8.| 𝒮𝒸𝒽𝓌𝒶𝓇𝓏𝑒𝓇 𝒦𝒶𝒻𝒻𝑒𝑒

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Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, was es mit den ganzen Geheimnissen und dem mysteriösen auf sich hatte, dann hätte ich sicherlich anders gehandelt..

Während wir nebeneinander liefen, bemerkte ich die Stille, die zischen uns herrschte. Ich musterte ihn etwas von der Seite, als er seinen Kopf ihn meine Richtung drehte und mich ansah. Er kam mir einige Schritte näher, so nah, dass ich seinen Atem bereits spüren konnte.

„Wenn Sie etwas Platz machen könnten. Ich würde gerne die Tür öffnen", sah er mich arrogant an.

Was dachte ich denn auch? Ich dachte er würde mir die Unterlagen aus der Hand nehmen. Als ich nach rechts sah, bemerkte ich das mein lieber Chef bereits drinnen saß.

„Ein geborener Gentlemen", zischte ich genervt, als ich das Café betritt und mich neben ihn stellte.

„Ich wollte Sie nicht aus ihren Tagträumen wecken", zwinkerte er mir zu, woraufhin ich ihm am liebsten meine Faust ins Gesicht gedrückt hätte, doch es lieber lies, sodass ich ihn bloß ein falsches Lächeln schenkte.

„Setzten Sie sich schon einmal, ich bestelle solange den Kaffee", ertönte seine Stimme.

Zögernd nickte ich und suchte einen Platz aus. Als ich einen freien Platz fand, setzte ich mich hin und wartete still. Ich fragte mich, was Adrien gerade tat, wie es ihm ging und was er heute noch vor hatte. Langsam zog ich mein Handy raus und schrieb ihm.

Schon wach, Dornröschen?

Bloß einige Minuten später kam schon seine Nachricht.

Natürlich, mein gebürdeter Prinz.

Bei seiner Nachricht musste ich schmunzeln.

Gerade als ich ihm schreiben wollte, bemerkte ich wie jemand den Platz vor mir besetzte und legte somit mein Handy weg.

„Wo ist mein Kaffee?", fragte ich verwirrt und sah Herr Di Rossi verwundert an.

„Ihr Kaffee? Sie haben die Plätze reserviert und ich habe mir meinen Kaffee geholt."

Ich zog wütend die Augenbrauen zusammen und stand auf.

„Wenn Sie mich kurz entschuldigen würden", lächelte ich falsch und lief zur Theke, um mir einen Kaffee zu holen. „Sie haben die Plätze reserviert und ich habe mir meinen Kaffee geholt", äffte ich ihn wütend nach.

Gerade als ich mich hinstellte, begrüßte mich ein nett aussehender, junger Mann.

„Was hätte die reizende Dame gerne?"

Ich lächelte ihn an. Irgendwie war es ein gutes Gefühl Komplimente zu bekommen.

„Einen schwarzen Kaffee, bitte"

Er drehte sich um und bloß in Sekunden bekam ich eine Tasse, mit dem gewünschten Inhalt. Gerade als ich gehen wollte, drückte er mir eine Serviette in die Hand und zwinkerte mir zu.

„Wenn Sie dann soweit sind", sagte die genervte Stimme meines Chefs, als ich mich zu meinem Platz bewegte.

Spinnt der? Sollte nicht ich genervt sein? Ich atmete tief ein und aus und setzte mich dann hin.

„Könnten Sie mir noch Zucker bringen lassen"

„Natürlich", zwinkerte ich ihm zu und nahm die Flasche neben ihm.

Hoffentlich erstickt er an seinen Zucker.

Er schaute mich verwirrt an und nahm die Flasche.

„Also, wie sieht's aus?"

„Nun, die Termine stehen bereits für morgen, wie Sie wissen"

„Das meine ich nicht. Wie sieht es mit ihrer Präsentation aus, können wir Sie wirklich überzeugen?"

Für eine kurze Sekunde dachte ich wirklich, dass ihn mein Wohlbefinden interessieren würde, doch er war kalt. Sein monotones,kaltes Gesicht verzog sich kaum und ich hatte ihn die letzten zwei Wochen kein einziges Mal lachen oder Lächeln gesehen. Ab und zu schmunzelte er mal, aber auch das tat er so selten, dass ich langsam dachte, er wäre ein Roboter.

„Ich werde Sie überzeugen"

„Was macht Sie da so sicher, Frau Sainte?", fragte er provokant nach.

Lass dich nicht provozieren, Mira. Er ist es nicht Wert.

„Ich überzeuge sie immer"

Ich lächelte gespielt nett, während er weiter nachbohrte.

„Also fühlen Sie sich sicher, sie auf unsere Seite holen zu können?"

Ist der dumm, natürlich bin ich mir sicher, was soll die dumme Frage. Ich heiße schließlich nicht umsonst Mira Sainte. Mein Name steht eben für das „wunderbare". Ok, vielleicht klingt es etwas zu arrogant, aber was will der Idiot?

„Vertrauen Sie mir einfach"

„Ich vertraue keinen fremden Menschen"

Ich kniff wütend und genervt die Augen zusammen.

„Ich bin Ihnen nicht Fremd."

„Nicht?"

Genervt schlug ich auf den Tisch neben mir und bekam dafür die Aufmerksamkeit des halben Cafés. Er schaute mich weiterhin monoton an, doch lachte mich innerlich bestimmt für meine Dummheit aus.
Ich hielt ihm meine Hand hin, die er kurz darauf ergriff.

„Mira Sainte"

„Dylan Di Rossi"

„Nun sind wir uns nicht mehr fremd", sagte ich stolz und legte meine Hand auf den Tisch, als ich etwas kaltes darunter spürte.

Ich blinzelte einige Male und entfernte dann meine Hand von seiner. Peinlich Mira, einfach nur peinlich.

„Gut, Ich vertraue Ihnen. Aber wenn sie es verhauen, dann werde ich sie kündigen"

Geschockt hielt ich den Atem an und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

„Haben Sie etwa Angst?"

„Mira Sainte hat keine Angst. Sie werden sich morgen selber überzeugen müssen, wer ich eigentlich bin und warum sie ausgerechnet mich als ihre Assistentin haben"

„Das brauche ich nicht"

Er stoppte kurz und fuhr dann fort.

„Ich habe ihre Bewerbung gelesen, es ist kein Wunder, dass sie hier arbeiten"

War das etwa ein Kompliment?

„Nehmen Sie meine Worte trotzdem ernst"

Ich nickte bloß und fing an meinen Kaffee zu trinken. Er schaute in die Zeitung, die er den ganzen Tag schon mit sich trug. Was hatte es mit dieser Zeitung bloß auf sich? Was verheimlicht der berühmte und erfolgreiche Di Rossi bloß oder vielleicht sogar die ganze Familie Di Rossi? Vor meiner Bewerbung vor einigen Monaten hatte ich mich gründlich informiert, doch kaum Informationen über die Familie Di Rossi bekommen. Mir kam das ganze mehr als komisch vor, denn eigentlich waren über alle berühmten und erfolgreichen Menschen auch Informationen veröffentlicht worden, die niemanden etwas angehen. Kritik eben, oder private Dinge, was hier jedoch nicht der Fall war. Ich musterte den mysteriösen Mann vor mir und schloss kurz meine Augen.

Was hat es nur auf sich mit dir, Dylan Di Rossi?

Wer bist du nur ?

Was verbringt sich hinter deinem mysteriösen Aussehen und deiner Hass bezogenen Art?

Wenn ich damals schon gewusst hätte, was es mit deiner dunkeln Seele auf sich hat, dann hätte ich vorher das Feuer in dir entzündet..

𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖊𝖞𝖊𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt