[4] Kämpfende Sieger

1K 34 18
                                    

Er war zur Seite gekippt und hatte sich gerade wieder aufgesetzt. Aus seiner Nase lief Blut. Der Handabdruck von Gally glühte auf Thomas Wange rot auf.
Besorgt setzte ich mich neben ihn und zog sein Kinn nach oben um ihn anzusehen. In seinen Augen war wieder dieser Glanz und unfassbar viel Rache, dass Thomas sich aus meinem Griff entriss und seinem Rivalen ebenfalls die Faust auf die Wange rammte. Der Andere jaulte auf und taumelte mit den Händen an seiner Wange zur Seite.
Die Herumstehenden rannten sofort auf die zwei los und hielten sie voneinander weg.
,,Wow, Beruhigt euch!", forderte Newt sie auf. ,,Er hat mich zuerst angegriffen", Thomas wehrte sich gegen die Hände und Arme, die seinen Körper fest hielten. Auch trat er wütend um sich, wegen Hoffnung zur Freiheit. ,,Seht ihr was sie hier anstellt?! Sie bringt nur Unruhe in unser System. Wir müssen sie verbannen!", brüllte Gally und zeigte dabei auf mich. Während er herumschrie, spuckte er Sabberfäden in den Raum.

Ich stand auf, da ich immer noch auf dem Boden saß. ,,Lügner!", ich sah den Jungen mit dem intensivsten Blick, den ich kannte, an. Thomas hörte auf sich zu wehren und blickte gespannt zu mir. Auch die weiteren Lichtungsmitglieder sagten oder taten nichts mehr.
,,Sehr innovative Wortwahl", Gally lachte und entriss sich von den Leuten, die ihn ebenfalls festhielten.Keiner sagte mehr etwas. Wahrscheinlich traute sich niemand. Ich sah im Augenwinkel, wie Thomas mit seiner Hand das Blut unter seiner Nase abwischte. Sein Nasenbluten hatte sich mittlerweile beruhigt. Dann fing er an zu grinsen, jedoch sah man immer noch den Tornado in seinen Augen. ,,Hey, hört auf", sprang nun Newt in die Diskussion mit ein. Ein erschrockenes Aufseufzen ging durch die Menge. Newt war kein Junge, der bei einem Kampf mitmachte. ,,Halt dich da bitte raus, Newt", meinte ich nun zu ihm, doch mit einem Handzeichen unterbrach er mich: ,,Nein".

POV Newt

Ich zweifelte zwar an, dass alles, was sie sagte so stimmte, aber irgendwie glaubte ich ihr und bis ich nichts Besseres wusste, blieb ich dabei. Gally hatte sich wie ein Wahnsinniger benommen. Er schlug und trat um sich. Man hatte schon das Gefühl er stände komplett neben sich. Ich hatte schon die Sorge, er wäre gestochen worden. ,,Hört sofort auf, oder ihr alle drei werdet eine Strafe bekommen!", brüllte nun Alby in unsere Mitte.
Er hatte hier eindeutig das Sagen, denn auf die Sekunde genau wurde es still. Die ganzen Lichter schenkten Alby ihre ganze Aufmerksamkeit. ,,Wir gehen jetzt alle ins Bett. Thomas geh bitte zu den Sanis und Cass komm kurz zu mir".
Mit diesen Worten verließ der Großteil die Gemeinschaftshütte. Nur noch Cass, Thomas, Alby und ich standen hier. ,,Du bringst hier momentan wirklich Unruhe in unser System-", fing Alby an, doch wurde sofort von einem ängstlichen Mädchen unterbrochen: ,,Werde ich verbannt? Bitte nicht. Ich kann mithelfen, ..."
,,Cass", ertönte die dunkle Stimme von Alby um sie zu beruhigen, doch die Arme redete immer weiter: ,,Ich wollte das alles nicht!"
,,Cass!", seine Stimme wurde lauter, dass sie ihn stumm anstarrte, während sie ihre Hände knetete. Sie hatte scheinbar wirklich Angst ins Labyrinth gehen zu müssen. ,,Es ist alles gut. Wir werden dich nicht verbannen. Dazu müsstest du gestochen werden - die Sache mit Gally wäre es angebracht, wenn du dich etwas zurückhalten könntest". Sie nickte und setzte einen dankenden Blick auf. ,,Thomas ich habe dir gesagt, du sollst zu den Sanis", meckert Alby, als er bemerkte, dass der Junge neben ihm stand und Cass ansah, während er eindeutig in seiner Gedankenwelt schwebte. Was hatte er mit ihr? Erst zettelte er diesen Kampf an, dann starrte er sie an. Dazu verlor sich ständig in ihren Augen, die ihn nun auch ansahen. Doch von der Stimme von Alby wurde er zuckend aus seinen Gedanken gerissen. ,,Ja, stimmt", damit stürmte er aus der Hütte. Als er sich umdrehte, konnte ich ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. Auch Cass machte Anstalten gehen zu wollen. Langsam verließ auch sie die Hütte und nun waren nur noch Alby und ich in der Hütte. Alby fing über beide Ohren zu grinsen: ,,Sie ist schon irgendwie süß ... ". Ich lachte nur und verließ mit einem Schmunzeln die Hütte.

POV Thomas

Die Sani -Jungs wischten mir erst das Blut von der Nase und gaben mir dann ein Tuch, welches ich unter meine Nase hielt. Ich dachte an sie. Wie sie redete, lachte oder mich einfach nur ansah. Sie machte mich eindeutig verrückt. Ihr Lächeln schmolz mein Herz und ich würde ihr am liebsten um den Hals fallen. Alles, was ich dachte, sagen und ihr gestehen, dass ich etwas für sie empfinde, doch wer weiß, ob sie dasselbe in mir sieht. Aber ich kannte sie erst ein paar Stunden ... wie ging sowas? ,,Du hattest nur Nasenbluten. Nichts schlimmeres", Jeff lächelte mich aufrichtig an. Er war einer der Sanitäter hier. Er hatte eine dunklere Hautfarbe und war wahrscheinlich einer der Besten in seinem Job. Ich stand von dem Krankenbett auf und nickte ihm zu: ,,Danke, Jeff" ,,Kein Problem!". Damit verließ ich wieder die Hütte. Das Tuch weiterhin unter meiner Nase.

Draußen war es dunkel geworden und am Himmel sah man unzählige Sterne und einen Vollmond, vor dem ein paar Wolken folgen, dass man nur seine Silhouette erkennen konnte. Ich richtete meinen Blick nach vorne. In der Ferne sah ich, wie Chuck und eine weibliche Person gerade eine neue Hängematte aufhängten. Um sie herum waren Fackeln, die ihnen Licht schenkten. Noch nie sag die so wunderschön aus. Wie sich die tanzenden Flammen in ihren Haaren reflektierten. Mein Herz setzte einen Sprung aus und hämmerte darauf intensiver gegen meine Brust.
Ich wusste nicht, wie lange ich sie ansah und mich in der Aussicht verlor. Cass sagte etwas, worauf Chuck lachen musste. Sie hob ihren Kopf und sah sich um. Ihre Haare flogen in ihr Gesicht und klebten an ihren Lippen. Sie wischte diese mit einem Finger von ihnen und erkannte mich. Ihre Bewegung an ihrer Lippe wurde langsamer und sie starre mich liebevoll an. Wir standen etwas entfernt voneinander, aber es war trotzdem ein warmes Gefühl um mein Herz. Ich ließ mein Tuch von der Nase sinken und lächelte sie an. Sie erwiderte es kurz und unterhielt sich dann wieder mit Chuck.
Ich fühlte mich wie ein Teenager, der das erste Mal verliebt war. Na ja vielleicht war ich das ja auch...

The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt