. Wenn es die Presse eh schon auf dich abgesehen hat, dann sollen Sie wenigstens ein brauchbares Bild von uns nehmen" Sie hält ihr Handy in die Höhe, wir machen die Augen auf und es klickte. „Wie scheiße sehe ich denn bitte aus? Man sieht richtig meinen Ansatz mit den schwarzen Haaren" „Dann wird es zeit das wir Sie dir mal färben". YES! Back to Black! Schreit meine innere Stimme und ich stimme beiden zu. Es wird wirklich Zeit wieder meine normale Haarfarbe anzunehmen. Mia lädt das Foto grade hoch mit den Worten „Wellnesstag mit meiner Besten <3 #Freundschaft #BesteFreundin #Hübsche #UndbloßdieblödeGurkenichtvergessen". Ich bin wirklich froh nach der Sache mit Emily und meinem alten Leben, endlich wieder jemanden zu haben der mich akzeptiert wie ich wirklich bin und mich bei meinen Fehlern unterstützt. „Es wird zeit dass wir diese Maske loswerden und meine Haare etwas Farbe sehen" sage ich und stehe auf. Mia folgt mir direkt ins Bad wo wir uns die Masken aus dem Gesicht waschen. Da ich schneller fertig bin als Sie, suche ich schon einmal in meinem Schrank nach Haarfarbe. Irgendwo ganz hinten, hinter all dem hellbraun, finde ich tatsächlich noch schwarze Farbe. Ein Blick auf das MHD sagt mir das ich die Farbe noch ohne Probleme nutzen kann. Cosima nimmt mir die Packung aus der Hand und liest leise den Namen der Farbe „Mitternachtsschwarz".

Sie bereitet alles auf der Terrasse vor und ich setzte mich brav wartend auf dem Stuhl. Mia ist so nett und hilft mir dabei, denn hinten würde ich nie im leben alles treffen. Erst jetzt merke ich mal wieder wie lang meine Haare schon geworden sind in diesem einen Jahr und trotz des Färbens. Sie gehen mir nun schon weit über die Schulter, etwa bis zur Rückenmitte.

„Kann ich eine rauchen, oder stört dich das beim Färben?" „Nö mach ruhig. Vorne bin ich eh schon fertig" sagt Sie und reicht mir die Zigaretten und das Feuerzeug.

Kurze Zeit später verkündet Mia das sie fertig sei und die Farbe nun eine halbe Stunde einwirken muss. Ich bin so gespannt was Sie zu dem Ergebnis sagen wird. Klar, Sie kennt meinen alten Bilder aus den Medien, aber nicht wie ich heute damit aussehe, zwei Jahre älter.


Die halbe Stunde vergeht wie im Flug. Cosima ist auf dem Balkon geblieben während ich mir grade etwas zum Anziehen aussuche und nun unter der Dusche stehe. Das warme Wasser läuft auf mich herab wie ein warmer Regenschauer und ich spüre wie neuen Leben durch meinen Körper fließt. Ich bin jetzt stärker, mir sollt es wirklich egal sein was die Leute von mir halten und was die Presse über mich schreibt. Neue beste Freundin, neue Haarfarbe, neues Lebensgefühl. Ab sofort werde ich mich jedem so präsentieren wie ich wirklich bin, egal was andere davon halten oder denken.

Als ich aus der Dusche trete, sehe ich sofort in den Spiegel. Von dort sieht mich eine breit grinsende Nea Jasmin Ramirez, mit schwarzen Haaren, an. Es fühlt sich einfach so verdammt gut an. Schnell trockne ich meine Haare mit einem Handtuch, ziehe mir eine Hose und ein Shirt an und kämme mir die Haare durch. Bitch du siehst jetzt wieder verdammt heiß aus. Ich weiß wer gleich so was von flachgelegt wird.

Zögerlich, aber doch voller Freude, betrete ich den Balkon und warte darauf das Cosima von ihrem Handy aufsieht.

„Scheiße siehst du heiß aus Nea!" Mia scheint es echt durchzuziehen mich ab sofort nur noch bei meinem eigentlichen Namen zu nennen. Aber es gefällt mir wie Sie ihn ausspricht, denn es verursacht direkt Gänsehaut und ein seltsames Kribbeln in meinem Bauch. „Danke. Ich fühle mich endlich wieder wie ein ganzer Mensch. Es tut gut ..." weiter komme ich nicht, denn ihre Lippen haben sich auf meine gelegt und ihre Hände haben ihren Weg in meine Haare gefunden. Ich hab's dir doch gesagt. 

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