20.| 𝒱𝑜𝓇𝓈𝓉𝑒𝓁𝓁𝓊𝓃𝑔𝑒𝓃

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Und da waren sie. Tiefgrüne Augen, denen mein Herz gehörte, die mich zerstört hatten.

Die Augen, die mich zu den gemacht hatten, die ich heute war. Das waren sie.

Die Augen, die mein Herz in zwei Stücke gerissen hatten.

Sag mir, wann wird der Schmerz mich nicht mehr von innen auffressen können?

„Mira?"

Ich öffnete meine Augen und blickte auf die Person. Ich hatte es mir bloß eingebildet.

„Geht es Ihnen gut?"

Ich nickte und schaute auf meine zitternden Hände. Meine Augen mussten bereits rot angelaufen sein, denn ich spürte sie kaum.

„Lassen Sie uns gehen, ich fahre"

Ich nickte bloß abwesend und folgte ihm.

Während der Fahrt bemerkte ich immer wieder seine Blicke, wie er mich musterte oder die Augenbrauen zusammenzog. Jedesmal, wenn er versuchte etwas zu sagen, stoppte ich ihn. Mir war nicht nach reden zumute. Nicht nach alldem, was passiert war.

Wurde ich etwa verrückt?

Angekommen an der Firma, bedankte ich mich bloß kurz und lief wieder in mein Büro. Ich spürte die Tränen, die jedesmal hochkamen und den dicken Klos in meinem Hals.

Mein Herz brannte, vor Angst, Schmerz und Sehnsucht und meine Augen brannten, da ich meine Tränen zurückhielt.

Er hatte mich damals betrogen.

Er hatte mich nicht nur betrogen, nein.

Er hat mein Vertrauen ausgenutzt.

Ist es nicht viel schlimmer, wenn jemand dein Vertrauen ausnutzt, dem du einen Schlüssel zu deinem Herzen und die Tür zu deiner Seele geöffnet hast?

Jemand, von dem du dachtest, eure Liebe hätte kein Ende?

Ein Mensch, bei dem du dachtest, du würdest diesen wirklich kennen.

Dabei war er ein Puzzle, dessen Ende nicht vollendet war.

Es haben Teile gefehlt und somit ist unser Liebe gescheitert.

Ich spürte keine Liebe, es war eine Art von Wut und eine Mischung aus Hass.

Mit jedem Gedanken arbeitete ich schneller.

Mein größtes Problem war, dass ich viel arbeitete, sobald es mir nicht wirklich gut ging. Ich vergaß dabei oftmals die Zeit und wurde zu einer „workaholic".

Mit einem dicken Stapel lief ich zur Tür, die das Reich des Eiskönigs präsentierte. Mit einem Block auf die Uhr wurde mir mulmig. Ich hätte bereits vor 6 Stunden gehen sollen.

Was soll's ?

Ich strafte meine Schultern und betrat das Büro. Er hatte mir den Rücken zugewendet und blickte aus dem großen Fenster, dass einem einen Perfekten Blick zur Stadt garantierte. Langsam legte ich den Stapel neben ihm und stellte mich zu ihm. Er hatte wieder einmal ein Glas mit der süchtigen und tödlichen Substanz im Glas.

„Haben Sie jemals einen so starken Schmerz gefühlt und dachten, dass es nie wieder zu Ende geht?"

Überrascht weiteten sich meine Augen.

„Ja, Sir. Man denkt daran zerbrechen zu müssen, man denkt nie wieder glücklich sein zu können und man fühlt auch hilflos"

Er nickte langsam und drehte seinen Kopf zu mir. Seine Augen hatten einen Dunkeln Ton angenommen und seine Pupillen waren leicht geweitet. Ich stoppte much dabei, ihn weiter zu Mustern und blickte stur aus dem großen Fenster.

„Denken Sie, Mira, dass es jemals aufhören wird?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Es zerfrisst einen, lebenslang, aber es wird niemals aufhören. Der Schmerz wird weniger, aber er hört nie auf"

Erneut nickte er und kam mir einige Schritte näher. Ich blieb starr an meinem Platz.

„Haben Sie keine Angst vor mir?"

Kurz zögerte ich, doch schüttelte dann den Kopf.

„Sie sind kein schlechter Mensch, auch wenn Sie es denken, Dylanlein"

Er schmunzelte und hob seine Hand etwas, um sich eine meiner Strähnen um den Finger zu wickeln.

„Was ist Ihre größte Angst?"

Seine Stimme klang wie ein verzweifeltes Flüstern, rau und dennoch ängstlich.
Ich schluckte den vorhanden Klos runter und blinzelte einige Male.

„Ich habe Angst, dass alles was je passiert ist, keinen Grund hat"

„Glauben Sie das denn?"

Ich nickte langsam.

„Manchmal wache ich schreiend von einem Albtraum auf und frage mich, was das alles bedeutet und in der nächsten Sekunde denke ich, dass es bloß ein Traum war"

Langsam schüttelte ich den Kopf.

„Das klingt wahrscheinlich verrückt für sie und lächerlich"

„Nein, Mira. Das klingt überhaupt nicht lächerlich oder verrückt. Alles hat einen bestimmten Grund, nur manchmal ist der Grund viel schlimmer und größer, als Sie denken"

„Aber wir haben schließlich alle unsere Geheimnisse, nicht wahr, Mira Aida Sainte?"

Meine Augen weiteten sich augenblicklich, vor Angst und Wut, doch bevor ich etwas sagen konnte, legte er seinen Zeigefinger auf meine Lippen, die sich zu einer geraden Linie gebildet hatten. Seine Augen blickten mich emotionslos an, bevor er mich an die weiße Wand drückte und seine Lippen stürmisch auf meine legte.

„Morgen erwartet ich Sie pünktlich bereit um 19.00 Uhr, zweiwöchige Geschäftsreise", hauchte er an meine Lippen und strich langsam drüber.

„Kommen Sie mit der ihr kleines Geheimnis ist bald kein Geheimnis mehr"

Ich schlug seine Hand wütend von meiner Lippe und schlug ihm wütend meine Hand gegen seine Wange, jedoch grinste er bloß schelmisch.

„Ich finde es heiß, wenn Sie wütend werden, Mira. Turnt mich echt an"

Ich stampfte wütend davon und schlug wütend die Tür zu.

Du willst spielen, Dylan Di Rossi?

Dann lass und spielen, aber komm nicht bei mir an, wenn du dich an mir verbrennst.

Oh Dylan, dachtest du ich kenne deine Geheimnisse etwa nicht ?

...
Na Leute :)

Kennt ihr das, wenn ihr dachtet, etwas würde für immer halten?

Wurde euer Vertrauen mal missbraucht ?

Ich dachte so oft, es würde Menschen geben, die man wirklich kennt, aber in Wirklichkeit waren es fremde, deren Spiegelbild sie verraten hat. 😴

𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖊𝖞𝖊𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt