Kapitel 5

4.2K 133 60
                                    

Als ich mir Mut zu gesprochen hatte drehte ich es um und riss meine Augen auf.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erleichtert sackte ich in mich zusammen. Ich lachte unter Tränen auf, als eine Welle purer Erleichterung mich überrollte.

Doch dann schluchzte ich auf und presste mir die Hand auf den Mund. Dass ich überhaupt in dieser Lage bin, ist einfach nur traurig. Ich saß mit einem Schwangerschaftstest in der Hand auf dem Klo, der darüber entschied ob ich von meinem eigenen Vater schwanger bin. Mir war übel und ich hörte nur am Rande wie jemand an der Tür klopfte.

Als diese Person noch härter an der Tür klopfte und sie schließlich aufsperrte, sprang ich hastig auf und versteckte den Test hinter meinem Rücken.

Ryle blickte mich misstrauisch an und dann wanderte sein Blick auf mein bleiches Gesicht. Besorgt schaute er mich an und öffnete seinen Mund: ,,Es ist wegen Blake oder? Wenn er dich angefasst hat oder dich bedrängt hat dann schlage ich ihm die Zähne raus", finster blickte er mich an.

,,Nein, nein", sagte ich hastig und ließ den Test in meine Hosentasche fallen. ,,Ich bin nur so blass weil ich anscheinend etwas gegessen habe was ich nicht vertragen habe", ich zwang mich zu einem Lächeln und ging aus dem Bad.

Auf dem Weg in mein Zimmer begegnete ich meinem Vater und mit einem mal kam auch die Übelkeit wieder zurück. Ich versuchte seinen gierigen Blick zu ignorieren und lief in mein Zimmer. Ich setzte mich an meinen Schminktisch und fing an mich abzuschminken, als mein Handy vibrierte.

Ähm, Sawyer. Vor eurer Tür steht Jacks Auto und er steigt gerade aus.

Ich reagierte blitzschnell, rannte die Treppe runter, riss die Tür auf und blickte geradewegs in Jacks verdutztes Gesicht. Schnell zog ich die Haustür hinter mir zu.

,,Was willst du hier? Wenn Ryle dich sieht dann bist du Tod", sagte ich und blickte ihn abwartend an.

,,Ich...", nervös schaute er mich an. ,,Ich wollte mich entschuldigen, dafür das ich das Heute zu dir gesagt hatte", fest blickte er mir in meine Augen. Ich schaute ihn verwirrt an: ,,Dafür bist du hierher gefahren. Nur um dich zu entschuldigen?".

,, Naja nicht ganz. Ich bin auch hier um es wieder gutzumachen. Also zieh deine Schuhe an und hol deine Jacke. Ich entführe dich für den restlichen Tag", stolz schaute er mich an.

,,Nein. Ich will jetzt nicht mit dir kommen", sagte ich und wollte mich umdrehen als er mich an sich riss und ich gegen seinen Brustkorb prallte. Er blickte auf mich runter und wiederholte die selben Worte die ich vor ein paar Tagen zu ihm gesagt hatte:,, Es gibt kein wollen, Sawyer. Wenn ich sage das du mitkommst dann kommst du mit".

Wütend blickte ich ihn seine amüsiert funkelnden Augen. ,,Fick dich Jack", lachte ich öffnete die Haustür griff nach meinen Jordans und ging in Richtung seines Autos. Überrascht das ich mitkomme, folgte er mir und öffnete die Tür des Beifahrersitzes.

,,Seit wann so ein Gentleman?", grinste ich. Die Fahrt verbrachten wir in einer angenehmen Atmosphäre. Ich blickte Jack an und lächelte. Seine Anwesenheit tat mir gut auch wenn ich das nicht zugeben wollte.

,,Was grinst du wie der Joker", fragte er mich und ich boxte ihn. ,,Ich lächele nicht wie der Joker", schmollte ich. Er lachte nur und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

,,Ernsthaft??", frustriet stöhnte ich auf. Er hatte mich ernsthaft zum wandern mitgenommen. ,,Falls es dir noch nicht aufgefallen ist ich bin nicht die sportlichste Person", sagte ich und deutete auf meine Figur. Er runzelte die Stirn als er mich betrachtete, dann grinste er dreckig und sagte: ,,Du siehst heiß aus in der Jogginghose". Ich schlug nach ihm, doch er konnte mein Handgelenk schnappen und zog mich hinter sich her. ,,Ich zeige dir den schönsten Ort den du jemals in deinem Leben sehen wirst", sagte er ohne mich anschauen.

Am Anfang gingen wir schweigend, als mir auffiel das ich nicht wirklich was von ihm weiß. ,,Erzähl mir was von dir?", bat ich und hievte mich schwer atmend auf den Stein. Bei Jack sah das wandern so einfach aus während ich wahrscheinlich wie eine Sumoringerin aussah.

Jack seufzte und ich dachte schon das er meine Frage ignorieren wird, als er anfing zu erzählen:

,,Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 10 Jahre alt und meine kleine Schwester 8 war. Ich weiß nicht aus irgendeinem Grund fande ich es nicht schlimm. Sie haben weniger gestritten und das war besser für uns. Ich hatte noch nie eine Freundin, weil ich eher auf schnelle Nummern verstehe, falls du verstehst was ich meine", er lachte dreckig und zwinkerte mir zu. Ich hingegen schnaubte nur abfällig und konzentrierte mich drauf nicht auszurutschen.

,,Jetzt du", auffordernd sah er mich an. Ich schluckte und in der ferne nahm ich ein Rauschen war.

,,Also Ryle ist mein Bruder, dass brauche ich ja nicht erwähnen. Ich habe noch eine kleine Schwester Jude sie ist 14 und meine Eltern sind noch zusammen, wobei ich mir manchmal wünschte sie wären es nicht", als mir auffiel was ich gesagt hatte, schnappte ich nach Luft. Jack schaute mich stirnrunzelnd an und fragte mich leise: ,,Warum wünscht du dir das?". Ich schluckte schwer und starrte auf den Boden. Das Rauschen in der Ferne wurde immer lauter.

,,Ist doch auch egal oder?", sagte ich schroff und Jack nickte. ,,Tut mir Leid wenn ich dir zu nah getreten bin".

Wir gingen schweigend weiter und das Rauschen wurde immer lauter, als ich meinen Kopf hoch riss und meine Augen sich weiteten. Jack hatte mich zu einem Wasserfall hingeführt, der in einem See mündete. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Jack an seiner Hose zerrte und sie runter zog. Dann lief er in großen Schritten in Richtung See und sprang rein. Als er auftauchte, grinste er mich an und schüttelte sich die nassen Haare aus dem Gesicht, ,,Komm doch auch", rief er mir zu.

Zögernd zog ich mein Oberteil an und auch meine Hose zog ich aus. Schnell schaute ich ob meine Unterwäsche präsentabel war. In Bikini hätte ich genauso viel Haut gezeigt. Dann sprang ich auch in den See. Es war angenehm warm und ich schwamm etwas näher zu Jack, der mich stumm musterte.

Er kam immer näher und lächelte dabei teuflisch, als hätte er irgendetwas vor. Er schlang seine Arme um meine Taille hob mich hoch und schleuderte mich weit weg. Ich schnappte nach Luft und tauchte wieder auf. Ich blickte ihn finster an und schrie: ,,Fick dich Jack".

Er schwamm nur seelenruhig weiter und beachtete mich gar nicht. Ich schwamm ihm hinterher wollte ihn angreifen und ihn unter Wasser ziehen, doch er war schneller packte mich und zog mich nah an sich. ,,Lass los", krächzte ich und sah in seine dunklen Augen. Ich spürte wie er schneller atmete und auch mein Atem ging immer schneller. Ich wollte ihn von mir schieben und weg schwimmen, aber mein Verstand setzte aus. Mein ganzer Körper kribbelte und sein Blick glitt zu meinen Lippen und wieder zurück. Als ich meine Hand in seinen Arm krallte, wurde sein Blick dunkel und er trennte sich von mir.

,,Wir sollten gehen", sagte er mit belegter Stimme und räusperte sich. Ich nickte und wir beide schwammen still ans Ufer. Als er sich anzog, überschlugen sich meine Gedanken. Was zur Hölle ist gerade passiert. Ich konnte es nicht leugnen ich fühlte mich gut wenn er bei mir war und für diesen Gedanken verfluchte ich mich selber.

Der Wind hatte mein T-Shirt in den See gefegt und jetzt war es klitschnass. Genervt blickte ich es an, als Jack mir stumm seinen Hoodie gab. Ich zögerte, zog ihn mir dann aber über. Ich schnupperte unauffällig daran. Jack roch echt gut, ich hatte keine Ahnung was er für eine Parfum benutzte aber ich mag es.

Mittlerweile war die Sonne untergegangen und wir legten den Weg in angenehmen schweigen zurück. Angekommen in seinem Auto machte ich Musik an und tanzte laut singend zu den Liedern mit was ihn erst zum schmunzeln, dann zum Lachen brachte.

Lächelnd sah ich ihn an. ,,Danke", sagte ich leise ehe ich ausstieg und lächelnd die Haustür aufschloss und ich ein wütendes Gesicht blickte.

✔️/ Stolen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt