[5] Gedankengesteuert

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POV Thomas

Ich saß in der Hütte der Läufer und starrte auf die Karte, die das Labyrinth zeichnete. Ich war gelangweilt von dem Ausruhen, welches wir brauchen, um am nächsten Tag wieder laufen zu können. Ich wollte zurück ins Labyrinth. Einen Ausgang finden und alle in Sicherheit bringen. Vor allem Cass. Ich wackelte mit dem Knien und plante schon meine nächste Tour. Aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Die ganze Zeit sah ich sie vor meinen Augen, also entschied ich mich zu Newt zu gehen um den Kopf freizubekommen.

Er war wie immer auf dem Feld und pflanzte gerade etwas ein.
,,Hey Newt", sagte ich etwas nachdenklich. Er hob den Kopf und fing an zu lächeln.
,,Hey Tommy". Er war wirklich ein Freund fürs Leben. Ihn zu verlieren, würde mich glaube ich so sehr zerreißen, wie selbst zu sterben.
,,Wie gehts?", fragte der Brite und hörte kurz auf zu arbeiten. Ich nickte mit einem: ,,Mir gehts super!". Er nickte nur und zeigte auf eine Schaufel, die an einer Hütte nicht weit von hier angelehnt war: ,,Kannst du bitte kurz diese Schaufel holen und mir hier helfen?". Ich nickte verständnisvoll. Ich würde ihm immer helfen. Also joggte ich zur Schaufel, holte diese und wartete von Newt die nächste Aufgabe zu bekommen.
,,Es wäre nett, wenn du hier ein bisschen die Erde zur Seite machst, dass wir dann hier einsamen können und dann schaufelst du das wieder zu"
'Ich nickte und so fing ich an dieser Aufgabe nachzugehen. Im Augenwinkel konnte ich Cassie aus einer Hütte kommen sehen. Sofort schenkte ich ihr meine ganze Aufmerksamkeit. Alby und Pfanne, unser Koch hier, waren an ihrer Seite. Alby sagte etwas und sie sah auf den Boden und nickte dabei. Es war jedoch nicht so, als würde er sie anmeckern, eher erklärte er ihr etwas. Dann zog er Pfanne an seine Seite und zeigte auf ihn. Scheinbar erklärte Alby ihr, dass sie für heute bei ihm arbeiten musste. Wir alle mussten uns bei den Jobs durchprobieren. Der, der uns am ehesten lag, bekamen wir.
,,Tommy?", Newts Stimme riss mich aus meinem inneren Dialog. Ich sah ihn fragend an. ,,Die Erde!", er kicherten und zeigte auf die Schaufel neben mir.
Ich biss die Lippen aufeinander: ,,'Tschuldigung" ,,Kein Ding", er kicherte wieder, während ich die Erde zur Seite schob, in welche er die Samen fallen ließ. Dann buddelten wir das Loch wieder zu. Newt drehte sich um und sah die drei an die immer noch da standen und miteinander sprachen. ,,Tommy, ich möchte, dass du mir jetzt ehrlich antwortest!", der Brite kniff seine Augen zusammen. Ich nickte sofort und hörte zu, was Newt zu sagen hatte. ,,Liebst du sie?", Newt nickte in Cass Richtung. Sofort fing ich dümmlich an zu grinsen:
,,Mehr als du es dir vorstellen kannst". Damit bildete sich ein breites Lächeln auf dem Gesicht des Briten: ,,Sag es ihr!". Allein bei dieser Vorstellung wurde mir schwindelig. Ich liebte sie. Und wie ich das tat, aber das traute ich mich noch nicht. ,,Tommy... wer weiß wie lange hier leben, bis wir sterben. Gerade in einer Welt wie dieser..."

Ich hatte nicht geschlafen. Die ganze Nacht waren meine Gedanken bei ihr. Irgendwie brachte es mich um den Verstand. Ich musste mich ablenken. Also sprang ich auf und rannte mit meinem Pyjama ein paar mal die Lichtung auf und ab. Ab und zu kamen mir Lichter entgegen und sahen mich verwirrt an, doch ich rannte weiter und weiter in der Hoffnung meinen Gedanken entkommen zu können. Als würden sie mich jagen.
Dann sprintete ich in den Wald auf das Schädelfeld. Da wurden alle gefallenen Lichter vergraben. Auf dem Weg dahin strichten unzählige Blätter meine Hose und meine Arme. Auch ein paar Ästen musste ich mit meinem Gesicht ausweichen, doch schon kurz darauf war ich angekommen. Das Morgenlicht schien durch die Baumkronen auf den Laubboden und die Sonnenstrahlen konnte man klar durch den Nebel erkennen. Ich kam zum Stehen. Dieses Mädchen machte mich verrückt und raubte mir mittlerweile meinen Schlaf. Dann ließ ich mich vor einem der Bäume nieder und atmete tief durch. Ich musste es ihr sagen!

POV Minho

Thomas und ich rannten gerade durchs Labyrinth, als er immer langsamer wurde. Mich wundernd drehte ich mich um und lief rückwärts weiter. Ich kannte das Labyrinth so auswendig wie meine Westentasche, weshalb ich nirgends gegen lief. ,,Thomas! So motiviert habe ich dich wirklich noch nie gesehen!", scherzte ich. Ich war voller guter Laune. ,,Halt den Mund, Minho", brummte mein Gegenüber. Ich hob die Hände und lächelte ihn weiter an: ,,Ist ja gut". Dann machte ich einen seitlichen Sprung, um wieder geradeaus zu laufen. 

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Falls wir das schaffen sollten, wäre ich wirklich dankbar für alles. Ich wusste es waren nur noch ein paar Meter, bis zur Lichtung, aber nur noch ein paar Sekunden bis die Mauern sich schließen sollten. Ich konnte schon das vibrieren durch den Boden spüren. Hinter mir lief Thomas. Aus seinem Gesicht war nichts zu lesen. Er hatte jedoch Augenringe bis ans Kinn. Die Geräusche der zugehenden Mauern wurden lauter und lauter. ,,Los Thomas!", brüllte ich so laut ich konnte. Dann bogen wir um die nächste Ecke und schon sah ich meine Freunde durch den Spalt. So schnell ich konnte, rannte ich weiter und weiter. Die Schreie von der anderen Seite waren kaum zu überhören. Auch sah ich sie da stehen. Sie blickte panisch durch den immer kleiner werdenden Spalt zwischen den Mauern. Scheinbar hatte sie sich Sorgen um uns gemacht. Ich merkte wie ich langsamer wurde, da ich keine Kraft mehr hatte. Meine Augen tränten und meine Beine brannten wie Feuer. An meinen Füßen stellte ich schon einige Blasen fest und meine Frisur war ein einziges Chaos. So schnell ich konnte drückte ich mich durch den Spalt und Thomas kam mir hinterher. Wir stürzten zu Boden, um tief durchzuatmen. Wir hatten es geschafft rechtzeitig auf die Lichtung zu kommen. ,,Was war das denn?!", meckerte Chuck. ,,Wieso seid ihr nicht früher da gewesen? Was ist passiert?", nahm ich auch die Stimme von Newt wahr. ,,Wir haben es doch geschafft. Entspannt euch", versuchte ich sie zu beruhigen.

POV Unknown

Wir hatten den Vizekanzler Janson zu uns geholt, um weiter zu planen. Er meinte wir sollen Cassie umbringen. Einen Griewer auf die Lichtung schicken, oder einen der Läufer stechen lassen und die Erinnerungen ändern. Er meinte es gäbe keinen anderen Ausweg. Die Ärzte haben scheinbar beim Löschen der Erinnerungen etwas falsch gemacht und nun hatten wir ein großen Fehler in unserem System. Ich tippte wieder auf meiner Tastatur herum. Jedes mal, wenn meine Fingernägel die Tastatur trafen, klickte es auf. Ich war überglücklich, dass Thomas und Minho es aus dem Labyrinth geschafft hatten. ,,Nona, jetzt ist es wichtig mitzuschreiben und nicht in der Gegend herum zu glotzen", nahm ich die Stimme des altbekannten Janson wahr. Dieser Mann war nicht besonders sympathisch. Sein Charakter war nur kaltblütig und rachsüchtig. Ich nickte und konzentrierte mich wieder darauf dem Mädchen zuzuhören und alles, das sie sagte oder tat zu notieren.

The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt