Kapitel 20

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Marie's Pov:

Ich glaube ich bin noch nie so langsam eine Treppe runter gegangen. Auf Julian habe ich absolut keine Lust und würde jetzt lieber einen Marathon laufen, als mit ihm zu reden und dass soll schon was heissen.

Letztendlich stand ich dann doch irgendwann unten vor Julian, der an der Treppe auf mich wartete. Als er nach gefühlten 5 Minuten nichts sagte machte ich anstalten mich wieder umzudrehen.
"Nein warte! Bitte...", flüsterte er fast und griff nach meinem Handgelenk.
"Dann rede auch endlich, habe besseres zu tun", sagte ich und lügte dabei absolut, aber das musste er ja nicht wissen.
"Können wir uns vielleicht hinsetzen? Stehe hier schon ziemlich lange", fragte er und sah mich vorsichtig an.
"Wenn es dir beim rede hilft", sagte ich neckend, ging Richtung Wohnzimmer und schmiss mich aufs Sofa.

Als Julian dann auch endlich ankam und sich hinsetzte, druckste er weiterhin einfach nur rum, bekam aber keine anständigen Satz raus.
"OK, da dir das Sprechen ja so schwer fällt, fange ich mal an", sagte ich "Also, ich weiss nicht wie du es siehst, aber ich finde deine Aktion ziemlich scheisse. Wir haben haben uns endlich mal nicht gestritten und dann verbockst du alles mit so einer scheisse. Hättest du mich wenigstens gefragt, hätte ich mitgespielt und spaß dran gehabt, aber einfach so mit der Tür ins Haus zu fallen ist doof. Weisst du wie ich mich gefühlt habe?! Einfach nur fehl am platz und benutzt. Ich dachte echt wir verstehen uns und dann das? Ich meine was ist falsch bei euch Typen. Denkt ihr könnt einfach euer Ding durchziehen und cool tuen, aber wenn ihr dann reden wollt kriegt ihr mein Wort raus?!", fragte ich und wurde zunehmend lauter.
"Es tut mir leid", sagte Julian.
"Ernsthaft? Das ist das einzige was dir einfällt?!", fragte ich und wollte wieder aufzustehen.
"Nein bitte bleib. Ich.....man....ich weiss es doch auch nicht. Ich war hilflos und du da.....", sagte Julian und knetete nervös seine Hände.
"Wow", erwiderte ich trocken.
"Man ich weiss doch auch nicht was mich da geritten hat. Ich habe den anderen erzählt das ich eine Freundin habe, weil die mich immer damit genervt haben und dann haben sie angefangen Druck zu machen und wollten sie kennenlernen und dann kamst du und "kümmerst" dich um mich und keine Ahnung, es war perfekt", sagte er und wurde rot.
"Ahhh, na super. Bin also wirklich nur gut genug zum Freundin spielen", sagte ich und musste innerlich lachen. Irgendwie war ich ihm nicht mehr wirklich böse. Er tat mir eher leid.
"Oh man. Nein bist du nicht. Du bist viel mehr", sagte Julian und wurde augenblicklich rot.
"Ahhh, gut zu wissen..",sagte ich und lachte "ich habe noch nie einen Jungen gesehen der so verlegen war", sagte ich und lachte laut los.

Eine Stunde später, saßen wir immernoch auf dem Sofa, nur mittlerweile mit 2 Pizzen. Ofenfrische ist laut Julian, das beste was es gibt.
Dabei guckten wir einen Film und ich merkte wie müde ich mittlerweile war. Es war nicht spät, aber schlafen ging immer. Kurz nachdem ich meine Pizza aufgegessen hatte, schlief ich ein.

Als ich wach wurde, lief der Fernseher immernoch. Ich drehte meine Kopf zur Seite und bemerkte das ich Julian als Kopfkissen nutzte. Ich blickte ihn an und verlor mich in seinen blauen Augen. Mir war noch nie aufgefallen was für schöne Augen er hatte. Allgemein, war er sehr hübsch, mit seinen Grübchen und den blonden verstrubbelten Haaren.
Aus meinen Gedanken würde ich gerissen, als ein Handy klingelte. Ich schreckte hoch und merkte erst jetzt wie nah wir uns mitlerweile gekommen waren.
"Willst du nicht ran gehen?", fragte ich Julian, der sich auch aufgesetzt hatte. "Das kann warten", sagt er und sah mich eindringlich an. Als nach kurzer Zeit erneut sein Handy klingelte ging er mit einem lauten stöhnen ran. "Ja?... Ja tuest du!...Nein bro!... Ja ok.... Ich melde mich später oder morgen.... Tschau", sagte Julian und stöhnte wieder auf. "Der Junge hat echt ein Talent dafür in den unpasstensten Situationen anzurufen", sagte Julian und ich fing an zu lachen. Auf meine Frage wer denn unbedingt was von ihm wollte brummte er nur ein kurzes Kai.
"Er hat also in einem unpassendem Moment angerufen?", fragte ich und guckte ihn provozierend an.
"Hör auf damit. Bring mich nicht immer in peinliche Situationen. Du weisst genau das ich darauf niemals antworten könnte", sagte Julian und wurde rot.
"Ich Juliii. Ich mag das wenn du rot wirst. Achso und deine Augen sind echt unfassbar schön", sagte ich und kam ihm näher um seine Augen besser analysieren zu können. Julian lachte leise und ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen.
"Deine sind aber auch schlecht", flüsterte Julian schon fast, "hast du noch etwas tolles an dir, was ich nicht kenne?"
"Meine Lippen. Die sind unfassbar, so weich und gepflegt", sagte ich gespielt ernst und lachte.
"Darf ich das bestätigen können?", fragte Julian leise.
Anstatt ihm zu antworten, überbrückt ich die wenigen centimeter zwischen uns. Ich spürte seine welchen Lippen auf meinem, die ohne zu zögern den Kuss erwiderten. Nach kurzer Zeit unterbrach er den Kuss.
"Ich kann es eindeutig bestätigen!", sagte er nur kurz und drückte kurz darauf seine Lippen wieder auf meine.

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