ᴄᴜᴀʀᴇɴᴛᴀ ʏ ɴᴜᴇᴠᴇ

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PoV. Yunho

Wenn wir uns küssen, habe ich das Gefühl, wir wären auf einem anderen Universum. Wir wären von allen anderen Menschen isoliert und es gäbe nur noch uns. Unsere eigene Welt. Oder doch schon ein eigenes Universum, wo wir tun und lassen können, was wir schon immer wollten. Unser Universum fühlte sich so frei an, auch wenn wir noch in diesen etwa 10 Quadratmeter gefangen waren. Er war der einzige Mensch, den ich in Visier hatte. Das einzige, worauf ich mich wirklich konzentrierte, war unser Kuss, der mir wirklich zeigte, dass ich diesen Jungen wirklich sehr liebte. Immerhin vermittelte es mir das gesamte Kribbeln, was ich überall am Körper hatte. Dieses angenehme kribbeln, weil ich zu sehr aufgeregt war. Nach etwa 3 Jahren lief es endlich so, wie ich es wollte. Auch wenn wir uns wieder von unseren Lippen lösen mussten, schauten wir uns ununterbrochen in die Augen, wobei ich breit lächeln musste.

„Wie fühlt es sich für dich an, verliebt zu sein, Mingi?" fragte ich aus Neugier, denn wenn er mich schon wegen den Symptomen fragte, schien er noch nie verliebt gewesen zu sein. Es war meine Neugier, die ein Gespräch anfangen wollte. Er grinste breit und fing an, mir zu berichten: „Irgendwie ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl am Anfang, doch von Tag zu Tag konnte ich damit besser umgehen. Ist eigentlich.. ziemlich schön. Dieses Glücksgefühl zu spüren, ist wirklich schön. Ich könnte das noch in anderen Worten sagen.. doch ich habe das Gefühl, dass man mir das Sprechen geraubt hat.. Ich weiß.. nicht.. was ich sagen soll." Am Ende war er ziemlich am stottern. War Mingi wirklich so nervös und schüchtern? Wie süß. Diese Seite von ihm habe ich nie wirklich kennengelernt. Dazu fiel mir ein Spruch ein: „Man sagt für gewöhnlich: Die Liebe raubt einem den Verstand und gibt sie den Menschen, die keinen Verstand haben." Am Ende mussten wir weiter kichern und ich legte meine Arme um ihn. Seine Nähe war einfach unbeschreiblich schon und aus diesem Grund machte ich das Beste daraus.

Es war ein wenig ruhig, doch plötzlich fragte mich Mingi: „Wie fühlten sich die Jahre für dich an. Auch.. wo wir Streit hatten?" Er sah mich ein wenig ernst an und bei dem Gedanken, darüber zu reden, wurde ich ein wenig unsicherer. Die Atmosphäre war perfekt und ich wollte diese nicht zerstören, indem ich ihn mit meinem Liebeskummer konfrontiere. Nun denn, er wollte es wissen, also hatte er auch das Recht darauf. So überlegt ich erstmal, wie ich anfangen könnte, darüber zu reden.

Ich öffne meinen Mund fing an, offen darüber zu reden: „Ich habe das alles in mich reingefressen. Niemand wusste etwas von meinen Gefühlen. Ich hatte das Gefühl, dass ich es niemanden sagen konnte. Jongho und du seid schon seit Ewigkeiten miteinander befreundet. Man könnte sagen, ihr wärt ein Herz und eine Seele. Ihr könnt euch alles anvertrauen. Ich hatte so einen Menschen noch nie. Nur Soojin wusste davon, aber nur, weil ich ihr erklären musste, wieso ich mich mit ihr trennen wollte." Sollte ich wirklich ins Detail gehen, wenn wir hier schon über meine Gefühle redeten? Wie auch immer: Ich erzählte ihm mehr, damit er verstehen konnte, wieso ich dementsprechend immer ignoranter wurde.

„Ich spürte dann so einen Hass. Ich hasste mich so sehr dafür, dass ich dich enttäuscht habe. Die Person, die ich liebe. Ich musste mich immer weiter von dir distanzieren, anstatt zu versuchen, mich mit mir wieder zu vertragen, weil ich dich nicht weiter verletzen wollte. Du warst meinetwegen verletzt und das zog mich wirklich runter. Ich entschuldige mich einfach nochmal dafür." erzählte ich los und seufzte leise. Immerhin fühlte ich mich weiterhin ziemlich schuldig, obwohl sein Absturz paar Jahre früher eine Rolle spielte.

Schlussendlich wollte er mit vergewissern: „Es ist vorbei Yunho... also. Alles von früher können wir abschließen und jetzt spielt die Gegenwart eine große Rolle. Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Vater, meiner Mutter stehe ich so gut wie es nur geht bei. Mein Bruder ebenso. Und dasselbe werde ich bei dir tun. Für diesen Fehler konntest du nicht wirklich was, doch das wollte ich nicht einsehen. Mein Vater ist ein Arschloch, aber du bist es nicht. Du bist ein warmherziger Mensch, bei dem ich mich wohl fühle, wenn ich mit ihm über meine Gedanken und Gefühle rede." Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln, als er mir vieles klarstellen wollte, allerdings war er noch nicht fertig mit reden. Immerhin öffnete er den Mund und sprach aus: „Ich liebe dich Yunho."
„Eh.. ich liebe dich auch Mingi!" rief ich sofort, wobei ich ein wenig aufgeregt klang. Omg, er liebte mich. Wie sollte ich damit umgehen?

Ich genoss die ruhige Zeit mit ihm alleine. Sollte ich diese Gelegenheit ausnutzen und fragen, ob er mein Freund sein wollte? Ich öffnete meinen Mund und wollte schlussendlich fragen: „Mingi.. es war wirklich schön mit dir darüber zu reden und an einigen Stellen hast du mir die Augen geöffnet. Du machst mich sehr glücklich und ich wollte dich fragen..."

Ich wollte weiterreden, doch an diesem Moment betraten San und Wooyoung ihren Besprechungsraum, der direkt an unserer Zelle gebunden war. Beide wirkten ziemlich frustriert und fertig und aus diesem Grund standen sowohl Yunho als ich auf. Dabei griff der Ältere nach meiner Hand und machten uns auf den Weg zur Schlitze. Wieso wirkten sie so traurig? Als wäre etwas vorgefallen.

„Wir müssen mit euch reden." kündigte San an und noch nie habe ich ihn so verdammt ernst wie jetzt erlebt. Aus Angst weiterten sich meine Augen und ich drückte mithilfe meiner Kraft Mingis Hand, obwohl ich die Tage durch Unproduktivität schwächer geworden bin. Los! Sag schon! Was sollte schon so wichtiges zu reden geben?

ɪᴍᴘʀɪsᴏɴᴇᴅ ʸᵘᶰᵍᶤ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt