ᴄᴜᴀʀᴇɴᴛᴀ ʏ ᴅᴏs

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PoV. Yunho

Wieso musste er das sagen? Das erinnerte mich an den Fakt, dass er niemals ernst meinen würde. Nein! Er hasste mich! Er log mich die ganze Zeit an. Das wusste ich ganz genau. Was wollte er mit so einem Verlierer? Ich war ein Verlierer. Ich wollte einfach nur weg.

Ich verschränkte meine Arme und ich musste mich echt beherrschen. Es fiel mir wirklich schwer, meine Tränen unter Kontrolle zu bekommen, wenn ich daran denken musste, dass alles Fake sein könnte. Ein ganzes Jahr hat er mich wie Dreck behandelt und er nutzte mich hier nur aus, um schneller rauszukommen. Es war lange ziemlich ruhig, während ich versuchte, mit meinen Tränen zu kämpfen.

Doch dann rief Mingi: „Ehm.. Yunho, ist alles okay?" Ich nickte einfach nur, was wirklich dumm von mir war, weil man mir angesehen hat, dass es mir scheisse ging. Ja, so war es. Ich nickte einfach, obwohl man mir angesehen hat, dass mich etwas bedrückte. „Ja, mir geht es gut Mingi" äußerte ich aus Reflex, was noch dümmer von mir war. Vielleicht sollte ich mich einfach vergraben gehen. Das war einfach so falsch von mir. 

„Yunho.. Hyung.. ich merke doch, dass etwas nicht stimmt und es ist schon mies, wenn du anscheinend an etwas elendig leidest und du mir nichts sagen möchtest, obwohl wir uns hier rund um die Uhr... sagen wir mal.. ertragen müssen. Siehst du doch selbst, oder? Also sag schon, was los ist, Großer?" wollte Mingi loswerden und seufzte dabei ein wenig traurig. Seine Worte halfen  mir nicht wirklich dabei und es kam zu dem Punkt, wo meine Tränen den Kampf gewonnen haben und mein Gesicht irgendwann durch diese durchnässt war. Ich wollte eigentlich nicht zu ihm schauen, doch er ging auf mich zu und er drehte sich zu mir. Als er schlussendlich mein Kinn hochhob, fühlte ich mich dazu gezwungen, mit ihm in Augenkontakt zu treten. Ich wollte es nicht, aber ich musste ihm endlich sagen, was los war. Zumindest musste ich ihm eine wichtige Frage stellen, die er mir ehrlich beantworten musste. Naja, ich konnte nicht wissen, ob er ehrlich sein wird oder er mich weiter anlügen würde. Wir würden es sehen.

„Mingi... sag mir ehrlich. Haben wir uns wirklich versöhnt?" wollte ich wissen und langsam wischte er mir meine Tränen vom Gesicht weg. „Wieso fragst du das jetzt so, Hyung?" rief er und sah mich ein wenig verwirrt an, als hätte ich was Unlogisches gefragt. Sollte ich ihm es erklären oder einfach noch eine Frage stellen. Genau, ich Idiot musste ihm einfach eine weitere Frage stellen, die ihm nichts brachte: „Nutzt du mich nur aus?"

„Wie ausnutzen? Ich weiß echt nicht, wovon du redest, Hyung." meinte er und klang ziemlich verunsichert. Bestimmt war es meine Schuld, dass er nicht wusste, die er sonst reagieren sollte. Schlussendlich musste ich das loswerden, was ich schon hätte früher loswerden sollen. Ich war wirklich viel zu bescheuert dafür, um früher auf die Idee zu kommen.

Wieso ich so verpeilt war? Meine Gedanken waren einfach nur durcheinander und ich wusste selber nicht, was ich so genau wollte? Jede Sekunde gefühlt wechselte sich meinen Wunsch. Einmal wollte ich einfach mit Mingi glücklich zusammen sein, einmal wollte ich Mingi einfach loswerden und ihn nie wieder sehen, einmal wollte ich mich einfach von der nächsten Brücke aus zum Meer springen, damit meine einsame Seele das kalte Wasser spüren konnte, denn durch die Kälte des tiefen Wassers konnte mich vielleicht wieder zur Vernunft bringen. Hoffentlich. Einmal wollte ich einfach nur noch weiter Sushi essen, bis ich einfach keine Lust mehr darauf haben sollte. Momentan dachte ich nur an Bullshit  und ich sollte an das Wesentliche denken.

„Okay sorry Mingi. Ich meine damit.. weißt du? Wir sitzen hier schon eine gefühlte Ewigkeit in dieser Hölle ohne frischer Luft. Wir haben uns vertragen und wenn wir hier eines Tages raus sein sollten, dann würden wir uns immer noch verstehen oder?" redete ich los und sah ihm ziemlich ernst in die Augen, während ich weiter mit meinen Tränen kämpfte. „Yunho... natürlich werden wir uns verstehen. Ich denke, dass es einfach Vergangenheit war, oder?" wollte er wissen und griff nach meinen Oberarmen, was die Situation für mich ein wenig unangenehmer machte. Er war mir wirklich so nah.

„Ja aber was, wenn du jetzt extra auf nett tust und wenn wir rausgelassen werden, willst du nichts mit mir am Hut haben? Was, wenn es so sein wird?" von mir, weil ich es nicht mehr mit mir tragen konnte. Es wurde immer mehr eine Last für mich.
„Wieso bist du dir eigentlich so sicher? Das ist genau das, was mich wundert?" erwähnte er und löste sich dann langsam von mir. Trotz dessen schaute er mir weiter in die Augen und den Augenkontakt verloren wir nicht. Inzwischen habe ich meine Tränen unter Kontrolle bekommen, doch es brachte nicht mehr, als ich ihm mitteilte: „Für mich kommt es fake rüber, dass du jetzt auf einmal so lieb zu mir bist..."

„Aha. Findest du?" nuschelte er und es schien so, als würde er gleich ein Statement von sich geben. Schlussendlich war es offiziell, als er seinen Mund öffnete: „Bitte hör mir jetzt zu. Das ist mir persönlich." Ich wischte mir die ganzen Tränen weg und ich war mir sicher, dass ich nicht mehr weinen konnte. Ich musste einfach stark bleiben.
Er ging an zu reden: „Yunho.. Hyung.. trotz deiner Tat habe ich dir verziehen, ja? Ich habe selber keine Lust, mich mit dir zu streiten oder so. Nein! Ganz und gar nicht! Gerne möchte ich mit mir befreundet sein, wenn wir hier draußen sind. Ich bin ein sehr loyaler Mensch! Das wissen alle von uns."
Okay.. irgendwie hatte er recht.

„Also Hyung. Ich bleibe! Ob du willst oder nicht. Ich will dir zeigen, dass du mir wirklich wichtig bist. Der Streit war einfach unnötig und ich will das einfach nur noch abschließen. Ich möchte, dass wir gemeinsam, den Arsch der Jungs versohlen, wenn wir hier endlich raus sind!" setzte er fort und ich lächelte ihn sanft an. Kichern musste ich, als er erwähnte, dass wir den Hintern unserer Freunde versohlen würden. Ja, zum einen haben sie es verdient, weil sie uns eingesperrt haben und uns sozusagen die Freiheit geraubt haben. Zum anderen war es doch nicht schlimm, weil zwischen mir und Mingi jetzt wirklich alles gut war.

„Okay, Mingi Dongsaeng. Ich glaube dir! Ja ich glaube dir. Ich bin dafür, dass wir es denen heimzahlen, wenn das alles ein Ende hat.. aber was machen wir bis dahin?" fragte ich am Ende und unsicher biss ich mir auf die Unterlippen, weil er so wunderschön war, wenn er lächelte. Er war wirklich ein Engel ohne Flügeln.

„Ich schlage vor, dass wir ein wenig miteinander reden, um den anderen wieder etwas besser kennenzulernen. Außerdem müssen wir die Zeit nachholen, die wir in diesem einem Jahr verloren haben.. oder findest du nicht?" schlug er vor und ich konnte nicht anders, als zu nicken. Meine Hand befand sich letztendlich auf seiner und gemeinsam setzen wir uns wieder hin. Er griff nach der Wahrheit oder Pflicht Kiste und fragte mich: „Wie wärs, wenn wir wieder paar runden spielen, um unsere Zeit zu vertreiben?"
„Wieso nicht?" bestätige ich und ich freute mich, die Zeit mit Mingi zu verbringen. Es fühlte sich so an, als wären meine ganzen Sorgen weg.

Danke Mingi.

ɪᴍᴘʀɪsᴏɴᴇᴅ ʸᵘᶰᵍᶤ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt