[13] Rettung der Toten

473 21 2
                                    

Keine Minute später seilte sich mein Kollege zu mir hinunter. ,,Lasst uns sofort zu ihr!", Ryan ging bis auf den letzten Zentimeter auf die Jungen zu. Ein paar stolperten ängstlich zurück, während Jungen wie Luke nur kicherten und provokant den Kopf schüttelten. Entschlossen stampfte Ryan auf ihn zu, bis er ihn zur Seite stieß.

Das ließ sich der Junge natürlich nicht gefallen, welcher auf Ryan loslief. Der Soldat stand mit dem Rücken zu dem Luke, da er in die Sanihütte gehen wollte, dass er den Angriff nicht kommen sah. Der Junge trat ihm in die Kniekehle, dass er einknickte und fluchend auf den Boden fiel. ,,Entweder ihr nehmt uns mit, oder keiner wird hier gerettet!", sprach der Junge entschlossen. Er tat mir leid... Immerhin wusste er was passierte würde, wenn wir es nicht taten. Ihn nicht mitnahmen. Er würde auf der Lichtung nur auf einen Griewer warten. Er versuchte seinem Schicksal zu entfliehen, obwohl die Todespapiere bereits verteilt waren.

,,Es tut mir leid. Aber wenn ihr nicht, mit den anderen den Ausgang gefunden habt, dann habt ihr die Labyrinth-Experimente nicht erfolgreich bestanden", versuchte ich die Situation zu erklären.

,,Nicht bestanden?!", brüllte Luke. ,,Ihr wollt uns also einfach sterben lassen?!" ,,Nicht wir. Unsere Chefin" Ich biss meine Lippen aufeinander. ,,Janson an R-... Nona beeil-... nur noch 10 Min-...". Ich sah Ryan an, welcher immer noch auf dem Boden lag. Das Walki Talki hatte er an seine Weste geklemmt, aus der diese Laute kamen. ,,Wir müssen Cass holen. Ob ihr es wollt oder nicht", meinte Ryan mit neuer Energie. Ich nickte und schreitete auf ihn zu, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. ,,Blaster", flüsterte mir Ryan ins Ohr, als ich ihn nach oben zog. Ich nickte zustimmend.
Im Wicked Camp hatten wir mit Waffen geschossen. Diese töteten den Feind nicht, sondern gibt seinen Muskeln für ein paar Minuten das Gefühl gelähmt zu sein. Dadurch konnte man dann das machen, was man machen wollte. Diese Bastler hatten wir immer in unserer Tasche dabei. Wicked meinte, das wäre die wichtigste Grundlage: Die Dinger immer bei sich zu haben. ,,Bereit?", fragte ich ihn und zog meine Waffe aus der Hintertasche. Sofort hoben die Jungs ihre Hände. Nur Luke schritt selbstbewusst auf uns zu. Ich sah Ryan an, der mir ein Nicken gab. Dann passierte alles ganz schnell.

Ich lud die Waffe und drückte dann auf den Auslöser. Durch den Rückschlag wurde ich leicht nach hinten gestoßen. Die Munition traf den Jungen an der Brust, welcher sich darauf verspannte und mit einem dumpfen Aufprall zu Boden fiel. Die restlichen Jungs rannten geschockt davon. Schreie halten über die Lichtung und ich gab Ryan ein Handzeichen loszurennen. Das tat er. Während er in die Hütte rannte und Cassie holte, kümmerte ich mich um die anderen.

Ich schoss jeden ab, der sich uns in den Weg stellte. Ein Krachen und Klimpern ertönte aus der Hütte, in der mein Kamerad war. Er war oft mit dem Kopf nicht bei der Sache. Immer war etwas in seinem Kopf, dass er sich nicht auf die Sache konzentrieren konnte, die er gerade tat. ,,Was zum Teufel machst du denn da?", rief ich in die Hütte hinein. ,,Ich hab ein paar Sachen umgestoßen. Reg dich ab!", brummte er.

Schon darauf kam er mit der mit Blut verschmierten Cassie aus der Hütte. Seine Hände lagen unter ihren Schultern und Kniekehlen.
Ihr Ablick tat um einiges mehr weh, als man sie in Realität sah - direkt neben ihr. Nihct mehr auf dem Bildschirm.
Ryan trug sie mit schnellen und bedachten Schritten zur Trage. Ich passte dabei darauf aus, dass uns niemand in die Quere kam. William rannte schreiend auf mich zu. Sein Mund stand offen und Sabberfäden hingen an diesem. Sein Kopf wurde hochrot. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er brüllte ununterbrochen, dass wir die anderen mitnehmen sollen. Ich war ine reiner Schockstarre gefangen und konnte mich nicht mehr bewegen, bis er vor mir stand.

Es dauerte nicht lange, bis er ausholte und zu einem kraftvollen Schlag ansetzte. Schnell wich ich seiner Faust aus. Seine Hand zischte ein paar Zentimeter über meinem Kopf hinweg. Durch den Schwung spürte ich den Luftzug, der meine Haare mit sich zog. Ohne lange zu warten, setzte er den nächten Schlag an.

Er riss mich an meiner Schulter nach oben und schlug mir in die Seite. Kreischend versuchte ich ihm wegzutreten, was jedoch nicht so einfach war. Der Junge hatte sich krankhaft festgekrallt. Brutal schlug ich ihm das Ende der Waffe gegen die Stirn, dass er von mir abließ. An seiner Stirn hatte er nun eine Platzwunde, aus der ununterbrochen Blut heraus spitzte. Er fasste sich mit den Fingerspitzen an die schmerzende Stelle und sah mich darauf entgeistert an: ,,D- du - das wirst du bereuhen". Wie ein tollwütiges Tier sprang er voller Rachelust auf mich zu.

POV Newt

Wie gebannt starrten wir alle in den Monitor, welcher uns seit ein paar Minuten einen Kurzfilm über die Welt vor dem Labyrinth zeigte. Eine Frau die sich als Ava Paige vorgestellt hatte, erklärte uns alles. Es war schockierend zu sehen wie hilflos die Menschen waren. Wie aufgebracht und krank. Der Virus der die Welt verpestete. Es machte mich wütend und ich hatte Angst vor dem, was als nächstes kam. Würden wir sterben? Was ist, wenn niemand von uns immun ist? Wenn ich die Personen verlieren sollte, die mir am meisten am Herzen liegen?

Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie sterben würden. Fast schon gruselig klar konnte ich eine Szene vor meinem inneren Auge sehen. Wie ich gegen einen meiner Freunde kämpfen müsste, weil ich nicht immun war und daher den Virus bekam. Ich dachte herausstehende Adern in meiner Haut erkennen zu können. Wenn er mich umbringen würde, weil ich eins dieser Viecher geworden bin. Ich spürte darauf ein stechen in meinem Herzen. Als hätte man mit einem Messer in dieses gebohrt. Es blieb für ein paar Sekunden, verging darauf aber wieder. Ich hörte der Frau nicht mehr zu. Ihre Stimme hallte zwar durch den Raum, aber ihre Worte konnte ich nicht mehr aufnehmen. Zumindest nicht für einen Moment. Um in die Realität zurückzukehren, schüttelte ich leicht meinen Kopf. Damit ich die Tagträume loszuwerden konnte. Tief atmete ich ein und aus. Mir war schwindelig von all dem. Es war zu viel für mich. In dem Raum, in dem wir standen, stank es furchtbar nach Schweiß und einem anderen Geruch, der einem in die Nase biss. Dieser erinnerte einen ein wenig an Essig. Essig und Alkohol. Ich sah Thomas an. Der Junge starrte auf den Monitor und sah aus, als würde er sich jedes Detail der Kulisse merken wollen.

The Love Maze (Maze Runner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt