Ein halbes Jahr später
"Irgendwann geb ich dir einen Schlüssel. Hab kein Lust jedes mal so früh aufzustehen, wenn Jannis nicht da ist", brummte Julian mir anstatt einer Begrünßung entgegen.
"Wie wärs mit "Hallo"?", fragte ich und musste grinsen.
" Es ist viel zu früh um zu denken."
"Es ist 20 nach 12." Julian sah mich erschrocken an.
"Was so spät schon scheisse. Ich hab in 10 Minuten Training", sagte er und rannte durch die Wohnung.
Ich stand perplex im Flur und schaute ihm belustigt dabei zu wie von einem Raum zum anderen rannte.
Während er die Treppe nach oben rannte, ging ich in die Küche und nahm mir einen Apfel aus dem Kühlschrank. Gerade als ich reinbeißen wollte nahm ihn mir jemand aus der Hand.
"Danke", nuschelte Julian mir entgegen nachdem er reingebissen hat.
"Hey. Das war meiner und der letzte! Ihr solltet dringend mal wieder einkaufen gehen."
"Jaja. Ich würde ja liebend gerne weiter mit dir reden aber ich muss los."
"Sei mir mal lieber dankbar. Ohne mich würdest du noch schlafen"
Als antwort bekam ich nur ein schliefes Lächeln und ein kurzes nicken. Dann drehte er sich um und rannte aus der Wohnung. Mittlerweile war es halb 1 also würde er so oder so zu spät kommen. Egal wie er sich beeilte.
Ich machte es mir auf dem Sofa bequem und ging auf Insta. Mittlerweile bekam ich relativ viele Anfragen, weil mir Jannis, Julian, ein paar Freunde (auch andere Fussballer) sowie der kleine Bruder Jascha folgte. Ich nahm nur die an von Leuten die ich kannte oder denen Jannis auch folgte. Instagram war für mich und meine Freunde, aber nicht für die Öffentlichkeit.Als ich hörte wie jemand die Tür Aufschloss stand ich auf und ging in den Flur. Vor mir stand Jannis, aber nicht allein. Neben ihm stand ein Mädchen, welches sehr verweint aussah.
"Lya das ist..", fing Jannis an, doch er wurde von dem Mädchen unterbrochen. "Lya?", sagte sie und ihr stiegen Tränen in die Augen. "Marie", flüsterte ich und nun stiegen auch mir Tränen die Augen. "Ihr kennt euch?!" sagte Jannis und sag verwirrt zwischen und hin und her.
Doch statt ihm zu antworten, machte ich einen Schritt auf sie zu schlang meine Arme um ihren Körper. Ohne zu zögern erwiderte sie die Umarmung. Nun weinten wir beide hemmungslos und ich hätte mich am liebsten nie wieder von ihr gelöst, doch ich musste wissen was los war. Nachdem wir uns voneinander gelösten hatten. Ging wir Richtung Sofa und ich nahm ihre Hand. Ihre fast schwarzen Augen waren emotionslos und verquollen vom weinen.
Nach langem Schweigen unterbrach Jannis die Stille. "Woher kennt ihr euch?"
"Das ist Marie...."
"Die Marie?"
"Ja, die Marie. Meine ehemals beste Freundin Marie." Als ich das gesagt habe sah sie mich und schüttelte traurig den Kopf.
"Lya es tut mir leid. Du hast mich immer gewarnt aber ich bin halt stur und habe nicht auf dich gehört. Erst als du weg warst habe ich gemerkt wie dumm das war. Es tut mir leid.", schluchzte sie und weinte erneut los.
"Nein. Tut mir leid das ich das gerade gesagt habe. Es war dumm und unnötig. Du kannst nichts dafür."
Nach weiteren Minuten die vergingen brich wieder Jannis das Schweigen. "Also ich denke ihr habt viel zu bereden. Ich habe sie weinend vor der UNI gesehen und mitgenommen. Das ihr euch kennt habe ich nicht erwartet. Auf jeden Fall sollte einer von euch mal anfangen zu reden, sonst dauert das noch Jahre. In der Zeit bestell ich mir nh Pizza wollt ihr auch was",sagte Jannis und sah uns abwartend an.
"Salami", sagten wir gleichzeitig und sahen uns lächelnd an.Eine halbe Stunde später saßen wir in der Küche und aßen unsere Pizzen.
"Warum hast du geweint. Heute vor der Uni?", sagte Jannis und versuchte irgendwie ein Gespräch anzufangen.
"Das ist kompliziert.... ", sagte lya und sah unsicher auf ihren leeren Pizza Kanton.
"Wir haben Zeit und sind nicht dumm", sagte ich und sah sie Auffordernd an.
"Alsoo", fing Marie an, aber wurde von Jannis Handy unterbrochen. Ich sah ihn genervt an.
"Ähm sorry", sagte er und ging ans Handy.
"Man das ist gerade echt unpassend und hast du nicht Training, dachte man darf nicht ans Handy und du warst heute noch zu spät. Solltest nicht zu oft so nagativ Auffallen!", sagte Jannis ins Handy. "Oh ähm sorry. Dachte du bist Jule........ Ist das dein Ernst?....... Ja ok ich komme. Kann aber dauern. Habe kein Auto und er hat seins selbst also laufe ich. Bin in ner halben Stunde da."
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Trust Me
KurzgeschichtenWie schnell sich alles durch die merkwürdigsten Momente ändern und was sich daraus entwickelt kann, ist manchmal unglaublich. Und so trifft man Menschen, die man nie mehr vergisst, egal was man tut. Welche Menschen bleiben und welche nicht entscheid...