Happy New Year

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Kurz vor Mitternacht begeben wir uns alle nach Draußen, um mit den anderen das Feuerwerk anzusehen. Ich stehe zwischen Nea und Val, neben der Xaver, Jessica, Dennis, Kevin und Jonny stehen.

„5 ... 4 ... 3 ... 2 ... 1 ... HAPPY NEW YEAR!" brüllen die Leute im Chor und ehe ich es mich versehe, liegen Nea's Lippen auf meinen, für den ersten Kuss des neuen Jahres. Er ist voller Leidenschaft und Liebe. Unsere Lippen bewegen sich synchron zueinander und ich höre nur ganz weit entfernt das Feuerwerk. Alle anderen Geräusche, oder Stimmen habe ich komplett ausgeblendet, um den Kuss einfach zu genießen. Leider trennen sich unsere Lippen wieder und ich sehe in diese verdammten grünen Augen die mich so in den Bann ziehen.

„Happy New Year Babe" murmelt Nea mir gegen die Lippen, bevor sie sich noch einmal treffen für einen kurzen Kuss. „Danke dir auch Honey" flüstere ich zurück. Nun lasse ich auch langsam wieder die ganzen Geräusche um uns herum zu. Die meisten bestehen aus Jubel schreien, oder dem Knallen von Feuerwerk und Böllern.

„Scheiße! Ihr seid echt ein Paar?" ruft Xaver uns zu und auch die Anderen, außer Val, sehen uns fragend an. „Ja sind wir, Xaver. Und wenn die Fans weiter so fleißig Fotos machen, sind wir Morgen auf dem Titelblatt aller Klatschpressen" antwortet Nea und schaaut lachend in die Menge von Fans, die alle ihre Handy's in der Hand halten.

„So, alle Handy's einpacken. Jetzt begießen wir das neue Jahr!" rufe ich und hebe meine Flasche Bier, die in meiner Jackentasche steckt. Jubelnd stimmen mir die Anderen zu und ich nehme einen kräftigen Schluck. Es ist tatsächlich erst mein zweites Bier heute Abend, denn ich will warten bis nach Mitternacht, damit ich noch was von dem Feuerwerk mitbekomme. Aber jetzt kann die Party so richtig starten.

Der ganze Hinterhof feiert als gäbe es kein Morgen mehr. Die Musik dröhnt aus den Boxen die an den Wänden hängen, das Bier und die Schnäpse fließen in Massen und die Menschen feiern einfach alle miteinander. Es ist egal ob man sich kennt, oder ein Promi ist, hier sind wir einfach alle eins, Menschen die das neue Jahr begießen. Es ist schön zu sehen wie ausgelassen meine Freunde feiern, trinken und lachen.

Nea ist grade mit Alison, die vor etwa 15 Minuten zu uns gestoßen war, nach drinnen verschwunden, um eine Runde für uns zu organisieren. Nun kommt Kevin auf mich zu und sagt „Jetzt mal im ernst Mia. Wie hast du es geschafft dir Jay zu klären?" Ich kichere und sehe ihn an.

„Du erinnerst dich an das Weihnachtswichteln? Ich habe ihr einen Gutschein für ein Wellness Hotel in Schweden Geschenkt. Da aber unser Limit 50 Dollar waren, musste ich den Rest eben privat machen. Ich habe ihr noch ein Flugticket und ein Zimmer Bezahlt und einen Zettel dazu gelegt, auf dem Stand das Sie mich zwei Tage später, nach ihrer Ankunft, dort treffen sollte. Dann habe ich mit den Leuten vom Hotel gesprochen und Sie haben mir das Dach zur Verfügung gestellt. Ich war einfach so verdammt nervös weil ich nicht wusste ob Sie genauso für mich fühlt wie ich für sie. Aber wie du siehst hat alles geklappt und ich bin nun mit meiner besten Freundin in einer Beziehung und glücklicher als je zuvor". „Oh Mia ... Das ist so toll! Ich freue mich wirklich für euch beide. Du siehst auch wieder viel fröhlicher und motivierter aus, wie vor einigen Monaten. Die Trennung von Drew scheinst du auch endlich verarbeitet zu haben" „Das habe ich Kevin. Wenn ich ihm am Set begegne, tut es nicht mehr weh und ich habe keine Schuldgefühle mehr. Jay macht mich einfach so glücklich". Kevin umarmt mich herzlich, als jemand ruft „Habe ich da grade meinen Namen gehört?" Nea und Alison kommen grade wieder in den Hof und jede von ihnen hält ein Tablett in der Hand. Alison's ist bestückt mit Schnapsgläsern und Nea bringt Guinness für alle mit. „Kommt her Leute, wir haben was zu trinken mitgebracht" sagt Alison zu unseren Freunden und wir versammeln uns alle um einen der Stehtische die hier hinten stehen. Dies wird nicht die einzige Runde für diese Nacht bleiben, das ist uns klar und so trinken wir erst den Schnaps und dann gemütlich das Bier.



„Scheiße verfluchte. Wer hat da den Türrahmen hingestellt?" höre ich jemanden fluchen. Und damit werde ich geweckt. Sofort, noch bevor ich meine Augen öffnen kann, ereilen mich übelste Kopf und Rückenschmerzen.
„Der stand da schon immer würde ich sagen" brummele ich zurück. „Ach halt die klappe Mia" antwortet mir die Stimme die mich geweckt hat. Durch den Kater meines Lebens, kann ich gerade nicht zuordnen wem Sie gehört und meine Augen wollen ich noch nicht öffnen.

„Könnt ihr nicht einfach alle die Klappe halten? Hier versuchen noch Leute zu schlafen ..." kommt es aus einer anderen Ecke. „Dann mach ich eben keinen Kaffee für euch. Undankbares Pack hier ..." grummelt die Stimme vom Anfang zurück. Moment mal... In diesem Zimmer, oder wo auch immer ich liege, befinden sich also außer mir noch mindestens zwei weitere Personen. So langsam werde ich dann doch neugierig darauf zu sehen wo und mit wem ich die Nacht ein Zimmer geteilt habe.

„Moment, wenn du Kaffee machen willst, dann bitte schnell, sehr stark und leise ..." brummt die zweite Stimme zurück. Krampfhaft versuche ich nun die Augen zu öffnen, was mir allerdings echt schwer fällt. Mein ganzer Körper fühlt sich an als würde er aus Beton bestehen und damit Tonnen schwer sein.

„Bin doch schon dabei verdammt ... kommt jemand mit eine rauchen?" frag die erste Stimme, die ich jetzt eindeutig als die von Alison erkenne. Jetzt schaffe ich es auch endlich mich zu bewegen und meine Augen zu öffnen.

„Ja, warte einen Moment" sage ich und sehe mich erst einmal um, nachdem ich ein paar mal geblinzelt habe, um wieder scharf sehen zu können. Ich bin auf jeden Fall in meinem Wohnzimmer und habe die Nacht auf meiner Couch verbracht, wie es scheint. Am anderen Ende der Couch liegt Dennis schnarchend und auf mein Sofa Kissen sabbernd. Auf dem Boden zur Küche liegen Xaver und Jonny in einer sehr engen Umarmung. Alison steht an der Kaffeemaschine und sah mich mit einem völlig zerstörtem Look an. An der Küchentheke sitzt, mit dem Kopf auf der Platte, Jessica. Langsam erhebe ich mich und stelle fest, das ich immer noch das Outfit von Gestern an habe. Mit schlurfenden Schritten begebe ich mich mit Alison nach draußen auf den Balkon, um endlich eine zu rauchen. Allerdings fangen wir beide gleichzeitig an zu lachen, als wir den Balkon betreten hatten. Auf meiner Sommer Liege liegt, alle viere von sich gestreckt und mit einem völlig bemaltem Gesicht, der arme Kevin. Alison zückt ihr Handy und fotografiert dieses Kunstwerk, bevor Sie mir eine Zigarette reicht.

„Mein Schädel brummt ... Ich glaube das Guinness war zu viel" „Du meinst wohl eher die Flasche Jack Daniels die du dir mit Jay geteilt hast und die 20 Schnaps die du dann noch dazu gekippt hast. Ich wusste gar nicht das du so viel verträgst Mia" „Ich auch nicht ... Aber wo ist Jay eigentlich?" „Keine Ahnung, wie ich eben in der Badewanne aufgewacht bin, hab ich Sie nicht gesehen".


Nach dem Rauchen kümmert sich Alison um den Kaffee und ich begebe mich auf die Suche nach meiner Freundin.

Nach dem ich kurz im Bad war, versuche ich es als erstes in meinem Schlafzimmer und werde da auch tatsächlich fündig. Sie liegt völlig bekleidet, auf ihren Bauch, in meinem Bett und schnarcht friedlich vor sich hin. Ihre schwarzen Haare liegen völlig verwirrt über ihr Gesicht, so das man es nicht sehen kann. Ich setze mich vorsichtig auf die Bettkante und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Was mich allerdings darunter erwartet, hätte ich nicht gedacht. Sie hat eine tiefe Schnittwunde an ihrer linken Wange. Ihre Hände sehen auch nicht besser aus. Die Fingerknöchel sind aufgeplatzt, als hätte Sie sich geprügelt.

„Scheiße, was ist letzte Nacht nur passiert?" flüstere ich und entschließe mich dazu, ihre Wunden zu versorgen, mit dem Verbandskasten der Unter meinem Bett liegt. Ich ziehe ihn hervor, krame kurz zwei Verbandsrollen, ein großes Pflaster, Desinfektionsmittel und ein Taschentuch heraus. Ich fange an all die Wunden zu säubern. Die Schnittwunde werden wir nachher wohl nähen lassen müssen, denke ich mir, während ich das Pflaster vorsorglich anbringe. Danach verbinde ich ihre Hände und räume den Müll in den kleinen Mülleimer neben meinem Bett. Nea ist währenddessen nicht mal wach geworden, also beschließe ich zurück zu den Anderen zu gehen. Allerdings ziehe ich mir vorher noch etwas bequemes an.  

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