[20] Flattrans

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So schnell ich konnte sprintete ich mit Teresa den langen weißen Gang entlang. Niemand kreuzte unseren Weg. Die Gänge waren leer gefegt wie noch nie, obwohl sie voller Wachleute sein müssten. Immerhin waren sieben immune Jugendliche verschwunden. Ich rannte schneller. Lächelte als ich an eine Szene aus dem Labyrinth dachte.

Ich sollte mich durch die Jobs probieren. Alby hatte mich Minho zugeteilt. Er sollte entscheiden, ob ich als Läufer auserwählt werden würde. Zuerst sollte ich ein Wettlauf mit ihm machen. Wir stellten uns auf eine Markierung und rannten so schnell es ging von der einen Seite der Lichtung zur Anderen. Ich versuchte immer schneller zu rennen. Doch wie ich merkte, war ich an meinem Limit angekommen. Minho sprintete ein paar Meter vor mir. Unsere Entfernung voneinander wurde immer größer. Es sah aus als würde er einen Spaziergang machen. Mühelos lief er seine Strecke ab, während ich hechelnd und mit wackeligen Knien versuchte geradeaus zu laufen. Wie ich merkte, sprintete ich hinter ihm wie ein Besoffener, der ein Glas zu viel hatte. Auf der anderen Seite angekommen, lächelte Minho und drehte sich zu mir um. Er war nicht ansatzweise aus der Puste. Neben ihm stand Thomas, dem er einen lockeren Handschlag gab. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich hinter ihm zum Stehen kam. Ich drohte zur Seite zu kippen, aber Thomas fing mich geschickt auf und stellte mich wieder gerade auf den Boden. ,,Weites Sprinten ist scheinbar nichts für sich, Frischling", Minho zuckte mit den Achseln und sah Thomas an. ,,Ich denke damit ist es getan. Sie wird nicht als Läufer ausgewählt". Ich nickte. War froh, dass die Jungs sich so entschieden hatten. Ich hatte keine Lust bei lebendigem Leib von diesen Viechern im Labyrinth gefressen zu werden.

An den Gedanken an Thomas rannte ich die Flure entlang. Niemals hätte ich mir zugetraut so schnell und lange zu rennen, aber meinen ganzen Körper durchströmte die unterschiedlichsten Gedanken. Am meisten hing mir eine im Kopf. Die sich in meinen Kopf einbrannte. Ich brauche ihm!  Ich sah nach links. Nach rechts, aber nirgends konnte ich die Treppe finden, die ich suchte. Ich kam an einer Tür an. Laborexperimente. Nicht Betreten! Stand auf einem gelben Schild, welches aus der weißen Tür sehr heraus stach. ,,Cassie ... Nein!", meckerte Teresa und wollte mich gerade von der Tür wegziehen, als ich diese mit einem Knarzen aufriss und mich in dem Zimmer umsah.

Ein Mann ohne T-Shirt, einer schwarzen Hose und dunklen Haaren starrte gegen eine Wand. Er stand mit dem Rücken zu mir, dass er mich nicht bemerkte. Oder vielleicht tat er es, ignorierte mich jedoch. Ich ging einen Schritt weiter in den Raum. ,,Hallo", begrüßte ich den Mann kleinlaut. Eine Weile passierte nichts. Ich war kurz davor die Tür wieder zu schließen, bis sich der Kopf des Mannes zu mir drehte. Wie eine Eule, nur dass er nicht so weit kam. Seinen Körper drehte er so weit, dass er mich geradeaus beobachtete. Dabei war lautes Knacken und Knirschen zu hören. Er besaß nur noch ein Auge. Das andere war im wahrsten Sinne des Wortes Blut unterlaufen. Seine Lippe war offen und seine Adern standen unnatürlich stark aus seinem Körper heraus. Ich rührte mich nicht von der Stelle. Ich war geschockt von dem Anblick. Seine Hände waren komplett blutig und die Knochen standen an den Stellen hervor.

Ich taumelte einige Schritte zurück. Ich hätte das Schild lieber ernst nehmen sollen. ,,Sie tun mir nichts. Sie tun mir nichts. Sie tun mir nichts", murmelte der Mann immer wieder, während seine Augen schnell hin und her zuckten. Dann fixierte er mich. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte. ,,Sie hätten mir was angetan, wenn sie mir was tun würden", sprach der Mann und fing auf der Stelle an zu weinen. ,,Sie haben mir etwas angetan. Sie haben mir etwas angetan", nun brüllte er und schüttelte den Kopf. ,,Meine Familie. Meine Freunde - Alle - weg", Verzweiflung war in seiner Stimme festzustellen. ,,Sie haben sie mir weggenommen!", brüllte er und wollte auf mich zu rennen, doch ich stolperte zurück und verriegelt die Tür. Ein Summen war in meinem Ohr. Es wurde immer stärker und hämmerte gewaltsam gegen einen Kopf. Ich wusste, wer er war. Sein Name war Ronald. Aber wir nannten ihn nur Ron. Er war einer meiner Freunde vor dem Labyrinth gewesen. Kurz bevor er nach oben geschickt werden sollte, wurde er verrückt. Er bekam den Brand. Redete von Tag zu Tag immer mehr wirres Zeug. Schon immer hatte er sich um mich gesorgt. Wicked hatte mich ihm jedoch entzogen und auch nach oben geschickt.

Ich schüttelte kurz den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und machte mich dann wieder auf den Weg zu dem einzigen Jungen, welchen ich liebte.

Schon bald stand ich vor einer Tür. Sie selbe Tür, durch die die Jungs gehen sollten. Sie war ein Spalt weit offen. Ich blickte mich um, ob irgendjemand in der Nähe war, doch zum Glück fand ich niemanden. Außer Teresa, die hechelnd neben mir zum Stehen kam. Schnell schlüpfte ich mit ihr in die Tür hinein und schloss diese wieder hinter mir. Wir rannten einmal quer durch den riesigen Pausenraum zu einer Tür am anderen Ende. Auch diese war leicht geöffnet. Ebenfalls schlüpften wir durch diese. Es wurde leise und man konnte nichts, bis auf ein leises Summen hören. Es war so dunkel, dass man nicht einmal die eigene Hand vor den Augen sehen konnte. ,,Wo sind wir?", flüsterte Teresa ängstlich. ,,Ich hab keine Ahnung", antwortete ich ihr. ,,Wir müssen gerade aus laufen glaube ich!", meine Stimme bebte vor Anspannung. ,,Sollten wir nicht lieber zurückgehen?", fragte Teresa. Ich nickte und wollte gerade den Türgriff in die Hand nehmen, doch dieser war wie verschollen. Wo die Tür gerade noch war, war plötzlich nichts mehr. Ich schnappte nach Luft. ,,Die Tür! Sie ist weg".

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Vielen Dank für 381 Aufrufe! Ehrlich gesagt hätte ich als ich die Geschichte hochgeladen habe nicht gedacht, dass sie ansatzweise so viele Aufrufe bekommt!

Es tut mir echt Leid, dass ich nicht regelmäßig uploaden kann, aber ich hab jetzt in der Corona Pandemie wieder Schule und muss mich viel mehr darauf konzentrieren. Ich hoffe ihr versteht das. Ich versuche so schnell wie es geht, wieder Regelmäßigkeit beim abloaden in die Geschichte einzubringen, aber mindestens ein Mal pro Woche sollte ein neues Kapitel kommen ...

Und einen RIESEN Dank an:

- Kittycorn246 , Loona1234567890 , blondiiiiiieeee19  , für das Voten meiner Kapitel.

- SarahundCo , Newtiepie2001 , dass ihr meine Geschichte in eure Leselisten hinzugefügt habt!

Danke für einfach alles und jeden, die mir helfen diese Geschichte größer zu machen. Ihr könnt gerne mal in die Kommentare schreiben, was ihr für Scenen in den nächten Teilen lesen wollt! Das würde mich sehr freuen!!!

Das wars jetzt mit Ansagen ... ich hab euch alle sehr lieb! Eure Lia! <3





The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt