The Love Maze (Maze Runner FF)

[15] Böse Hoffnung

POV Nana

Zwei Monate war es nun schon her, seit dem wir Cassie aus dem Labyrinth geholt und die Jungs einen Unterschlupf bei uns in demselben Gebäude gefunden hatten. Ich hatte die Aufgabe bekommen auf Cassie aufzupassen, die wieder zu sich gekommen war, während die anderen die überlebenden Lichter im Auge behielten. Sie durften sich unter keinen Umständen treffen. Noch nicht. Wieso Janson das veranlasst hatte verstand ich nicht. Man sah jedoch, dass Thomas über den Tod seiner Geliebten schwer hinweg kam. Jeden Tag brüllte er sich in seiner Zelle die Seele aus dem Leib, oder weinte bis er keine Tränen mehr hatte. Ich wusste, dass ihn der Tod mitnehmen würde, aber nicht so sehr.

Ich stand an dem Fenster im Krankenzimmer von ihr und sah in die Ferne. Ab und zu huschten Gestalten über den Horizont, die im Mondlicht aussahen wie Gespenster. Unser Gebäude war von einer großen Wüste umrandet, dass man nichts außer den sandigen Boden vor die Augen bekam. ,,Nana?", ertönte die schwache Stimme von Cass, die ohne sich zu bewegen im Bett lag. Ich drehte mich vom Fenster weg und ging auf ihr Bett zu. Ihre Augen waren geöffnet und sie lächelte mich an. An ihrem Körper waren Schläuche angeschlossen, die sie überwachten und zum Teil am Leben hielten. Sie war eine Immune, weshalb es höchste Priorität gab sie am Leben zu halten. Das konstante Geräusch des Monitors, welcher ihre Herzfrequenz maß erfüllte den Raum wie ein Lied. ,,Nana, wo ist Thomas?", fragte sie mich und legte ihren Kopf leicht schief wie ein Hund, der etwas nicht verstand. Dabei ließ sie ihren Kopf in dem weichen Kissen, dass ihr ein paar Stähnen ins Gesicht fielen. Schnell zog sie eine Hand an ihr Gesicht und strich sich das störende Haar aus der Visage. ,,Das wissen wir nicht Cass ... die Jungs sind verschwunden, aber sie haben es aus dem Labyrinth geschafft, also bin ich sicher, dass sie noch am Leben sind". Es tat in meinem Herzen weh meine beste Freundin anlügen zu müssen. Darauf kniff sie ihre Augen zu und drückte ihren Kopf in das Kissen. ,,Ich muss ihn wieder sehen. Oder ihm wenigstens ein Zeichen geben! Er denkt ich bin gestorben!", murmelte sie mir leidend zu. Das sollte er denken - schoss es mir in den Kopf. ,,Ich weiß ... ich bin sicher, du wirst ihn bald wieder sehen. Du darfst nur nicht die Hoffnung verlieren!", flüsterte ich und strich mit meinem Daumen auf ihrem Handrücken auf und ab, bis ich von ihr abließ und mich zur Tür begab: ,,Ich muss noch schnell was erledigen. Bleib du liegen!". Mit diesen Worten verließ ich den Raum.

POV Thomas

Seit Stunden sah ich mir die Latten des Betts über meinem an und meine Gedanken drehte sich nur um eine Frage. Wieso habe ich es ihr nicht früher gestanden?  Mein ganzer Körper tat weh. Alles kribbelte und schmerzte, dass ich mein Gesicht verzog. Schon bald fingen meine Augen an zu schwitzen. Die anderen Jungs schliefen. Um sie nicht aufzuwecken, drehte ich meinen Kopf in mein Kissen. Dann heulte ich darauf los. Das tat ich ziemlich oft in letzter Zeit. Immer wieder plagten mich Schuldgefühle, warum ich sie nicht hätte retten können. Warum ich ihr meine Gefühle nicht eher hätte gestehen können. ,,Tommy?", flüsterte eine Stimme neben mir. Ich schreckte hoch und blickte in das mitleidige Gesicht von Newt. Man konnte einander nur durch die schwach leuchtenden LED's die von der Decke baumelten erkennen. ,,Du musst mit ihr abschließen", Newt fuhr mir mit einem sanften Druck durch mein Haar. ,,Ich weiß". Darauf nahm er mein vor Tränen genässtes Kopfkissen und drehte es auf die trockene Seite um: ,,Jetzt versuch mal zu schlafen. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du das schon seit Tagen nicht mehr getan". Ich nickte auf seine Aussage und befolgte dem, was er gesagt hatte. Ich war wirklich froh einen Freund wie ihn zu haben! Ich wollte ihn auf keinen Fall jemals verlieren. Er lächelte mir noch einmal zu und wollte dann wieder nach oben zu seiner Matratze verschwinden, als ich ihn an seinem Ärmel festhielt. Überrascht blickte er mich an. ,,Ich habe das Gefühl sie ist noch am Leben. Das macht mich noch verrückter", wisperte ich mit heiserer Stimme. Er biss die Lippen aufeinander und nickte, ehe er sich aus meinem Griff löste und nach oben verschwand. Ich verstand, wenn er mich jetzt als Irrer darstellte. Immerhin haben wir sie sterben sehen. Wie sie verblutete und wir haben sie im Labyrinth zurückgelassen. Das heißt, sie hätte an den Griewern vorbeigemusst. Es war also mehr als unwahrscheinlich, dass sie noch lebte. Dennoch hatte ich das komische Gefühl, dass es so sei.

POV Nana

,,Sie müssen sich sehen!", meinte ich zu Janson, während ich mit meinen Händen in der Luft herum gestikulierte. ,,Nein!", kam es von ihm nur streng. Ich hatte wirklich Angst mich mit ihm anzulegen, da er zu wirklich allem imstande war, dennoch versuchte ich ihn zu überzeugen. ,,Sie haben Cassie aus dem Labyrinth geholt, damit sie wieder zu Thomas kann. Warum lassen sie die Beiden dann nicht zueinander kommen?" ,,Wir haben Thomas momentan unter Kontrolle. Er denkt sie sei tot. Daher ist er nichts als eine leere Person. Wenn wir ihm Cassie zeigen sollten, würde er ausflippen und sie uns entreißen wollen. Da bin ich mir sicher". Ich fing ironisch an zu lachen und schüttelte den Kopf: ,,Thomas ist innerlich zerbrochen. Die einzige Person, die ihn nun retten kann, ist Cassie!" ,,Oder Teresa", Janson schnipste mit seiner Hand und sah mich überrascht an. ,,Wir müssen Teresa und Thomas sich gegenseitig zum lieben bringen, dass er aufhört an Cassie zu denken. Dann können wir sie für unser Experiment für das Heilmittel benutzen. Eine Immune mehr!", damit ging er zur Tür. ,,Das können sie nicht machen!", brüllte ich dem Alten hinterher. Ich wollte nicht, dass das passierte. Ich hätte alles dafür getan, dass das nicht in Kraft trat.

Mit schnellen Schritten rannte ich durch die weißen Gänge von unserm Gebäude zur Station von Teresa. Sie bekam im Gegensatz zu den anderen Jungs ein Einzelzimmer. Bevor ich eintrat, las ich an dem Türschild in schwarzer Schrift: "Eigentum von Wicked. Proband A-1. Teresa Agnes. Die Verräterin"

Ich fand es krank von Wicked sie und alle anderen als ihr Eigentum anzusehen.