Wir sprechen noch eine ganze Weile über die Geschehnisse in dieser Nacht, Emily und meine Nachricht an Drew. Jay erzählt mir das er heute wohl sichtlich betrunken auf der Arbeit gewesen sein muss. Glücklicherweise war ich nicht dabei gewesen, denn wahrscheinlich wäre ich schwach geworden und wäre zu ihm zurück gegangen. Aber eigentlich will ich das absolut nicht mehr. Er hat mir schon so viel angetan, egal ob körperlich, psychisch oder physisch. Lange genug war ich in diesem Horror gefangen und nun ist damit endlich Schluss. Allerdings bedeutet das auch das ich mir jetzt erst einmal etwas neues zum schlafen suchen muss, bis ich eine eigene Wohnung finde. Außerdem muss ich meine Sachen noch aus der Wohnung holen und genau davor graut mir sehr. Was ist wenn er auch Zuhause ist? Würde ich je heil aus der Wohnung kommen?
All diese Gedanken und Sorgen teile ich auch Jay mit, die mir sofort eine Lösung anbietet. Ich kann, natürlich nur wenn ich wirklich will, erst einmal bei ihr bleiben, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Was meine Sachen betrifft, ist der Plan folgender. Wenn Jay morgen wieder arbeiten ist, sagt Sie mir Bescheid wenn Drew am Set eintrifft. In der Zeit soll ich, mit einem geliehenen Auto ihrer Nachbarin, meine Sachen aus der Wohnung holen und in ihrer Garage zwischenlagern. Sobald Drew sich wieder auf den Heimweg machen würde, wenn ich noch in der Wohnung bin, schreibt Sie oder ruft mich sofort an, damit ich genug Zeit habe zu verschwinden.
Ich bin ihr wirklich unheimlich dankbar für ihre Unterstützung und ihre Fürsorge.
Gegen ein Uhr Nachts werden wir beide ziemlich müde.
Jay schlägt mir vor, das ich das Bett für mich haben kann und Sie einfach auf der Couch schläft. Da mir aber der Gedanke nicht gefällt ihr das Bett streitig zu machen, verspreche ich ihr Sie Nachts nicht wieder zu treten und das Sie gerne mit mir in ihrem Bett schlafen kann. Sie überlegt kurz und willigt anschließend ein.
Ich borge mir etwas zum anziehen bei ihr und putze mir grade die Zähne mit einer neuen Gäste Zahnbürste, wie Jay sie nennt.
„Hab die Bettwäsche mal gewechselt. Gut möglich das auf der alten noch Nachwirkungen zu sehen oder zu riechen waren" ruft Sie ein wenig angewidert aus dem Schlafzimmer. Beinahe spucke ich die Zahnpasta an den Spiegel, vor lachen.Barfuß und zögerlich bewege ich mich aus dem Bad und in ihr Schlafzimmer. Klar ich habe die letzten Nächte schon hier verbracht, aber diesmal weiß ich das Sie neben mir liegen würde und das ist mir doch ein wenig unheimlich. Es ist nicht Drew der neben mir liegt, sondern eine Kollegin und Freundin von mir.
Vorsichtig krabbele ich unter die Decke und lege mich auf den Rücken. Jay tippt noch kurz auf ihrem Handy herum, bevor Sie es auf den Nachtstich legt. Ich spüre wie Sie sich nun in meine Richtung dreht, was mich dazu veranlasst meinen Kopf in ihre Richtung zu drehen.
„Wenn es dir zu unangenehm ist, sag was und ich verschwinde sofort auf die Couch Mia" energisch schüttele ich meinen Kopf und lächele Sie an. Mein Körper hat sich nun etwas entspannt und ich finde ihre Anwesenheit gar nicht mal so falsch.
„Danke für all das was du in den letzten Tagen für mich getan hast, Jay" flüstere ich und sehe ihr in die grünen Augen. Man kann sich so herrlich schnell in diesen Augen verlieren und kommt nur schwer wieder heraus. „Hab ich gerne gemacht Mia. Du bist mir eben ans Herz gewachsen, in den letzten Tagen" gibt Sie nun schüchtern zu und lächelt mich an.Auch ich muss nun lächeln und mir wird ganz warm ums Herz. Hier, mit ihr zusammen, in einem Bett zu liegen, dieses Lächeln und ihre Augen, man könnte meinen das wir beide auf dem besten Wege sind uns ineinander zu verlieben. Stop, halt. Was denke ich da nur? Ich kann mich doch nicht ernsthaft in eine Freundin und Arbeitskollegin verlieben! Scheiße verfluchte, nein! Wobei Jay echt verdammt heiß aussieht, in ihrem Top und den Hotpants. Allgemein sieht Sie eigentlich in allem heiß aus, sogar in ihrem Hippie Look, den Sie so liebt. Nein, ich muss dringend schlafen. Wahrscheinlich sind das nur noch immer Nachwirkungen von dem Alkohol.
„Gute Nacht süße" flüstert sie mir zu und schließt die Augen. „Gute Nacht Jay".
Der Nächste Morgen kommt schneller als erwartet. Jay's Wecker klingelt ohne Unterlass und ich werde automatisch mit wach. Allerdings spüre ich einen Arm um meine Mitte und warmen Atem an meinem Nacken. Unverständliches Grummeln kann ich hören und der Arm verschwindet. Sofort wird es kalt an der Stelle wo der Arm lag. Sie stellt den Wecker ab und dreht sich wieder zu mir. Auch der Arm und der warme Atem kehren zurück und ich fühle mich einfach so verdammt wohl dabei. Natürlich tue ich so als würde ich noch schlafen, damit ich das ganze noch ein wenig länger genießen kann. Ich könnte jeden Morgen so neben ihr aufwachen. Meine Augen fliegen auf und ich bin schlagartig wach. Scheiße verdammte! Ich bin wirklich drauf und dran mich in Jay zu verknallen.
Sie grummelt etwas von Kaffee, zieht ihren Arm wieder weg und steht auf. Also entweder ist Sie über Nacht zum Zombie geworden, oder ein absoluter Morgenmuffel. Ihre schwarzen Haare sehen aus als wäre ihr Föhn explodiert und so schlurft sie, noch halb schlafend, in die Küche. Im nächsten Moment höre ich die Kaffeemaschine laufen, weshalb ich ebenfalls aufstehe, um im Bad zu verschwinden, bevor Jay so weit ist. Ich putze mir die Zähne, wasche mich und gehe zurück an ihren Kleiderschrank. „Hey Jay, kann ich mir was zum anziehen bei dir borgen?" Aus der Küche kommt nur Gemurmel, was ich aber als „Bedien dich" verstehen kann. Also durchforste ich ihren Kleiderschrank und werde nach kurzer Überlegung fündig. Ich habe mich für eines ihrer Batik Shirts und eine kurze Stoffhose entschieden. Leider muss ich mir ebenfalls Unterwäsche borgen, was mich kurz rot werden lässt, als ich in ihrer Schublade nach etwas passendem suche. Zum Glück hat das alles heute ein Ende, wenn ich meine Sachen aus der Wohnung geholt habe.

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XOXO
Teen FictionTextauszug: ... Sie bitten mich doch auf einem der Stühle, mit meinem Namen und dem Rollennamen, platz zu nehmen. Ich lasse meinen Blick durch die Runde schweifen, als jemand neues das Zelt betritt. Eine junge Frau mit langem strahlend blondem Haar...