"Heyy. Also wir kennen und zwar nur flüchtig aber ich muss mit dir reden", sagte der blonde schnell, bevor ich irgendwas sagen konnte.
"Woher weisst du wo ich wohne?", fragte ich und ging garnicht darauf ein was er gesagt hat.
"Naja... Also wenn ich ehrlich bin, dann bin ich dir gefolgt, habe aber einen guten Grund.",erwiderte er.Ich zeigte aufs Sofa und machte ihm somit klar das er sich stetzen sollte. Crissi sah mich fragend an, aber ich zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. Naja also wenn man ehrlich ist bin ich nicht wirklich ahnungslos aber das ist ja auch egal.
"Also was ist?", fragte ich und versuchte locker zu klingen, um meinen Anspannung zu verstecken. Es klappte wesentlich schlechter als erwartet.
"ich bin übrings Julian, Jannis Bruder und der den du fast umgerannt hast.",sagte er und sah mich belustigt an. Ich spürte wie ich bei seinen letzten Worten rot wurde.
"Warum ich hier bin weiss ich selber nicht so genau aber was ich weiss ist das es Jannis ziemlich scheisse geht und dir anscheinend auch. Ich weiss nicht was passiert ist und ob ich das überhaupt wissen will, aber ihr solltet dringend miteinander reden. Jannis geht seit Tagen nicht mehr raus und verbringt die meiste Zeit mit zocken oder so. Ich habe versucht mit ihm zu reden aber er hat immer wieder abgeblockt. Mit seinem besten Freund redet er nicht mehr und mit mir mittlerweile auch nicht mehr. Eigentlich weiss ich nicht warum ich dir das erzähle, aber ich glaube bzw. bin mir ziemlich sicher das es was mit dir zu tun hat....",beendete er seine rede.
Mir spürte Tränen in meinen Augen, blinzel sie aber weg. Ich dachte zwar das es ihm nicht gerade gut geht aber so schlecht habe ich auch nicht erwartet.
" Naja also es ist kompliziert", nuschelte ich.
"Ich will garnicht wissen was ist, aber ich bitte dich geh zu Jannis und rede mit ihm. Es klingt echt teatralisch aber ich will meinen Bruder wieder.",sagte er und lächelte schief.
"Fährst du jetzt nach Hause?", fragte ich vorsichtig.
"Ja und Jannis ist auch da", erwiderte er.
"Kann ich mit?", fragte ich bevor ich es mir anders überlegen kann.Etwa 30 min später stand ich vor der Haustür. Nachdem ich Julian gefragt hatte, sind wir auch fast direkt los. Ich habe mir nur kurz was anderes angezogen und Crissi bescheid gesagt. Sie wünschte mir viel Glück und ich bin mir nicht sicher ob sie das ernst meinte oder nur als spaß.
Julian schloss die Tür auf und ging rein. Ich folgte ihm. In der Wohnung war es hell erleuchtet was daran lag das fast alle lichter an waren. "Jannis ich bin wieder da", rief er aber es kam keine Antwort. "Hier ist jemand der mit dir reden will", rief er weiter. Auch diesmal bekam er keine Antwort. "Man Jannis jetzt komm!" rief er energischer und leicht zweifelnt. "Warte im Wohnzimmer", sagte er zu mir und ging. Ich hörte Poltern und eine Tür die zuknallte. Danach laute Stimmen und erneut eine Tür.
Ich stand ungeduldig im Wohnzimmer und hörte jemanden die Treppe runter kommen. Julian lief runter und hinter ihm Jannis. Als ich ihn sah fing es in meinem Bauch an zu kribbeln. Er sah blass aus und hatte blaue Ränder unter den Augen. Ich sah auf dem Boden.
"So ihr beide klärt das jetzt und keiner verlässt dieses Haus bevor ihr es nicht wenigstens versucht habt.",sagte Julian und verschwand die Treppe nach oben. Jannis ging langsam zum Sofa und setzte sich. Ich tat ihm das nach und setzte mich mit genug Abstand auch aufs Sofa. Nun saßen wir da und blickten uns stumm in die Augen. Er musterte mich und sah mich an als könnte er in meinen Kopf gucken. Ich fühlte mich unwohl und verknotete meine schwitzigen Händs miteinander.
"Naja.. Also du hast eine Erklärung verdient", flüsterte ich schon fast.
"Sehe ich auch so", erwiderte er wieder kühl.
"Es ist alles kompliziert und ich will nicht das du da auch rein kommst", sagte ich.
"Worein", fragte er.
"Ich habe über das alles noch nur mit einer Person gesprochen und es fällt mir unfassbar schwer. Aber du bist mir wichtig und deswegen tue ich es einfach.
Ich komme nicht von hier sonder aus einer kleine Stadt weiter weg. Dort hab ich Freunde und auch meine beste Freundin. Marie heisst sie und sie hat schlimmes hinter sich. Ich habe Angst sie zu verlieren und deswegen bin ich weggrannt. Vor allen und meinen Problemen. Und auch vor dir im dich zu schützen..", sagte ich und wurde zum hin Schluss hin immer leiser.
" Welchen Problemen? "
"Vor vielen. Es kamen über die Zeit immer mehr dazu und ich habe das alles nicht mehr ausgehalten.",sagte ich mit zittriger Stimme. Mir liefen Tränen über Wangen. Ich wischte sie schnell weg damit Jannis sie nicht sieht, hat er aber eh schon.
"Du verschweigt mir was."
"Ja das tue ich aber ich kann es dir nicht sagen!"
"Warum nicht?"
"Weil ich nicht will das dir was passiert", flüsterte ich.
"Sag mir was ist es."
"ICH weiss etwas was ich nicht wissen sollte."
"Und was ist das?"
"Das kann ich dir nicht sagen..."
"Warum nicht?"
"Ich habe es schon mal jemandem gesagt und die Person ist jetzt geistlich nicht mehr anwesend."Immer mehr Tränen fanden den Weg an meiner Wange runter.
"Was?!",fragte Jannis und sah mir tief in die Augen. Ich wich seinem Blick aus.
"Ja! Ich werde bedroht und kann es dir nicht sagen. Ich will nicht das dir das gleiche passiert und deswegen sage ich es nicht. Du bist mir zu wichtig auch wenn wir und nicht wirklich kennen. Egal wie bescheuert das jetzt klingt aber ich habe Angst um dich und will dich nicht verlieren.",sagte ich langsam aber sicher. Ich schaute in trotzdem unsicher an.
" Das klingt nicht komisch. Aber eine Frage habe ich noch...Sie ist super unpassend aber ich muss es wissen", sagte er und machte eine kurze Pause," bereust du den Kuss?"
Ich überlegte keine Sekunde.
"Nein!"
Keine 2 Sekunden später fand ich mich in deine Armen wieder und weinte laut los. Die last der letzten Jahre vergaß ich für diesen Moment zum ersten Mal seit Jahren.
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Trust Me
Short StoryWie schnell sich alles durch die merkwürdigsten Momente ändern und was sich daraus entwickelt kann, ist manchmal unglaublich. Und so trifft man Menschen, die man nie mehr vergisst, egal was man tut. Welche Menschen bleiben und welche nicht entscheid...