Ich blickte direkt in die Augen, die mir meiner Meinung nach viel zu nah waren. Ich ging einen Schritt zurück was aber nur den Effekt hatte, dass ich gegen eine andere Person prallte. Das Mädchen guckte mich genervt an und schubste mich weg von ihr. Und kurze Zeit später fand ich mich in Jannis Armen wieder. Es war mir peinlich und ich spürte das ich rot wurde. Zum Glück konnte man das im Club nicht sehen, trotzdem schaute ich auf den Boden. Der Tag hat schon wieder eine doofe Wendung genommen. Der Abend fing ganz schön an bis eben der Typ kam... Als ich daran gerade dachte, stiegen mir Tränen in die Augen. Ich habe mich in diesem Augenblick so hilflos gefühlt. Klar es ist nicht so viel passiert, aber allein schon beim Gedanke daran was passiert wäre wenn Jannis nicht gekommen wäre, wurde mir schlecht.
"Ruhig Lya", dachte ich mir, aber es half nicht. Überall um mich herum waren lachende Menschen, laute Musik und Alkohol. Mir stieg der Geruch von schweiss in die Nase.
Ich halte es hier drin nicht mehr aus. Ich schob Jannis zur Seite und rannte aus dem Club. Naja es war nicht unbedingt rennen weil es zu viele Leute waren aber ich wollte so schnell wie möglich aus diesem Club. Mir war egal was Jannis von mir dachte. Das einzige woran ich dachte war Frische Luft, die es hier nicht gab. Ich kämpfte mich durch die tanzenden Menschen.Nach einer gefühlten Ewigkeit stand ich draussen. Es war kühl und stockdunkel. Das einzige was den Weg ein bisschen erhellte war eine einsame Straßenlaterne die an der Straße stand.
Ich atmete Tief durch. Es half nicht. Immer wenn ich eine Panikattake bekam musste ich atmen und mich beruhigen.
Meine Beine zitterten und erst jetzt bemerkte ich wie kalt mir eigentlich war."Lya..Lya",schrie jemand hinter mir.
Ich antwortete nicht sondern setzte mich nur stumm auf den Boden und sagte nichts.
"Lya da bist du ja", sagte eine Stimme neben mir, "ich habe mir schon Sorgen gemacht."
Ich spürte einen Arm der sich im mich legte. Ich war ihm dankbar für seine Nähe und Hilfe. Er musste gespürt haben wir ich zitterte, denn er zog kurzerhand seinen Pulli aus und gab ihn mir. Ich überlegte keine Sekunde, stand auf und zog ihn mir an.
Ohne groß darüber nachzudenken was ich tat ließ ich mich in deine Arme fallen und fing an zu weinen. All die Last die auf mir lag weinte ich aus mir raus.
Jannis sagte nichts sondern nahm mich nur in den Arm.
Nach einiger Zeit löste er sich von mir, nahm meine und führte mich zu einem Auto.
Er öffnete mir die Tür. Ich ließ mich auf den Sitz fallen und war kurz darauf eingeschlafen.
Also ich wach wurde lag ich in einem Bett. Jannis musste mich reingetragen haben, überlegte ich. Es war hell im Zimmer und jemand zog sich um. Als Jannis sich zu mir umdrehte sah er mich entschuldigend an.
"Sorry musst mir kurz was zum anziehen holen.",sagte er knapp.
Ein kurzer Blick auf mein Handy sagte mir das es erst 6 Uhr war.
Jannis machte gerade Anstalten davon das Zimmer zu verlassen.
"Kannst du hier bleiben? Ich möchte nicht alleine sein.",sagte ich leise. Ich fühlte mich komisch dabei und hatte Angst was er antworten würde.
Aber anstatt mir eine Antwort zu geben machte er das Licht aus und legte sich neben mich in das Bett.
Als sich unsere Hände berührten zuckte ich nicht zurück sondern nahm sie. Er legte einen Arm um mich und ich schloss die Augen.
"Danke", flüsterte ich in die Dunkelheit.
"Immer wieder gerne", antwortete eine raue, müde Stimme.
Erst im dem Moment wurde mir bewußt das ich ihn kaum kannte. Doch lange Zeit um darüber nachzudenken hatte ich nicht.
Müdigkeit überkam mich und ich schlief ein.
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Trust Me
Short StoryWie schnell sich alles durch die merkwürdigsten Momente ändern und was sich daraus entwickelt kann, ist manchmal unglaublich. Und so trifft man Menschen, die man nie mehr vergisst, egal was man tut. Welche Menschen bleiben und welche nicht entscheid...