Lukas:
Ich saß neben meiner Nachbarin im Krankenzimmer und betrachtete wie sich ihr Brustkorb regelmäßig hebte und senkte.Sie hatte ihr Augen nun schon seit drei Tagen geschlossen und wollte nicht aufwachen.Der Arzt hatte vorhin zu mir und meinen Kumpel Nic der gerade etwas zu trinken holen gegangen ist gesagt hatte dass sie großen Blutverlust hat und deswegen und anscheinend ihr Immunsystem sehr schwach ist.Aber auch wegen Psychischen Schäden.Er hatte noch zu sich selbst geflüstert dass sie ein Dutzend mehr Wunden auf ihrer Haut zu erkennen sind als vor ein paar Wochen.Ich hatte letztens mitbekommen was in ihrer Klasse so abging.So etwas abartiges hatte ich noch nie gesehen.Ich schaute Nic an als er wieder das Zimmer mit zwei Flaschen Wasser zurück kam. "Was denkst du meinte der Arzt mit Psychischen Schäden?",fragte er mich.Daraufhin erzählte ich ihm was in der Schule passiert war,dass sie sogar wettet das ich nach dem ersten Tag nicht mehr mit ihr rede und dass ihre Mutter gestorben ist.Ihr Vater ist anscheinend auch nicht da oder irgendetwas.Dazu hat sie noch Schulden und muss alleine für Schule,Wohnung,Steuern und was man zum Leben eben braucht arbeiten.Als ich das meinem Freund erzählte sah er mich mit einem unlesbaren Blick an.Dann schweiften seine Augen zum Krankenbett und wurden weiter.Samanta war wach.Sie lag einfach nur stumm und reglos im Bett,starrte die Decke an und atmete flach.Ihr blasses Gesicht hatte sich ein klein wenig mit Farbe gefüllt,sah jedoch immer noch kränklich aus.Wie in Zeitlupe richteten sich ihre Pupillen auf uns.Ausdruckslos sah sie uns an.Dann schloss das Mädchen seine Augen und richtete sich langsam auf.Sie hatte ein kurzes Krankenhauskleid an dass ihr bis zu den Knien reichte.So sahen wir zu wie sie sich seitlich aufs Bett setzte,die Beine über das Bettende schwang und alle Schläuche die in ihrer Haut steckten riss sie mit einer Wucht raus das etwas Blut auf das Weise Bettlaken tropfte.Mit wackligen Beinen wuchtete sie ihren Körper hoch.Doch so bald sie das tat verließen sie all ihre Kräfte und sie sackte einfach so zusammen.Ich hörte wie sie vor Schmerz aufstöhnte und versuchte sich mit ihren Armen aufs Bett zu drücken.Dies gelang ihr jedoch nicht.Dann sah sie uns an.Schmerz,Angst,Gebrechlichkeit,Hass aber auch ein kleiner Funke Stärke spiegelte sich in ihren Augen.Mein Herz zog sich zusammen,doch ich machte nichts.Nic bewegte sich auch keinen Zentimeter.Wir waren standen einfach so da und starrten das gebrochene Wesen vor uns an. Nach einer gefühlten Ewigkeit flüsterte sie: " Was macht ihr hier?Wollt hr sehen wie erbärmlich ich aussehe und dann über mich lachen? So wie alle das machen?So wie es immer war und immer sein wird!?" Allein diese vier Sätze verursachte massiven Schaden in meiner Seele.Wie gebrochen und wie oft musste ein Mensch verletzt worden sein um es so klingen zu lassen? Ich schreckte auf als eine Ärztin die vollkommen aus der Puste war ins Zimmer gestürmt kam.Man konnte sehen wie ihre Sorge verschwand als sie sah das Sam im Raum war. "Samanta!Gut du bist noch da!Geht es dir besser?" Auf dem zweiten Blick erkannte ich dass die Ärztin auch unsere Schulärztin war.Nur was meinte sie mit du bist noch da? Es klang so als ob sie öfters hier wäre und immer ...
" Könntet ihr bitte gehen?Ich möchte mit ihr reden!Alleine!",bat sie mit einem müden Lächeln auf den Lippen. Natürlich konnten wir nicht sagen :" Nein wir bleiben hier!" also taten wir das was uns gesagt worden war.Schweigend schlurften wir zum Aufzug und stiegen ein.Unten angekommen setzen wir uns in die Cafeteria und bestellten uns einen Kaffee.Da ergriff Nic das Wort "Warum musstest du eigentlich mich mit hier her schleppen?Ich will nichts mit so einem Mädchen zu tun haben!" Etwas geschockt sah ich ihn an und fragte " Was ist auf einmal los mit dir?Ich dachte du magst sie etwas!" " Ja am Anfang war sie ja ganz nett und so aber ich habe keine Lust mich mit einem Mädchen herumzuschlagen dass tausende von Problemen hat! So gemein wie das klingt aber denkst du so nicht auch?In der Schule sprichst du sicher auch nicht mit ihr aus Angst dass sie das gleiche mit dir machen.Und irgendwann wirst du mitmachen.Damit dich auch niemand verdächtigt nett zu ihr zu sein!Ich hab solche Fälle schon oft gesehen,und möchte mich keinesfalls irgendwo mit einmischen!" Als erstes wollte ich ihm widersprechen doch jetzt wo ich so darüber nachdachte hatte er recht.
So verließen wir das Krankenhaus ohne einen Gedanken an unsere Nachbarin zu verschwenden.
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So etwas wie Freunde#Wattys2015
RomantizmSam ist eine normale 18 jährige Schülerin an einem Musischen Gymnasium. Nach dem sie Jahre lang herum geschubst wurde und ihre Mutter verstarb hatte sie genug. Doch gerade als sie am Rande der Verzweiflung angekommen war, und einige unvorhersehbare...