14.| 𝐸𝒾𝓃𝓈𝒾𝒸𝒽𝓉

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Wie ich diese Wörter verabscheute, denn ich hatte sie in den letzten Monaten viel zu oft gehört.

Hätte ich früher gewusst, dass hinter alldem Hass bloß Ängste stecken, die dich dazu getrieben haben, Dinge zu tun, die du bereuen würdest..

„Frau Sainte, warten Sie"

Ich blickte nicht nach hinten, sondern bewegte mich schneller.

„Mira Sainte, warte"

Ich drehte mich kein einziges Mal um und beschleunigt mein Tempo. Gerade wollte ich ihn weder sehen, noch hören.

„Mira wir müssen reden, warte"

Ich lief immer schneller. Ich hasste diese Worte so sehr, vor allem, wenn sie aus seinem so schönen Mund kamen und seine wunderschönen Lippen verliesen.

Machte es ihm Spaß, mich zu verletzen?

Hatte er etwa gefallen daran, wenn ich nächtelang weinte?

Kannte er überhaupt dieses ziehen im Herzen und die Angst, die einen ständig begleitete?

Wahrscheinlich wusste er nicht mal, dass es dieses Gefühl gab. Er kannte es nicht, genauso wenig wie er mich kennst, oder meine Gefühle und dennoch hatte er mich in der Hand, wie eine kleine Puppe.

„Mira, STOP"

Es war zu spät.

Erneut zog sich mein Herz zusammen. Ich hasste es, wenn meine Erinnerungen in den falschen Momenten wieder an Macht gewannen und mich innerlich auf den Boden der Tatsachen zwangen. Sie besaßen die Macht über meine Gefühle und meine Zukunft. Ich wollte nicht von anderen aus diesen Augen gesehen werden, ich wollte nicht, dass sie mich verurteilten und mit dem Finger auf mich zeigten. Ich wollte nicht, dass sie über mich redeten, als würden Sie mich kennen.

Bevor ich meine Gedanken fortsetzen konnte, wurde ich jedoch von einer Stimme unterbrochen.

„Frau Sainte, geht's Ihnen gut?"

Ich schaute in die besorgten Augen, die mich musterten.

„Mir geht's gut"

Zögernd und langsam nickte er bloß. Anscheinend war er auch bewusst, dass ich nicht reden wollte, denn normalerweise riss er dumme Sprüche oder Witze, beließ es jedoch.

„Kommen Sie in mein Büro, wir müssen reden", sagte er und drehte sich ohne eine Zustimmung meinerseits um, in die Richtung seines Büros.

Ich seufzte genervt auf und bereitete im kleinen Kaffeeraum, seinen Kaffee vor, sowas sich mit diesem in die Richtung lief, aus der ich gekommen war. Kurz zögerte ich, klopfe dann jedoch.

„Herein", ertönte die Stimme meines arroganten Chefs. Er schaute es von dem großen Stapel Blätter hoch und beobachtet jeden meiner Schritte. Ich stellte ihn den Kaffee hin und schaute ihn erwartungsvoll an.

„Setzen Sie sich doch bitte"

Langsam bewegte ich mich zum Sessel vor mir und setzte mich.

„Also, was möchten Sie besprechen", fragte ich irritiert nach und wartete.

„Sehen Sie, Frau Sainte, also gestern-„

Er stoppte und redetet nicht weiter.

„Was soll gestern gewesen sein?"

„Sie und ich. Sie wissen schon."

„Nein, ich weiß nicht. Reden Sie bitte Klartext, Herr Di Rossi"

𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖊𝖞𝖊𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt