F I F T Y

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Emilia

Als ich aufwache ist Adams Bettseite leer. Lächelnd streiche ich in Gedanken versunken mit einer Hand über das kalte Bettlaken. 

Als ich mich aufsetze, beginnt sich alles um mich herum zu drehen. Ich fahre mir mit meinen Händen über mein Gesicht und versuche mich wieder zu fangen. 

Diese verfluchten Kreislaufprobleme. Aber das ist ja bei den ganzen Geschehnissen kein Wunder mehr. In den letzten Monaten ist so unglaublich viel passiert und mein Leben hat sich um 180 Grad gewendet. Doch ich möchte keine Sekunde davon missen. 

Ich mache mich kurz im Bad frisch, bevor ich mich auf die Suche nach Adam mache. 

Als ich unsere große offene Küche betrete, weht mir der Duft vom leckeren Kaffee entgegen. 
Doch eine Bewegung vor der großen Fensterfront zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist Adam, der auf dem Balkon steht und sich mit den Ellenbogen am Geländer abstützt, während er seinen Blick über das rege treiben der Stadt gleiten lässt.

,,Guten Morgen", begrüße ich ihn und schlinge meine Arme von hinten um seinen Körper und bette meinen Kopf auf seine breite Schultern. Ich merke wie sich Adam sofort verkrampft. Irgendwas stimmt hier nicht.

Da ich keine Antwort erhalte, löse ich meinen Klammergriff und stelle mich neben ihm am Geländer. ,,Alles okay?", frage ich mit gerunzelter Stirn und versuche seinen verlorenen Blick auf mich zu lenken. Ein ungutes Gefühl überkommt mich, als er immer noch stumm und regungslos da steht.

,,Adam", hauche ich leise und lege meine Hand auf seinen Arm. Adam blinzelt kurz mehrmals und wendet dann seinen Blick auf mich. ,,Ist alles okay?", frage ich nochmal leise.

Adam schüttelt langsam seinen Kopf und wendet seinen Blick wieder von mir ab. ,,Irgendetwas stimmt doch nicht", sage ich nun etwas gereizter, da ich einfach nicht verstehe, was plötzlich sein Problem ist. 

,,Lass mich doch bitte einfach mal in Ruhe nachdenken Emilia", faucht Adam mich plötzlich an und ich zucke erschrocken zurück. Ich knirsche mit den Zähnen und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht bevor ich einen weiteren Versuch starte.

,,Bitte rede mit mir. Vielleicht kann ich dir helfen", sage ich und lege meine Hand wieder auf seinen Unterarm. Adam schlägt meine Hand zurück als wäre es eine lästige Fliege und ich hebe abwehrend meine Hände in die Höhe.

,,Verschwinde Emilia. Ich meins ernst. Gebe mir jetzt verdammt nochmal Zeit zum nachdenken", zischt er mir wütend zu. ,,Aber..", setze ich an doch Adam greift nach meinen Händen und zieht mich mit durch die Wohnung, bis hin zu unserem Schlafzimmer. ,,Zieh dir was an und hau ab". Ohne ein weiteres Wort verlässt er wieder das Schlafzimmer.

Verwirrt lasse ich mich wieder auf das Bett fallen und beginne zu schluchzen. Ich kenne Adam so nicht und kann aktuell nicht einschätzen, was in ihm vorgeht. Seine Reaktion macht mir Angst. Ich möchte ihn einfach nicht verlieren und bisher konnten wir über alles reden.

Während ich mich schließlich langsam beginne anzuziehen, höre ich leise Schritte die immer näher kommen.

Als ich meinen Blick hebe, sehe ich dass Adam in das Schlafzimmer kommt, sich auf das Bett setzt und seinen Kopf in seine Hände vertieft.

,,Emilia..ich..", beginnt er zu sprechen, stockt aber sofort wieder. Da er nicht weiter spricht, ergreife ich mit verblüffender klarer Stimme das Wort. ,,Sprich nie wieder so mit mir Adam. Ich habe dir nichts getan. Du musst mich nicht so von dir stoßen".
Adam seufzt auf, doch antwortet nicht.

Ich setze mich neben ihn aufs Bett um meine Sneakers zuzubinden. ,,Es tut mir leid", krächzt er mit rauer Stimme.

,,Willst du mir vielleicht sagen, warum du so sauer bist und mich so unnötig anfährst?", frage ich wütend und springe auf.

Und dann wird alles plötzlich nur noch schwarz um mich herum.

The Dallas Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt