Konfrontation

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Alec Pov

Genervt klopfte ich gegen Jace' Zimmertür.
„Ja?"
Hastig und nervös öffnete ich die Holztür und trat in den Raum.
„Hey Alec, was kann ich für dich tun?"
Jace saß ohne Oberteil auf seinem Bett. Sein Anblick ließ mich schwer schlucken.
„Wir müssen reden", gab ich von mir und ließ mich neben ihn fallen, als er auf den leeren Platz klopfte.

„Diese ganzen unerlaubten Missionen für deine kleine rothaarige Freundin bringen mich in Schwierigkeiten", konfrontierte ich ihn und starrte verlegen auf den Boden.
„Sie ist nicht meine kleine Freundin!", korrigierte er mich, als ob mich das kümmerte.
„Das spielt doch keine Rolle!"
„Glaubst du mir nicht mehr?"
„Sollte ich? Du tust alles für sie ohne an mich zu denken!", entfuhr es mir.

Er sah mich mit gehobenen Brauen an.
„An dich denken?", hakte er leise nach.
„A-An uns.... an unsere Familie und unsere Verpflichtungen", fügte ich beschämt hinzu.
„Alec, ich hab...."
„Nein! Du hast nur an dich gedacht, wie du am besten von der kleinen flachgelegt werden kannst!"
Empörung spiegelte sich in seinem Gesicht als er aufstand und vor mir im Raum herum lief.
Verzweifelt seufzte ich.
„Ich will nur sagen, dass hier meine Karriere und mein Leben auf dem Spiel steht. Ich trage die Verantwortung für euch....", versuchte ich ihm klar zu machen.
„Dann übernimm Verantwortung für dich und verstell dich nicht!"
Mir fiel der Mund auf, als er das sagte.
Seinem Blick nach zu urteilen bereuten er es bereits und senkte den Blick.

„Und was genau verstell ich an mir", knurrte ich und stand ebenfalls auf.
Ich hasste es, mich bei ihm so klein zu fühlen.
„Deine Gefühle für mi..."
„Sei still", rief ich und schubste ihn gegen den massiven Eichenholzschrank.
„Alec!"
Geschockt sah ich ihn an und dann auf meine zitternden Hände. Ich hasste es, in ihn verliebt zu sein. Es machte mich wütend.

Gerade erst hatte ich diesen Hexenmeister kennengelernt, Magnus Bane, der offensichtliches Interesse an mir zeigte.
Und trotzdem konnte ich nichts daran ändern, dass mein Herz bei Jace Anblick aussetzte.

„Es tut mir.... entschuldige", stammelte ich und vergrub das Gesicht in meinen Händen.
Ich erschrak als er meine Handgelenke umfasste und weg zerrte.
Er stand so nah und sah zu mir auf und machte mich nervös.
„Ist schon okay.... du musst es einfach los werden", murmelte er leise und ich bekam eine Gänsehaut.
Langsam wurde ich wieder wütend.
Wie konnte er sowas sagen? Er hatte doch von nichts eine Ahnung, er hatte keine Ahnung wie es mir ging.

„Du hast keine Ahnung", knurrte ich mit gesenktem Blick.
„Sag es mir! Ich kann dir nur helfen, wenn ich weiß was in dir vorgeht!"

Und dann presste ich die Lippen auf seine.
Auf die meines Halbbruders, meines Parabatai.
Ich schämte mich, sobald ich seine spürte, wünschte, ich hätte es nicht getan.
Zudem gab es keinen Teil in mir, der es genoss. Und das überraschte mich sehr.
Ich dachte, ich könnte nie mehr damit aufhören aber stattdessen entzog ich mich ihm schnell wieder und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
Er stand mit geweiteten Augen und gespaltenen Lippen vor mir.

Völlig unpassend entkam mir ein Lachen.
„Wow das war überhaupt nicht so, wie es mir vorgestellt hab!"
„D-Du...."
„Ja natürlich hab ich ab und zu drüber nachgedacht. Aber.... das war schrecklich."
„He!", lachte er empört auf und trat einen Schritt zurück, um Platz zwischen uns zu schaffen.
„Wieso denken alle Frauen, du wärst ein guter küsser?", wunderte ich mich kopfschüttelnd und setzte mich verwirrt auf sein Bett.
„Weil ich die im Gegensatz zu dir auch zurück küsse", murmelte er vorsichtig und setzte sich neben mich.

Ich wäre verletzt gewesen aber er hatte ja recht.
Ich war viel mehr verwundert darüber, dass ich mich nicht mehr zu ihm hingezogen fühlte.
Nun machte ich mir nicht mal mehr Gedanken darüber, dass er kein Tshirt trug.
Er hatte diese magische Anziehung mir gegenüber verloren. Das brachte mich aus dem Konzept.

„Woran denkst du?"
„Das ist nicht so, wie ich dachte. Du bist nicht mehr als mein Bruder und jetzt weiß ich das sicher", erklärte ich schließlich.
„Oh äh wirklich? Das ist gut oder?", fragte er unsicher nach.
Ich nickte. „Ja, aber ich.... sollte jetzt gehen."
Ich erhob mich und ging auf die Tür zu.

„Halt warte mal! Gehts dir gut?"
Ich drehte mich zu ihm um und lächelte schwach.
„Ja alles in Ordnung, solange du mir das gerade eben verzeihst....", fügte ich hinzu und sah ihn besorgt an. Ich wollte ihn nicht verlieren, jetzt wo ich gemerkt hatte, dass es nur eine Illusion von Zuneigung gewesen war und wir wieder über alles würden reden können.

„Natürlich, das ist okay Alec.
Und wegen Clary.... ich werde zusehen, dass wir uns mehr an die Regeln des Rats halten. Auch wenn es mir schwerfällt, wie du weißt."
Ich stimmte in sein Lachen mit ein und nickte.
„Danke."
„Ist doch klar man.
Wo genau willst du denn hin?"

Ich spürte meine Wangen warm werden.
„Ich denke, ich werde Magnus Bane einen Besuch abstatten."
„Gab es etwas einen Dämonenangriff?"
„Nein", murmelte ich. „Ich glaube, er hat Interesse an mir und.... ich denke, ich werde da etwas ausprobieren."
Sein Blick wurde wissend. „Achso, wenn das so ist dann will ich dich nicht aufhalten."
„Nicht was du denkst! Mach's gut, Jace."
Mit diesen Worten verließ ich schnell und peinlich berührt sein Zimmer.

Ich ging in meins, hüpfte unter die Dusche und richtete mich, um dann durch die Straßen von New York zum Loft des obersten Hexenmeister von Brooklyn zu gelangen.

Teil1: Malec Oneshots SmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt