Heute war Freitag. In den Sommerferien gab es gerade für diejenigen, die ein Senior im nächsten Schuljahr wurden, nicht sonderlich viel zu tun. Es war wohl die letzte Möglichkeit, nochmal zu entspannen und es war die Zeit, um das zu tun, worauf man Lust hatte. Ich selbst hatte nicht wirklich viel geplant für diesen Sommer und dachte, dass es das Beste wäre, alles auf mich zukommen zulassen.
Mit einer Teetasse saß ich auf meinem Bett und schrieb in mein Tagebuch. Ich liebte es. Wenn ich schon Probleme hatte mein Inneres zu offenbaren, dann ließ ich meinen Gedanken hier freien Lauf. Sobald ich mich danach sehnte, schrieb ich. Und tatsächlich stand sein Name immer öfter hier drin.
Das Treffen war für heute wieder gegen späten Nachmittag geplant. Zugegebenermaßen freute ich mich sogar ein wenig, aber ich versuchte das Gefühl zu verdrängen. Eigentlich sollte ich mich darauf gar nicht freuen, aber ich tat es trotzdem. Irgendwie gab er mir das Gefühl, dass er sich für das Thema, das ich bei unserem Treffen ansprach, interessierte.
Oder für mich.
Nach einer Weile überwand ich mich dazu mich von meinem Bett zu erheben und meine Ideen, die ich gefühlt im ganzen Zimmer verstreut hatte, aufzusuchen und in einer Mappe zu sammeln. Ich fand die verschiedensten Zettel, auf denen ich was Brauchbares aufgeschrieben hatte. Meistens waren es Sätze, die auf größeren Papieren zu finden waren, doch war auch eher unscheinbares zu finden, wie zum Beispiel kleine, bunte Klebezettel mit nur wenigen Worten.
Als ich mich in das Wohnzimmer begab stellte ich fest, dass Mom und Dad nicht da waren – wir hatten wie bereits erwähnt Freitag und sie hatten natürlich keine Sommerferien und mussten arbeiten.
Lili dagegen telefonierte gerade. Wahrscheinlich war es ihre beste Freundin und sie legte gerade auf, als sie mich zur Abwechslung in einem nicht so verschlafenen Outfit und zurechtgemacht sah.
Ja, zugegeben, so bekam sie mich nicht gerade oft zu Gesicht.
»Oh Hailey, was ist in letzter Zeit nur los mit dir? Du bist so komisch«, kam sie mir entgegen, woraufhin ich lachte und meinen Weg zum Kühlschrank einschlug.
»Hi, es freut mich auch dich zu sehen, Lili«, gab ich in einem leicht sarkastischen Ton von mir und legte mein Handy auf dem Küchentisch ab.Sie verdrehte nur ihre Augen und kam auf mich zu. »Nein, wirklich, gibt es vielleicht irgendetwas, was dich beschäftigt?« Sie schaute mich verschmitzt an und ahnte eventuell schon was.
»Ja, vielleicht schon.«
Ihre Augen wurden ganz groß, als ich diese Worte aussprach und sie setzte sich auf einen der angrenzenden Stühle und stützte ihre beiden Hände auf ihrem Kinn ab.
»Wo ist der letzte Schokoladenpudding geblieben?«, fragte ich sie, während ich den Kühlschrank danach inspizierte. Ihren komplett verstörten Gesichtsausdruck konnte ich mir perfekt vorstellen und auch, wie sauer sie wahrscheinlich jetzt auf mich war.
Tja kleine Schwester. Was du schon konntest, dass konnte ich schon längst.
»Hinten links«, brummte sie nur und hatte ihre Arme beleidigt vor der Brust verschränkt. Den Pudding nahm ich mit einer Handbewegung aus dem Kühlschrank und schloss diesen, während ich bereits nach einem kleinen Löffel suchte, der sich noch nicht in der Spülmaschine befand.
»Ich weiß gar nicht, mit was für einer Antwort du gerechnet hast«, versuchte ich so unschuldig wie möglich von mir zu geben, was für einen Moment sogar wirklich zog.
Ich war gerade dabei, mich wieder an den Kühlschrank zu lehnen, da hörte ich den Klingelton meines Handys, bei dem wir beide zusammenzuckten, da es für einen Moment so still in unserem Haus gewesen war.
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LAST SUMMER
Teen Fiction❝ Es war nicht der letzte Sommer, bevor sich alles änderte - das tat es schon längst. Ich war gefangen in einem Netz aus Gefühlen, das mein Herz kaum ertrug.❞ Die 17-jährige Hailey Brooks bewältigte die alltäglichen Probleme, die einen Teenager im t...