Only friends left

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Magnus POV

Verwirrt sah ich auf als es an meiner Loft Tür klingelte.
Madzie konnte es nicht sein, meine süße erwachsene Tochter hatte mich gestern bereits besucht.
Langsam schritt ich zur Tür, richtete meine Haare und öffnete schließlich.
Überrascht sah ich Raphael und Simon vor mir stehen.
„Womit hab ich den diesen hohen Besuch verdient?", lachte ich und nahm beide kurz in den Arm, bevor ich sie zu den beiden Couches begleitete.

Sie nahmen auf der linken Platz, während ich zur Minibar herüber ging und einen Drink für mich und zwei bloody Maries für die Jungs machte.
„Wir haben von Madzies Abschluss gehört und dachten, wir kommen vorbei", erklärte Simon. Zufrieden sah ich, dass die beiden die Hände verschränkt hatten -sie waren also nach wie vor zusammen.
Ich stellte die Gläser auf dem Holztisch zwischen den Sofas ab.

„Ja, mein Mädchen ist eben eine wahnsinnige Hexenmeistern!", gab ich stolz zu.
„Wie geht es ihr und ihrem Mann?"
„Könnte nicht besser gehen. Das sie nach all der Zeit wirklich einen gefunden hat, der sie zufrieden stellt...", lachte ich und sie stimmten mit ein.
„Alec wäre zufrieden mit ihm", versicherte Raphael mir leise.
Wehmütig lächelte ich, als ich an meinen Ehemann dachte.
„Er war wählerisch, was Madzie anging! Ich wünschte, er hätte Micheal noch kennen gelernt, bevor..."
Ich ließ den Satz unbeendet, zu sehr würde es mich schmerzen, das auszusprechen, was vor Jahrzehnten passiert war.

„Er fehlt mir noch immer", gab ich leise zu und sah die beiden verständnisvoll nicken.
„Isabelle fehlt mir auch."
„Und Clary", seufzte Simon.
Unsere Freunde waren, einer nach dem anderen, am Alter gestorben und doch spukten sie uns noch immer im Kopf umher.
„Ich hatte ein schönes Leben mit Izzy, aber erst ihr Tod hat mich Raphael näher gebracht. Dafür werde ich ihr ewig dankbar sein, und auch bei dir wird wieder neues kommen Magnus", versuchte der Nerd mich aufzubauen.

So oft hatte ich diese Worte bereits gehört -selbst von meinem geliebten Shadowhunter, welcher überzeugt war, dass er nicht die letzte Liebe sein würde.
Doch ich wusste es besser und auch wenn er es immer lächelnd ignoriert hatte, ich war mir sicher, dass ich niemanden je wieder so lieben konnte wie ihn.
Ich wollte auch nicht.
Wir hatten eine wunderbare Zeit, ein tolles Kind und das genügte mir.
Er hatte mir genügt.

„Weißt du, wir könnten ja mal wieder etwas unternehmen -irgendwo hin fahren, wo es schön ist?", schlug ich vor und die beiden nickten freudig.
„Ich werde mich bei euch melden, aber wenn ihr mich entschuldigt, ich hab mit Besuch nicht gerechnet und hab noch etwas.... vor."
„Oh sicher, entschuldige", sagte Raphael mit überraschter Stimme und stand auf.
Er zog seinen Freund auf die Füße und ich brachte sie noch zur Tür. Wie verweilten einige Minuten dort und sprachen noch, doch dann gingen sie.

Ich machte die Lichter in der Wohnung aus und begab mich ins Schlafzimmer.
Aus dem Schrank holte ich mir einen alten blauen Pullover von Alexander, welcher fast vollständig seinen Geruch nach meinen Liebsten verloren hatte und legte mich ins Bett. Nach so vielen Jahren konnte ich seinen Duft immer noch erahnen, er hatte sich schließlich mit meinem vermischt und war zu unserem geworden.
Doch über die Zeit war seine einzigartige Note verblasst. Zu schade, es hatte mich immer beruhigt.

Ich legte mich auf die Seite gedreht ins Bett und presste den Pullover mit geschlossenen Augen an mich.
Jeden Abend vor dem schlafen stellte ich mir Alec vor, um mir jedes Detail an ihm zu merken, es nicht von anderen Erinnerungen überlagern zu lassen.
Ich stellte mir sein Gesicht vor, mit diesen perfekten blauen Augen, den dichten schwarzen Augenbrauen, die er gerne wütend zusammen zog, die dichten schwarzen Haare, die mit der Zeit verblasste waren, was für ihn sehr schmerzhaft gewesen war, doch ich fand ihn immer noch bildschön.

Sein roter Mund, der sich so gut anfühlte auf meinem, auf meinem Körper, wie er sich zu einem breiten Strahlen oder zu einem schüchternen Lächeln verziehen konnte oder solch süß und dreckige Worte freigeben konnte, wenn er wollte, wenn man ihn nur dazu brachte.
Das Stöhnen, das aus ihm dringen vermochte, wenn ich ihn richtig berührte oder wenn er sich Dinge vorstellte und mich betrachtete.

Die Rune an seinem Hals war mein nächster Erinnerungspunkt.
Er hatte es geliebt, dort geküsste zu werden und ich hatte es geliebt, wie der Anblick mich angeturnt hatte.
Dann seine männlichen breite Brust, seine Bauchmuskeln, die von Runen übersäht war. Seine starken Hüften.
Seine langen trainierten Beine.
Seine tollpatschigen Füße, die großen Hände, die mich um den Verstand gebracht hatten immer und immer wieder.
Und zum Schluss sein Schwanz, den ich in allen Positionen gespürte hatte. In mir, auf mir, hatte an ihm geleckt und gesaugt, war von ihm verwöhnt und betört worden....

Ich drückte seinen Hoodie stärker an mich, vor Sehnsucht. Dieser Mann fehlte mir so sehr, es war qualvoll. Doch ich liebte es, an ihn zu denken.
Unbeabsichtigt quollen Tränen aus meinen Augen und das mein make up verlief war mir in diesem Moment einfach nur egal.
Ich stellte mir vor wie Alec neben mir lag.
Er würde sagen, ich sähe aus wie ein Panda, mich auf die Stirn küssen und meine Tränen fort wischen.
Seine Wärme war, was ich nun brauchte, es würde mich so sehr beruhigen.
Doch mein Alexander war gestorben, vor vielen Jahren und das konnte sich nicht ungeschehen machen lassen- ich hatte alles probiert.

Und es war okay, hatte er gesagt. Er hatte ein erfülltes Leben und würde nichts anders machen.
„Naja", hatte er gehaucht. „Ich hätte am liebsten früher meine Gefühle für dich eingestanden, Magnus Bane. Dann hätte ich noch mehr Zeit mit dir gehabt. Aber ich war mir noch nie bei etwas so sicher wie mit dir."

Irgendwann versiegten meine Tränen, das taten sie immer.
Und dann schlief ich ein und im Traum war er bei mir.

Teil1: Malec Oneshots SmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt