[27] Geleitet von Wicked

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,,Newt bitte", bettelte ich und faltete meine Hände, während meine Sicht unter Tränen verschwamm. Ich schloss meine Augen für einen Moment, um mich zu beruhigen.

Und schon roch ich es. Etwas Verbranntes. So schnell ich konnte riss ich meine Augen auf. Teresa stand vor mir und schrie mich panisch an: ,,Lauft! Cassie, Newt! Ihr müsst rennen!". Sie riss mich am Ärmel weg. Weg von Newt, der sich umdrehte und in das Feuer am Ende des Ganges stieg, als wäre er in Trance. ,,Nein! NEWT!", ich brüllte mir die Seele aus dem Leib, als ich sah, wie Newt immer kleiner wurde und um uns herum die Flammen in die Höhe schossen.  ,,NEWT! NEWT KOMM ZURÜCK!". Teresa lief jedoch kaltblütig weiter.

Ein ohrenbetäubendes Krachen und die Decke lag in einzelnen Teilen auf dem Boden verteilt. Circa hundert Meter vor uns war ein einziger Haufen Schutt. Zwischen uns und Newt. Die unheimlich riesigen Flammen des Feuers entzündeten immer mehr der herumliegenden Matratzen um ums herum. Als würden sie versuchen das gesamte Haus in sich zu verschlingen. Graue Rauchschwaden zogen über den Boden in die Luft, die den Geruch von verbranntem Holz erfüllte. ,,Wir müssen hier raus!", schrie Teresa neben mir. Ich sah sie an. In ihren Augen war die pure Angst zu erkennen. Auch spiegelten sich die rot orangen Flammen sich in ihnen. Mein Herz fing an zu rasen und mein Puls schlug viel schneller als zuvor. ,,Aber Newt -", meine Stimme hörte sich an wie ein Flüstern im Sturm. ,,Rette immer erst dich selbst!", brüllte sie so laut, dass es fast schon in den Ohren weh tat. Wie von der Tarantel gestochen lief sie los. Ich ihr hinterher. Den Verlust schweren Herzens im Hinterkopf. Man hörte es knacken, wenn wir auf herumliegende Dinge stiegen, oder krachen, sobald sich weiteres Gestein von der Decke riss und mit einem Beben auf dem Horizont aufkam. Wir rannten immer weiter. Ich hatte mittlerweile die Orientierung verloren. Ich musste mich also komplett auf das Mädchen vor mir verlassen. Ständig wichen wir wild umherlaufenden Cranks, oder auf dem Boden krachenden Gestein aus. Ich konzentrierte mich auf eine Person. Auf ihren Namen und das Aussehen. Ich konnte diese vor meinem inneren Auge so klar sehen, als würde sie vor mir stehen. Und ebenso hörte ich ihre Stimme: ,,Cassie! Cassie!".

Das Feuer kam immer näher. Man konnte das knistern wahrnehmen. Ein riesiger Brocken krachte durch den Raum direkt vor uns in den Boden. Man konnte den Aufprall deutlich auf dem Boden spüren. Geschweige denn den darauf folgenden Krach überhören. Sie änderte ihren Kurs und lief scharf nach links. Ich folgte ihr, ohne auch nur eine Sekunde drüber nachzudenken. Mit einem sportlichen Sprung sprang sie über den liegenden Brocken. Ich machte dieselben Bewegungen wie sie und kam so, genau wie sie, heile auf dem Boden auf der anderen Seite auf. Der Wind, welcher von dem Feuer aus kam, war heiß und gab einem das Gefühl auf der Stelle zu verbrennen. Als wäre man in einer Sauna - nur schlimmer.

Meine Beine brannten und meine Kehle fühlte sich an, als hätte ich Jahre nichts mehr getrunken. Mein Kopf tat weh und pochte qualvoll an meinen Schläfen. Mir wurde schwindelig und ich hatte das Gefühl langsam das Bewusstsein zu verlieren. Aber nicht jetzt. Ich wollte nicht bei lebendigem Leib gebraten werden. Ich wage es einen Blick hinter mich zu werfen. Das Feuer war uns dicht auf den Fersen. Ich fragte mich wie das sein konnte. Immerhin waren wir doch so weit von dem Feuer entfernt gewesen. Die Flammen sahen aus, als würden sie nah uns greifen wollen. Uns zu sich ziehen. Ich bildete mir ein, ein Gesicht zu erkennen. Ich stand kurz vor dem Kollaps. Schnell drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne und rannte um mein Leben. ,,Warte!", brüllte ich so laut, dass es fast meine Stimmbänder zerriss.

Sie sprintete jedoch weiter, als hätte sie mich nicht gehört. ,,Hilfe!", schrie ich in einem erstickten Schrei. Schon bald war Teresa aus meiner Sichtweite. Der Rauch des Feuers füllte meine Lunge und ich hustete als würde ich ersticken. Dann berührte eine Flamme meinen Ellbogen. Ich kreischte laut. An der Stelle war mein Arm verbrannt. In der Mitte der Wunde floss Blut und drum herum war meine Haut schwarz. Die Haare, welche aus diesem wuchsen, gingen nacheinander ebenfalls in Flammen auf. Schon kurz darauf roch es nach verbranntem Fleisch. Ein Kichern erfüllte die Luft. Ich sah mich um. Ein Kichern einer Frau. Wie aus dem nichts stand sie vor mir und lachte verrückt. Die Frau hatte kreidebleiche Haut und blutunterlaufene Augenringe. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, als wolle sie auf die Beerdigung von jemanden gehen. Ihre schwarzen Haare standen in allen Seiten von ihrem Kopf ab. Wieder kicherte sie laut und rannte dann hinter mich in die Flammen hinein. ,,Nein!", ich blieb abrupt stehen und sah ihr hinterher. Plötzlich schrie sie aus vollem Leib und ihr Körper ging in Flammen auf. Das Feuer verschlang sie. Wie hungrige Löwen, die lange nichts mehr zu essen hatten. Ein paar Minuten später war sie nicht mehr da. Es fühlte sich so an, als wäre sie nie da gewesen.

,,Cassie!", Thomas kam neben mir zum Stehen. ,,Cass was tust du hier?!". Seine Stimme klang so vorwurfsvoll. ,,I-ich ... Newt", stammelte ich, als ich mich nach hinten umsah. Thomas Augen wurden riesig und er stolperte ein paar Schritte zurück: ,,N-nein". Als ich sah, wie er sich die Haare raufte, lief es mir kühl den Rücken hinunter. Er hatte ihn geliebt. Wie ein Bruder. Wie ich ihn. ,,N-NEIN!", Thomas brüllte so laut, dass seine Halsmuskeln zum Vorschein kamen und die Ader an seiner Stirn ausgeprägter als sonst war. ,,Das kann nicht sein ... Bitte sag mir, dass du lügst. Sag mir, dass er nicht gefallen ist!". Ich schüttelte nur den Kopf und sah zu Boden.

,,NEWT!!!!"

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Vielen Dank für unglaubliche 1,350 Views. Ich kann es selbst kaum glauben!

The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt