[23] Alte Bekanntschaften

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Ich taumelte zurück und blickte in das neugierige Gesicht meines Freundes. Newt fuchtelte wild mit seinem Finger herum, und zeigte schlussendlich auf eine Tür am Ende des Flurs. Ich verstand sofort was er meinte. Wir sollten durch die Tür fliehen. ,,Cassie", Thomas nahm meine Hand und zog mich an sich. Seine Hände an meiner Tallie und starrte mir tief in die Augen. Dann legte er seine Hand in meinen Nacken und küsste mich. Vor allen anderen. Davon erschrocken wich ich zurück. Sah mich um. Alle Augen lagen auf uns. Jedes einzelne Augenpaar. Bis auf die Cranks. Denn einige von ihnen hatten nur noch ein Auge. ,,Ich liebe dich! Falls wir jetzt drauf gehen, will ich, dass du das weißt", hauchte er gegen meine Lippen und ich starrte ihm wieder in die Augen. ,,Ich dich auch", flüsterte ich und gab ihn einen flüchtigen Kuss: ,,Aber wir müssen jetzt schauen, dass wir hier rauskommen". Entschlossen nickte er und ließ von mir ab. Außer meine Hand diese hielt er weiterhin fest. Wie ein Ritter sein Schwert oder ein Musiker sein Mikrofon.

,,Herzlich willkommen in unserm Palast!", eine weibliche Stimme hallte im Haus. ,,Es freut mich euch so lebendig zu sehen. Vor allem dich Cassie!". Ich riss die Augen auf. Ich kannte diese Person.

,,Brenda!". Ein Mädchen mit langen braunen Haaren stand vor mir und grinste mich schief an. ,,Brenda, oh Gott du lebst!", so schnell ich konnte rannte ich auf sie zu und umarmte sie stürmisch. Sofort kam Thomas an meine Seite und sah das Mädchen abschätzend an. ,,Thomas das ist-" ,,Brenda", unterbrach er mich und gab ihr die Hand. ,,Woher weißt du noch wer ich bin?", etwas was ich nicht deuten konnte lag auf ihrem Gesicht, während sie trotzdem wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin grinste. ,,Die Schöpfer - Wicked ... sie haben irgendwas bei meiner Hirnoperation falsch gemacht ... jedenfalls kann ich mich immer noch an alles erinnern", ich zuckte nachdenklich mit den Schultern und zog dabei meine Augenbrauen zusammen.

,,Na ja ... jetzt sehen wir, dass der Strunk hier nicht gelogen hat. Sie kann sich wirklich erinnern", trat nun auch Minho an meine Seite. Ich nickte und sah meine ehemalige beste Freundin an, die stolz ihren Kopf in die Höhe streckte und dabei jeden einzelnen der Jungs nach und nach musterte. Wie eine Löwin sah sie aus. So stolz, aber gleichzeitig nachdenklich. Wahrscheinlich überlegte sie, wo sie uns hinbringen solle. Thomas nahm meine Hand und drückte sie ein wenig.

,,Ihr habt eine Dusche gefällig ... aber zuerst seid ihr hungrig?", ertönte Brendas Stimme, als ihr Blick auf unsere Hände fiel. ,,Ja und wie!", meldete sich Chuck zu Wort und lief an Brendas Seite: ,,Ich hätte gerne Pizza mit extra viel Käse, der an der Seite herunterläuft und Fäden zieht, einen riesigen Burger mit frischem knackigen Salat und Tomaten ... Dazu so gold-braune Pommes mit Ketchup oder Mayo. Das wäre sehr toll", der Kleine klimperte mit den Augen und sah zu dem größeren Mädchen auf. Chuck hatte es so gut erklärt, dass mein Magen hungrige Laute von sich gab. Thomas sah auf diesen und fing an zu schmunzeln. Was er wohl dachte?

,,Schuldige kleiner, aber wir sind nicht das Wunschkonzert", Brenda sah erst ihn an, machte eine Pause und sprach zu uns weiter: ,,Es gibt wie immer Bohnen mit Reis und Wasser. Was anderes ist und in der Pandemie nicht übergeblieben. Einige Cranks haben unsere Lager überfallen und so gut wie alles mitgenommen. Seither haben wir sie in unserem Haus angekettet, um uns vor Einbrechern zu schützen. Glaubt mir. Cranks sind die beste Methode um sich vor Idioten, die unser Essen klauen wollen, zu schützen", Brenda gestikulierte mit ihren Händen in der Luft herum und blickte zuletzt zu Winston, welcher ihr ein Sack mit Reis vor die Nase hielt: ,,Das haben wir auf dem Hinweg hier her gesammelt. Vielleicht könnt ihr es ja benutzen. Wir hatten kein Wasser um es aufzukochen. Wir haben es zum Trinken gebraucht". Brenda nickte nur verständlich und nahm ihn den Sack Reis ab: ,,Gut, dann kommt mal mit!"

Wir liefen ein paar Treppen nach unten in einen Keller. Es roch nach Schimmel. Verwesung und etwas besonders ätzendem. ,,Jorge!", Brendas Stimme hallte wie ein Echo durch den Keller der Villa. ,,Ich bin Jorge! Lass mich frei und ich werde dir helfen grrrrr", neben uns kam ein Crank an die Gitterstäbe gerannt und quetschte sich gegen die Metallstäbe die den Raum verbarrikadierten. Er war komplett hinüber und streckte uns seinen halb abgetrennten Arm entgegen. ,,Einfach weiter gehen!", forderte uns Brenda auf. Ich musste Thomas von dem Crank wegziehen, da er ihn sonst zu lange angestarrt hätte. In einem Haus hatte er mir erzählt, dass er es grausam fand was mit den Cranks oder nicht immunen passiert, jedoch fand er es auch interessant. Ich kann mich daran erinnern, als wir noch klein waren und ich mit Alby, Minho, Newt, Thomas und Teresa auf das Dach von Wicked geklettert bin, um dort die frische Luft zu genießen. 

Das durften wir jedoch nicht und wurden dann von jemanden erwischt - Randall. Er war der Mann, der Thomas all diese qualvollen Dinge angetan hatte. Er und ein paar andere Wachleute hatten uns dann, alle außer Newt, in einen Raum geschmissen. Um uns herum war zwar ein Gitter, aber dahinter standen tausende, wenn nicht sogar abertausende von Cranks, die sich wie wilde Raubtiere im Zoo gegen die Gitterstäbe drückten, oder dagegen rannten. Wie sie schrien und brüllten, gleichzeitig aber flüsterten und weinten würde mir nie wieder aus dem Kopf gehen. Ebenso wie der widerliche Geruch von etwas bitteren und gleichzeitig widerwärtigen. Etwas wie erbrochenes, verwesten - oder doch Blut? Crank Blut! Es schnürte mir die Kehle zu und ich zog mein T-Shirt über die Nase, da ich dachte es würde den Geruch wenigstens ein bisschen filtern.

,,Okay wir haben verstanden wir dürfen nicht aus dem Wicked Gebäude raus. War das denn echt nötig?", brüllte Minho gegen die verriegelte Tür, durch die wir geschubst worden waren. ,,Sie haben uns schon ganz andere Dinge angetan!", einer der Cranks hatte eine sehr laute und hohe Stimme. Die Frequenz tat im Ohr weh und man dachte sein Trommelfell würde auf der Stelle zerplatzen. ,,Sie meinten, alles werde gut. Seht uns an! Rein gar nichts ist gut! Wir wurden, eingesperrt um verrückt zu werden. Haben uns gegenseitig beim Sterben zugesehen. Sie sind nicht gut!", brüllte die Person weiter. ,,Halt die Schnauze!!", schrie Alby mit seiner niedlichen Kinderstimme: ,,Deine Stimme tut im Ohr weh!"

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The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt