Beinahe eine Stunde ist Sie im Bad verschwunden. In dieser Zeit habe ich einen passenden Film für uns gefunden, meine Social Media Accounts gecheckt und stehe grade mit einer Flasche Bier auf dem Balkon, um eine zu rauchen. Mia tritt soeben auf den Balkon. Sie sieht besser aus, erholter, gelockerter, unbeschwerter.
„Na tat das Baden gehen gut?" „Und wie! Ich habe mir ein wenig von deinem Gesichtspeeling Zeugs geliehen, ich hoffe das war okay?" „Aber klar doch. Willst du auch eine?" frage ich und halte ihr die Schachtel Zigaretten hin. Dankend nimmt Sie sich eine, zündet Sie an und sieht einfach nur in die Ferne. Es herrscht eine ganze Weile Stille zwischen uns, bis mein Handy klingelt und den Moment damit zerstört. Sofort nehme ich es aus meiner Hosentasche und sehe eine Nachricht von Emily.
Emily: Hey süße, hast du heute Abend Zeit für ein wenig Spaß?
Ich: Sorry, eine Kollegin ist für ein paar Tage bei mir
E: Frag Sie doch ob Sie mitmachen möchte ;)
Damit war ich baff. Emily ist wirklich für jeden Mist zu haben, aber das hätte ich nicht erwartet. Im nächsten Moment muss ich laut los lachen. Ein Bild von uns drei in meinem Bett hat sich einen Weg in meinen Kopf gekämpft.
„Darf ich mit lachen, Jay?" Ich gebe ihr mein Handy, damit Sie die Nachricht selbst lesen kann, denn ich lache immer noch. Ich habe mit Empörung oder lachen gerechnet, aber nicht damit das Sie Emily antwortet.
Ich: Frag in ein paar Wochen nochmal. Vielleicht bin ich dann dafür bereit, wer weiß ...
Emily: Oh hey Sweety. Ich werde darauf zurück kommen. Hoffentlich geht's dir ganz schnell wieder besser :)
Ich: Na mit dieser netten Gesellschaft kann es mir nur bald besser gehen
Emily: Ich verstehe dich. Jay ist eine wirklich liebe Person. Wenn dir jemand über deinen Kummer und oder deinen Schmerz hinweg helfen kann, dann Sie
Ich: Das will ich hoffen. Nicht das Sie am Ende genau wie ihre Rolle in der Serie wird :D
Emily: Oh ich glaube das Sie schon ab und zu mal eine richtige Bitch sein kann, aber nicht zu Menschen die Sie mag
Ich: Dann hoffe ich mal das Sie mich mag, denn ich mag Sie. Aber ich gebe ihr nun mal wieder Ihr Handy zurück. Wir werden jetzt einen Film schauen, um mich abzulenken. Ciao, Mia
Emily: Na dann viel Spaß bei „Netflix und Chillen" ;D
Ich habe ihr die ganze Zeit über die Schulter geschaut und bin erstaunt wie gut die beiden sich von Anfang an zu verstehen scheinen. Eventuell könnte ich Emily und Cosima irgendwann man miteinander bekannt machen, schließlich sind Em und ich so etwas wie beste Freundinnen für einander.
„Hier hast du dein Handy wieder. Und sorry das ich einfach so mit deiner Freundin geschrieben habe" ein kleines lachen verlässt ihre vollen Lippen. „Das ich das heute noch erleben darf, Cosima lacht". Sie lächelt mich an und automatisch muss ich ebenfalls lächeln. Irgendwas löst Sie in mir aus, das ich automatisch lächele wenn Sie mich ansieht. Ich stecke mein Handy wieder in die Tasche und halte ihr die Balkontür auf.
Der Abend wurde noch lustiger als ich erwartet hatte. Klar, ich habe extra eine Komödie rausgesucht, aber das wir beide noch so viel lachen würden, hätte ich nicht erwartet.
Mia's Lachen ist beinahe wie Musik in meinen Ohren. Ich habe mir zwischendrin etwas angenehmes angezogen und sehe nun wohl aus wie ein Hippie, zumindest darf ich mir das von Mia anhören. Ich mag allerdings meinen „Freie Liebe" Look. Er besteht aus einer luftigen Hose und einem bauchfreien Batik Top. Keine störende Kleidung mehr wie Unterwäsche oder Socken. Als Kind hatte ich schon immer so wenig getragen wie es nur ging. Leider muss ich mich auf der Arbeit halbwegs normal anziehen, sonst würden die mich wohl noch einweisen lassen. Leider würde mein Traum, einmal auf dem Burning Man Festival in Nevada zu sein, nie in Erfüllung gehen. Alleine wäre mir das einfach zu heftig. Am besten wäre es mit einem Haufen Freunden die genauso durchgeknallt sind wie ich.
„Dein Hippie Look hat aber etwas beruhigendes" „Wie meinst du das?" „Du scherst dich nicht darum was andere von dir halten oder über dich denken. Du bist einfach frei von all dem" Damit hat sie absolut ins schwarze getroffen. Es ist mir wirklich ziemlich egal was andere von mir halten oder denken. Abgesehen von der Arbeit, da muss meine Kleidung schon halbwegs passen. Wobei ich den Look von Queen B auch ziemlich geil finde. Diese vielen Nieten, Ketten, diese Stiefel und all das Lederzeug. Oh Gott, diese Stiefel. Am liebsten hätte ich Sie nach dem ersten Tag direkt mit nachhause genommen. Ich hatte mich vom ersten Moment an in diese verdammten Stiefel verliebt. Solange es nur die Stiefel sind ...
„Du hast recht. Es ist mir wirklich so gut wie egal was die Leute von mir denken. Ich lege keinen Wert mehr darauf was andere Menschen von mir denken, außer sie sind mir wichtig".
„Ich wünschte manchmal das es mir egal sein könnte, was andere von mir denken" „Das ist nur eine Sache der Einstellung. Du kannst das aber lernen, wenn du willst bringe ich es dir bei" Bitte was? Was habe ich da eben von mir gegeben? Scheiße verfluchte, so einfach wie es klingt ist es gar nicht. Für mich selbst war ein ewiger Kampf diese Einstellung zu verwirklichen und zu verinnerlichen. „Wenn es für dich okay ist?" Da hast du dir aber eine tolle Suppe eingebrockt. Viel Spaß dabei. Ich nicke nur noch.
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XOXO
Teen FictionTextauszug: ... Sie bitten mich doch auf einem der Stühle, mit meinem Namen und dem Rollennamen, platz zu nehmen. Ich lasse meinen Blick durch die Runde schweifen, als jemand neues das Zelt betritt. Eine junge Frau mit langem strahlend blondem Haar...