Im Haus war es gewohnt still. Was ja auch kein Wunder war denn nach dem was passierte wollte keiner so schnell wieder einen Schritt vor die Tür setzen. Ich legte meinen Brief auf den Küchentisch und schnappte mir leise die Hundeleine die an der Tür hing. Charlie kam verträumt angelaufen als sie die Leinen klackern hörte. Ich zog mir meine Uggs an und setze meine Kapuze auf. Draußen regnete es aber der Weg zum Bahnhof war nicht weit. Gestern Abend bzw. eher heute Nacht hatte ich mir noch eine Bahnverbindung rausgesucht die mich weit weg bringen sollte. Ich hob meinen Koffer leise die Stufen vor unserer Haustür runter und nahm ihn in die eine Hand. In die andere nahm ich die Hundeleine. Meine Handtasche hing über meiner Schulter und drohte immer wieder runter zu rutschen. Draußen war es noch dunkel aber zum Glück waren die Straßenlaternen an. Am Bahnhof angekommen kaufte ich mir noch etwas proviant für die Fahrt und bezahlte mein Ticket am Automaten.
Eine gute Stunde später sah ich die Landschaften an mir vorbeiziehen. Charlie saß auf meinen Schoß und da sie ein welpe war war es auch erlaubt. Charlie schlief in meinen Arm und bekam von alledem nichts mit. Als der Zug am nächsten Bahnhof anhielt musste ich aussteigen. Alserstes musste ich meinen orientierungssinnn wiederfinden und blickte ich mich um. Ich hatte alles noch bei mir... Hund, Tasche mit Handy, Geld und Koffer.
Ich ging aus dem Bahnhof raus und guckte mich neugierig um. Klar war ich schon mal in einer Stadt aber in dieser noch nicht was mich neugierig machte. Ich hörte mein Handy klingeln und guckte auf den Bildschirm. Yannick. Der name erschien auf dem Bildschirm. Im ersten Moment wusste ich nicht ob ich ihn wegdrücken soll entschied mich dann aber doch dagegen.
"Lya wo bist du", schrie er schon fast ins Handy.
"Weg", antwortete ich kurz angebunden.
"Kommst du nochmal wieder",fragte er mich.
Ich wusste nicht was ich antworten sollte also drückte ich ihn einfach weg.Kurz darauf bekam ich auch schon eine Nachricht von ihm.
Ich wollte gerade mein Handy wegpacken als eine Gruppe von Jungs lachend an mir vorbei liefen. Charlie wollte ihnen nachlaufen und der eine von ihnen erschreckte sich als Charlie bellte und machte einen Schritt zurück. Dabei rempelte er einen seiner Freunde an der wiederrum mich anrempelte und mir gegen den Hand schlug. Genau in der Hand befand sich jedoch nein Handy welches im hohen Bogen auf die Steine klatschte.Der junge guckte mich erschrocken an bückte sich nach meinem Handy. Das Glas war komplett kaputt das. Einige Ecken waren aus dem Bildschirm gesprungen und viel Risse waren zu sehen.
Der Junge gab mir mein Handy und blickte auf den Bildschirm.
"Vielleicht funktioniert es ja noch...", sagte er kleinlaut.
Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich tat nichts davon sondern betätigte den ein aus Schalter am Handy. Der Bildschirm wurde kurz weiss kurz danach aber wieder schwarz. Ich öffnete es und holte die simkarte heraus. Zum Glück war die noch heile."Ähm ich bezahle das", sagte der Junge.
"Ich glaube da ist nichts mehr zu retten", sagte ich und lächelte schief.
"Ja, aber es war meine schuld", sagte er, "ich fühle ich dazu verpflichtet es zu bezahlen!"
"Musst du nicht ich meine es ernst", entgegnete ich.
"Was hälst du davon das ich dir meine Nummer gebe und du dir ein neues Handy kaufst sobald du kannst. Dann rufst du mich an und wir können immer noch diskutieren", schlug er vor.
Ich war einverstanden und er schrieb mir seine Nummer auf die Hand. Ob ich ihn wirklich jemals Anrufe wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht."Ich bin übrings Jannis", sagte er und schenkte mir ein Lächeln.
"Lya", sagte ich kurz. Er brachte mich in Verlegenheit und das hat bisher noch keiner geschafft."Also ich muss dann mal wieder. Die anderen warten schon und vergiss nicht mich anzurufen", sagte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung seiner Freunde.
Ich nickte nur stumm und schaute ihn das erste mal richtig an. Als ich jedoch in seine Augen blickte, bereute ich das sofort...
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Trust Me
Short StoryWie schnell sich alles durch die merkwürdigsten Momente ändern und was sich daraus entwickelt kann, ist manchmal unglaublich. Und so trifft man Menschen, die man nie mehr vergisst, egal was man tut. Welche Menschen bleiben und welche nicht entscheid...