In meinem Zimmer angekommen, staune ich erneut. Alles ist Modern eingerichtet, eine kleine Kaffeemaschine steht auf dem Schreibtisch und ein riesiges Bett auf der anderen Seite. Über dem Schreibtisch hängt ein kleiner Fernseher. Das Badezimmer beinhaltet eine Regendusche, diverse Handtücher, Hausschuhe und sogar einen Bademantel. Alles ist in einem angenehmen hellblau gestrichen, so das man das Gefühl bekommt man wäre am Meer.
Ich stelle meinen Koffer ab und räume meine Kleidung in den Schrank neben dem Bett. Danach setze ich mich mit der Mappe, die auf dem Schreibtisch lag, auf das Bett. Ich fühle sofort das die Matratze angenehm weich ist und ich hier drinnen wohl schlafen werde wie ein Stein.
Die ersten Seiten beinhalten die Allgemeinen Infos über die Zeiten in denen man essen kann, die Hausregeln und einen Lageplan. Danach folgen etliche Seiten an Anwendungen, welche man besuchen kann. Von einer einfachen Sauna, bis hin zu einer Ganzkörpermassage und Waxing, ist alles Inklusive. Nun freue ich mich umso mehr hier länger als nur drei Tage zu bleiben.
Für heute beschließe ich erst einmal mir die verschiedenen Saunen anzusehen. Der Info nach brauche ich nur den Bademantel und eines der Handtücher aus dem Bad. Also ziehe ich mich aus und schlüpfe in den Bademantel und die Schuhe. Zudem schnappe ich mir das Handtuch, auf dem Sauna steht und begab mich in den dritten Stock.
Als sich die Aufzugtür öffnet, stehe ich direkt in dem Gang zu den Saunen. Am Eingang hängt ein Schild auf dem hingewiesen wird, das man auf seine Wertsachen aufpassen soll.
Gemütlich laufe ich durch den Gang und lese jedes Schild, was neben der Türen zu der jeweiligen Sauna, hängt. Für den Anfang entscheide ich mich für eine Japanische Rosensauna, mit 65°.
Den restlichen Tag verbringe ich damit von einer Sauna zur anderen zu tingeln und ab und zu in das Eisbecken zu hüpfen.
Gegen Abend gehe ich wieder auf mein Zimmer, um mir etwas anzuziehen, damit ich zum Abendessen gehen kann. Immerhin habe ich den ganzen Tag noch nichts gegessen, was mein Magen nun auch lautstark bemängelt.
Die Tage bis zum 25.12. vergehen wie im Flug. Ich laufe grade vom Abendessen in Richtung der Aufzüge, als mich der junge Mann von der Rezeption anspricht.
„Miss Jefferson. Erst Einmal Frohe Weihnachten" „Danke für Sie auch Frohe Weihnachten, Mr. Ryde" „Ich habe hier etwas für Sie. Außerdem noch eine Kleinigkeit des Hauses" Er hält mir einen Silbernen Umschlag entgegen und eine Flasche Sekt. Ich bedanke mich und gehe auf mein Zimmer wo ich sofort den Umschlag öffne. Wieder ein Zettel, der mit Schreibmaschine geschrieben wurde.
„Denk dran, Heute Abend um Mitternacht. Frag an der Rezeption nach der Dachterrasse"
Wer auch immer all das hier angeleiert hat, wird mich heute Abend hier treffen wollen. Aber ich kann mich nicht erinnern etwas von einer Dachterrasse in den Unterlagen gelesen zu haben. Vielleicht spielt mir hier auch nur jemand einen Streich, aber ich werde es zumindest versuchen. Ich habe schließlich nicht viel zu verlieren.
Gegen halb 12 ziehe ich mir mein geliebtes blaues Flanellhemd, eine verwaschene Jeans und die Stiefel an und laufe zur Rezeption. Meine Gefühle spielen währenddessen Pingpong, zwischen völliger Gelassenheit und absoluter Aufregung. Diesmal sitzt dort eine junge Dame die mich anlächelt. Ich frage Sie nach der Dachterrasse und Sie überlegt einen Moment, bevor Sie mit sanfter Stimme sagt „Fahren Sie mit dem Aufzug bis in den 12 Stock. Dort gehen Sie rechts, den Flur entlang, bis Sie vor einer weißen Stahltür stehen. Dahinter befindet sich die Dachterrasse. Aber bitte achten Sie darauf das Sie niemand sieht". Ich bin nun wirklich scharf darauf zu erfahren was all das hier sollt und wer dahinter steckt.
Ich gehe besagten Gang entlang, bis ich vor der weißen Metalltür stehe. Na da bin ich aber mal gespannt wer sich so ins zeug gelegt hat für dich. Noch einmal tief durchatmen und dann drücke ich die Klinke nach unten und schiebe die Tür auf.
Vor mir erstrahlen etliche Kerzen auf dem Boden, die einen Gang bilden. Dieser führt an dem Schornstein in der Mitte vorbei. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und eine leichte Brise Winterwind umfängt mich. Zudem kann ich leise Musik hören, die mir sagt das auf jeden Fall jemand hinter diesem Schornstein auf mich wartet. Wer und wieso wird sich dann hoffentlich klären. Zögerlich folge ich den Kerzen entlang, darauf bedacht meinen Puls und die Atmung ruhig zu halten.
Hinter dem riesigen Schornstein erblicke ich eine Gestalt am Geländer stehen, die mir den Rücken zugedreht hat. Durch den Kerzenschein kann ich allerdings nur die Umrisse der Person erkennen. In der Ferne läuten Kirchenglocken, was mir sagt das es nun Mitternacht ist. Ich stehe einfach nur da, ein paar wenige Schritte von der Person entfernt und kneife die Augen zusammen, um etwas erkennen zu können. Die Person dreht sich nun herum und spricht mit sanfter Stimme „Du bist Pünktlich". Diese Stimme kommt mir so vertraut vor, doch mir will beim besten Willen grade nicht einfallen zu wem Sie gehört. Wahrscheinlich ist mein Kopf schon so weich vom vielen Schwimmen, Saunieren und den Massagen, das ich es einfach nicht zuordnen kann.
Grade als ich etwas sagen will, tritt die Person in den Schein der Kerzen und mir fällt es wie Schuppen von den Augen.
„Es freut mich das du gekommen bist. Zuerst möchte ich dir sagen das ich dein Wichtel war. All das hier war von langer Hand geplant und ich hoffe es gefällt dir. Aber bitte hör mir erst zu, bevor du etwas sagst. Seit dem ersten Tag am Set hast du mich verzaubert. Deine lustige und offene Art zog mich sofort in deinen Bann, genau wie deine strahlend Grünen Augen. Ich war unendlich glücklich darüber das wir Freunde geworden sind und ich dich besser kennenlernen konnte. Du hast mir in so vielen Lebenslagen geholfen, hast mir beigestanden als ich mich endlich von Drew lösen konnte, hast mich Monate lang bei dir wohnen lassen. Du hast mich sogar vor dem schlimmsten Fehler meines Lebens bewahrt und bist mit mir durch dick und dünn gegangen. Dafür bin ich dir unendlich dankbar. Mit dir eine Freundschaft Plus anzufangen war für mich zu dieser Zeit der einzige Weg dir näher zu kommen. Allerdings muss ich jetzt gestehen das es mich innerlich zerreißt, das du nicht ganz mein bist. Ich habe mich in der letzten Zeit nur aus einem Grund von dir distanziert. Und zwar deswegen, weil mir immer mehr bewusst wurde wie sehr ich mich in dich verliebt habe ..."
Mir steht buchstäblich der Mund offen. Ich sehe Cosima einfach nur an und weis nicht was ich sagen soll. Ihre Worte haben mich mitten in mein Herz getroffen. Innerlich weiß ich schon lange das ich genauso fühle wie Sie, es aber nicht zulassen wollte, um nicht denselben Fehler noch einmal zu wiederholen. Aber mit ihr, hier oben auf dem Dach eines Wellness Hotels, inmitten von Göteborg in Schweden, umgeben von Kerzen, sagt mir das der Fehler sich nicht noch einmal wiederholen wird. Diesmal ist es anders, das kann ich spüren.
Jetzt hör auf alles zu zerdenken und küss die heiße Braut vor dir endlich!
Wie in Trance bewege ich mich auf Cosima zu, lege ihr meine Hände an die Wangen und küsse Sie.
Dieser Kuss fühlt sich nicht so an wie die anderen die wir uns schon geteilt haben. Diesmal schwirren ein Haufen Schmetterlinge durch meinen Bauch und meine Lippen brennen wie ein Feuerwerk. Man kann meinen die Welt hat aufgehört sich zu drehen und es gibt nur noch uns beide. Alles fühlt sich federleicht und der Kuss sich unendlich an.
In diesem Kuss liegen Dankbarkeit, Gefühl und Liebe.
Langsam lösen wir uns wieder voneinander und sehen uns in die Augen.
„Das hat das Budget von 50 Dollar aber so was von überschritten" kichere ich und auch Mia lacht.
„Ich weiß, aber das war es mir absolut wert, Honey".
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XOXO
JugendliteraturTextauszug: ... Sie bitten mich doch auf einem der Stühle, mit meinem Namen und dem Rollennamen, platz zu nehmen. Ich lasse meinen Blick durch die Runde schweifen, als jemand neues das Zelt betritt. Eine junge Frau mit langem strahlend blondem Haar...