3.| 𝐹𝒶𝓁𝓈𝒸𝒽𝑒 𝒢𝑒𝓈𝓉𝑒

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So lief also unsere erste Begegnung ab, während ich mir wünschte, ihn niemals kennengelernt zu haben, denn ich wusste nicht, welche Konsequenz es für mich in der nächsten Zeit haben würde..

„Oh mein Gott, dass kann doch nicht wahr sein"

Er schaute mich immer noch mit seinen eisblauen Augen an, während ich mir mit der Hand an den Mund fasste und hysterisch zu einem großen Ordner griff.

„Sie sind ein Komplize der Russen und versuchen nun an wichtige Unterlagen von Herr Di Rossi zu kommen, aber nicht mit mir!", schrie ist laut und beschleunigte mein Tempo um ihn nun mit voller Gewalt den Ordner gegen den Kopf zu schlagen.

Er versuchte etwas zu sagen oder mich aufzuhalten, jedoch benahm ich mich höchstwahrscheinlich wie eine Geisteskranke.

„Sie verstehen das alles Falsch, ist bin kein Komplize oder etwas in der Art, sind Sie denn Verrückt?!"

Ich schaute ihn an und hielt in meiner Bewegung inne.

„Sind Sie nicht?"

Er schaute mich verwirrt und fragwürdig an.

„Was wenn das eine Masche ist? Ich verspreche Ihnen, dass ich niemanden an die Unterlagen lasse und Ihnen persönlich das Leben zur Hölle machen würde!"

Er funkelte mich wütend an und schloss kurz seine Augen, um einen tiefen Atemzug zu nehmen. Machte ich ihn etwa wirklich verrückt? Nun ja, ich war dafür bekannt eine nervige Person zu sein und Menschen besonders provozieren zu können, aber das musste er nunmal nicht erfahren.

„HÖREN SIE MIR NUN GENAU ZU"

Ich schreckte auf, als er lauter wurde. Er machte einem eindeutigen Angst.

Noch einmal nahm er Luft und wurde somit ruhiger, denn er senkte etwas seine Stimme.

„Ich weiß nicht was Sie sich dabei gedacht haben, mir einen Ordner gegen den Kopf zu schlagen und mich als einen Komplizen der Russen abzustempeln, doch Sie sollten dringend ihr Temperament zügeln, denn soetwas dulde ich hier auf keinen Fall"

Ich schaute ihn irritiert an.

„Sie verstehen es nicht oder?"

Ich senkte beschämt den Kopf und schüttelte ihn.

„Schauen Sie, ich bin der Sohn von Herr Di Rossi und werde die Firma ab heute übernehmen. Sie wissen sicherlich, dass mein Vater etwas alt ist und in den Ruhestand müsste."

Nun hob ich meinen Kopf ruckartig und schaute ihn bemitleid an, denn der Ordner hatte ihm eine Schramme an der Augenbraun eingebracht. Oh Gott, nun tat er mir wirklich leid.

„Ich wollte das nicht, nur müssen sie wissen-„

Er stoppte mich, indem er seine Hand hob und mich arrogant anschaute.

„Ich hoffe doch das es Ihnen leid tut und es nicht nochmals auftritt"

Der Typ war wirklich schlimm. Ich drehte mich um und wollte gerade abhauen, als er nach mir rief.

„Habe ich gesagt, dass Sie gehen dürfen?"

Mit einem Ausdruck von Hass blickte er aus dem großen Fenster. Konnte er mir nicht wenigstens in die Augen schauen, wenn er schon mit mir sprach?

„Nein, Sir."

„Gut, denn ich möchte das Sie heute alle Ordner der letzten Monate auswerten und fertigstellen. Morgen möchte ich eine Präsentation dazu im Meetingsraum, sowie eine ausführliche Begründung, was wir tun können, um die Kosten zu senken und einen größeren Gewinn zu machen,sowie eine Auswertung dazu, wo wir investieren sollten"

Ich schaute ihn fassungslos an. Meinte er das ernst? So wie er sprach, konnte er das nur ernst meinen. Ich schluckte und schaute erneut in sein Richtung, doch er hatte sich umgedreht und lief nun auf mich zu. Er war nur noch einige Schritte von mir entfernt.

„Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"

Ich nickte bloß und senkte meinen Blick.

„Ich hoffe das kommt nicht nochmal vor, denn dann können sie sich auf eine Kündigung gefasst machen."

Erneut schluckte ich den dicken Kloß in meinen Hals hinunter. Ich könnte deshalb meinen Job verlieren? Oh Gott, was habe ich mir bloß dabei gedacht. Trotzdem war ich mehr als nur wütend auf ihn und war mir nicht wirklich einer Schuld bewusst.

„Sie können nun gehen"

Ich lief zur Tür und spürte in diesem Moment bloß Hass für diesen Menschen. Kam er denn nicht mit einem Fehler klar? Was war sein verdammtes Problem?
Während ich die Türklinke nach unten drückte, bemerkte ich jemanden an der Tür.

„Herr Di Rossi, Guten Morgen."

Der ältere Herr lächelte mich an und legte eine Hand auf meine Schulter, während ich irritiert reinblickte.

„Guten Morgen Frau Sainte."

Ich erwiderte daraufhin nichts und wollte gerade gehen, als er weitersprach.

„Nehmen Sie sich nicht zu Herzen was mein Sohn gesagt hat, es ist seine Art. Ich kann mich bloß für ihn entschuldigen."

Ich nickte bloß zögernd und lächelte ihn leicht an, doch ich wusste genau, dass dieses Lächeln nicht meine Augen erreichte, denn das tat es seid Jahren nicht mehr.

Wie sollte ich bloß mit den ganzen Sachen klar kommen? Es waren bestimmt mehr als 100 Blätter in bloß einem Ordner, die ich jeweils einzeln auswerten müsste. Toll, jetzt müsste ich auch noch Überstunden machen. Was habe ich mir wieder eingebracht? Bloß Arbeit. Ich drehte mich ein letztes Mal zum alten Mann, bevor ich auf mein Büro zuschritt um Adrien mitzuteilen, dass es heute wahrscheinlich spät werden würde und er nicht warten sollte. Genervt öffnete ich die Ordner und fing an sie auszuwerten.

Hätte ich gewusst, dass mich dieser Mann wirklich einmal um den Verstand bringen würde, dann hätte ich an dem Tag bereits gekündigt..

𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖊𝖞𝖊𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt