Kapitel 22

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Um die Mittagszeit herum, fuhren Liam und ich die halbe Stunde wieder nach Hause, die wir bis zur Universität zurückgelegt hatten. Er hielt sein Auto einige Meter vor meiner Haustür an. »So, da wären wieder«, sagte er, stieg aus dem Auto aus und lehnte sich an dieses an. Zuerst war ich etwas überrascht, tat es ihm jedoch gleich.

»Ein wirklich angenehmer Tag heute, Mr Baker«, begann ich, um den Abschied nicht wieder so unnatürlich und komisch zu veranstalten, wie die letzten Male.

»Moment, das war also nur angenehm? Durch mich hast du zwei neue Bekanntschaften geschlossen, warst super exklusiv bei einem Lacrosse Training dabei und hast Zeit mit mir verbracht. Erzähl mir was Besseres«, kam selbstgefällig und grinsend von ihm, weswegen er einen leichten Schlag auf seinen Arm von mir kassierte.

»Ellie und Noah sind echt cool, da gebe ich dir ausnahmsweise Mal recht, aber bei dem Rest-«

Ich stoppte mich selbst, da Liam seinen Kopf schief legte und mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Dass er mir dabei etwas näher kam, machte die Situation nicht gerade besser.

»Was wolltest du sagen?«, fragte er und ich spürte die Nervosität meinerseits bis hin zu meinen Fingerspitzen.

Nicht einknicken Hailey, ja nicht. Ganz egal, wie gut er gerade aussah.

»Ich wusste gar nicht, dass du so auf Wassermelonen abfährst«, drehte ich unser Gespräch in eine andere Richtung, was ihn sichtlich zu verwirren schien.

»Ja, aber woher-«

»Ellie«, schnitt ich ihm das Wort ab und kam ihm dabei zuvor, woraufhin er verständnisvoll nickte.

Gut, meine Masche zog.

Mir kam die Idee, mehr aus dem Vergleich zu machen. Ich zückte mein Handy heraus und drückte auf seinen Kontakt. Mit einem schiefen Grinsen betrachtete ich seinen Namen und änderte ihn in Watermelon. Schon besser.

Mein Handy klingelte plötzlich und wir zuckten kurz zusammen, da es auf voller Lautstärke war. Ich nahm den Anruf ab, ohne genauer darauf zu achten, wer mich denn anrief. »Hailey? Bist du nicht zu Hause? Lili hat mich angerufen und gesagt, dass du nicht zu Hause wärst.«

Mom war am Telefon. Ich seufzte, aber möglichst so, dass sie es nicht hörte. Nicht, weil sie anrief, sondern weil Lili sie angerufen hatte und sie sich auf der Arbeit wahrscheinlich wieder umsonst Sorgen machte. »Ja, ich bin fast vor der Haustür, mach dir keine Sorgen. Bis später«, beendete ich das Gespräch möglichst schnell und wartete nur noch auf eine Verabschiedung ihrerseits ab, damit ich das Telefonat gänzlich beenden konnte.

»Das hat sich so angehört, als solltest du jetzt nach Hause.«

Liam fiel es wie sonst auch schwer sich von mir zu verabschieden, da wir über das, was momentan zwischen uns vorging, noch kein richtiges Wort verloren hatten. Demnach konnte ich es ihm nicht übel nehmen, da ich selbst nicht wirklich wusste, wie ich mich zu verhalten hatte. Sein schnell hin und her flirrender Blick bestätigte dies nur.

»Ja«, ich atmete aus und versuchte durch mein starres Mustern zu bewirken, dass er mir nochmal ins Gesicht blickte, »das sollte ich.« Ich drehte mich daraufhin nur um und entfernte mich von ihm. Doch dann blieb ich stehen und schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Nein - einen Abschied auf diese Art brachte ich nicht über mein Herz. Jetzt nicht mehr.

Instinktiv kehrte ich um und lief die paar Schritte schnell zurück und zog Liam in eine Umarmung. Er schien erst überrascht, da es einen Moment dauerte, bis auch er seine Arme um meinen zierlichen Körper schlang. Es fühlte sich richtig an und es war mir mittlerweile wirklich gänzlich egal, was ich vor circa einem Monat noch von ihm dachte.

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