𝑀𝒾𝓇𝒶
Ich schaute meinen arroganten Chef dabei zu, wie er aufgeregt telefonierte und ich zum ersten Mal eine Regung seines kalten Gesichts erkennen konnte, die nicht belustigt oder tödlich aussah.
Ist er gerade erschrocken ?
Ich versuchte seine Gefühle zu ermitteln und musterte ihn genauestens, als er jedoch seinen Kopf ruckartig in meine Richtung bewegte hatte. Mir fiel garnicht auf, dass er bereist das Telefon von seinem Ohr genommen hatte und mich nun ebenfalls musterte. Seine Haare standen ab und seine Jogginghose war tief nach unten gerutscht, sodass man einen Blick auf seine V-Linie bekam, die sich locker hätte sehen können.
Sein Oberkörper zeigte sich trainiert, doch was hätte man auch sonst erwarteten sollen?
Ich schüttelte schnell und unauffällig meinen Kopf, über diese unsinnigen Gedanken und schaute wieder in die blauen Augen, die nun vor Kälte und Anspannung, sowie Wut förmlich kochten und somit dunkler erschienen, als sonst.
Langsam spürte ich Unbehagen in seiner Nähe, sodass ich einige Schritte nach hinten machte und schluckte.
Schnell räusperte ich mich, über diese angsteinflüssende Stille, die mich erschauerten lies.
„Tur mir leid, ich wollte sie keinesfalls stö-„
Er stoppte meine Handlung, was mich verwirren lies.
„Sie haben nicht gestört"
Ich nickte bloß langsam.
„Sie waren einfach zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort"
Irritiert über diese Aussage kniff ich meine Augenbrauen zusammen und schloss kurz meine Augen.
Was möchte er mir damit wieder sagen ?
„Wir sollten los"
Ich nickte bloß und öffnete benommen meine Augen.
„Ich ziehe mich schnell an, sie können solange etwas essen"
Ich blickte ihn immer noch wie benommen an und setzte mich auf den Sessel neben dem großen Bett, um mir ein Brötchen zu schmieren und mir meinen heißen, schwarzen Kaffee, genüsslich zum Mund führen zu können. Ich sah nur, wie Herr Di Rossi hinter der hellen Tür verschwand.
Immer noch zerbrach ich mir meinen Kopf über seinen Gesichtsausdruck, sein Verhalten und seine Worte.
Was möchte er damit sagen?
Mit seinen Worten könnte er nur eine Sache ansprechen, Mira.
Das kann nicht sein.
Er war damals nicht da, als es passierte.
Ich erinnerte mich an den schrecklichen Tag.
„Mira, er ist im Krankenhaus. Er liegt auf der Intensivstation."
Ich schüttelte wie benommen meinen Kopf, während die heißen Tränen, meine Wange entlang kullerten.
Sie legte ihre eiskalte Hand auf meine Schulter und führte mir meine wirren Haare nach hinten.
„Er wird es überleben, aber das ist doch jetzt egal. Er hat dir wehgetan und das ist nun seine Strafe, auch wenn niemand so etwas verdient hat."
Ariana nahm mich fest in ihre Arme und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
Sie war für mich da, wie noch niemand vor ihr.
Das einzige was ich noch wahrnahm, war das Mädchen, das er vor mich gezogen hatte und somit mich, mit ihr, betrogen hatte. Ich nahm bloß ihre dunklen Haare wahr und ihr weißes Kleid. Sie sprach mit einigen Beamten.
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𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖊𝖞𝖊𝖘
Romance„Sie denken immer wieder, dass der Hass in Ihnen keine Liebe spüren kann, doch das stimmt nicht, denn auch Sie besitzen ein Herz." Mira beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben, nach ihrer schweren Vergangenheit, doch muss dabei immer wieder versch...